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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals
Autoren: Marina Schuster
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Yorker Fluges den Ankunftsbereich verlassen hatten, doch weit und breit war keine Spur von Joyce zu sehen. Erneut sah er sich in der Halle um, und als er sie nirgends entdeckte, machte er sich resigniert auf den Rückweg nach Stillwell.
    Toll, dachte er genervt, als er in seinem Pick-up saß und über die Interstate 35 preschte, das fängt ja schon gut an.

2
    »Was soll das heißen, du hast sie nirgendwo gefunden?«, fragte Rose dann auch vorwurfsvoll, als Callan sie eineinhalb Stunden später von der Ranch aus anrief. »Ich könnte wetten, dass du deine Augen wieder ganz woanders hattest.«
    »Unsinn«, wehrte er hastig ab, während er an die fantastischen Beine und die Dessous dachte. »Ich schwöre dir, ich habe wirklich aufgepasst, aber Joyce war offenbar nicht in der Maschine.«
    In diesem Moment hörte er draußen ein Motorengeräusch, und als er aus dem Fenster schaute, sah er einen gelben Wagen vorfahren.
    »Warte mal, da kommt ein Taxi, vielleicht ist sie das«, berichtete er und beobachtete, wie die Beifahrertür geöffnet wurde.
    Ein paar lange, schlanke Beine schwangen heraus, dann folgte der Rest, und er hätte beinahe den Hörer fallen lassen.
    »Oh mein Gott«, murmelte er entgeistert.
    »Callan? Was ist los?«, wollte Rose wissen.
    »Ich … äh … nichts«, sagte er rasch. »Ich muss jetzt Schluss machen, ich glaube, da ist ein Gast gekommen.«
    Bevor Rose noch etwas sagen konnte, legte er auf, und im gleichen Augenblick öffnete sich auch schon die Haustür.
    »Granny?«, rief eine weiche Frauenstimme.
    Wie versteinert stand er da, starrte die Frau an, mit deren Unterwäsche er am Flughafen bereits Bekanntschaft gemacht hatte, und die seinen überraschten Blick jetzt herausfordernd erwiderte.
    »Sprosse?«, fragte er ungläubig, als er nach einer Weile seine Sprache wiederfand.
    Sie verzog spöttisch das Gesicht. »Tja, McDermott – so sieht man sich wieder.«

    Bevor Callan sich von seiner Überraschung erholt hatte, läutete das Telefon. Mit einem Schritt war er bei dem Apparat, der neben der Küchentür an der Wand hing, und nahm den Hörer ab.
    »Porter-Ranch«, meldete er sich.
    »Callan, was zum Henker ist da los?«, fragte Rose aufgebracht. »Die neuen Gäste kommen erst nächste Woche.«
    »Tut mir leid, ich hatte mich geirrt«, murmelte er zerknirscht, »es war Spro… Joyce.«
    Erleichtert atmete Rose auf. »Gott sei Dank, ich habe mir schon die größten Sorgen gemacht. Gib sie mir bitte.«
    »Deine Großmutter will dich sprechen.« Er reichte Joyce den Hörer.
    »Granny«, entfuhr es ihr verwundert, »wo bist du?«
    »Im Krankenhaus.« Als Rose hörte, wie Joyce entsetzt nach Luft schnappte, fügte sie rasch hinzu: »Reg dich nicht auf Kind, es ist nichts Schlimmes, ich habe mir nur das Bein gebrochen.«
    »Himmel, Granny, wie ist das denn passiert?«
    »Ach, ich bin in der Dusche ausgerutscht, dummerweise ausgerechnet heute. Dabei hatte ich mich so auf dich gefreut.«
    »Ich mich auch«, murmelte Joyce enttäuscht. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    Rose zögerte einen Moment. »Ja, es gibt da schon etwas, worum ich dich bitten möchte.«
    »Schieß los, egal was es ist, ich helfe dir auf jeden Fall.«
    »Nun, ich werde wohl eine ganze Weile in der Klinik bleiben müssen, der Bruch ist kompliziert und du weißt ja, alte Knochen heilen nicht so schnell. Ich bräuchte jemanden, der mich so lange auf der Ranch vertritt.«
    Im gleichen Augenblick bereute Joyce ihr voreiliges Versprechen. »Ich muss am Montag in Los Angeles sein, das hatte ich dir doch geschrieben«, murmelte sie unglücklich. »Hast du denn niemanden, der hier nach dem Rechten sieht?«
    »Ja, ich habe Callan, er ist mein Vormann und kümmert sich um die Arbeiter und die übrigen Dinge, das ist nicht das Problem. Aber ich kann von ihm nicht erwarten, dass er auch noch meine Aufgaben übernimmt.« Joyce schwieg bedrückt, und Rose fügte hinzu: »Ich will dir allerdings nicht deine Pläne durcheinanderbringen.«
    Sofort meldete sich Joyces schlechtes Gewissen. Sie liebte ihre Großmutter über alles, hatte jedoch in den letzten Jahren keine Zeit gefunden, sich um sie zu kümmern. Außerdem hatte Rose ihr zum größten Teil ihr Kunststudium finanziert, sehr zum Unwillen ihres Vaters, der das Ganze stets als Zeitverschwendung bezeichnete. Sie jetzt in dieser Notlage im Stich zu lassen, kam nicht infrage.
    »Ich könnte den Termin vielleicht verschieben«, bot sie daher an.
    Rose atmete erleichtert auf. »Ach Kind,
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