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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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die noch tapsig und neugierig die Welt eroberten. Die erste Zeit war wohl auch für die Atlan die interessanteste. Sie hatten die sechs Dracheneier von den Tarronn aus der Caiphas-Galaxie bekommen. Damals, als die Seher das Ende von Caiphas Welt, dem Planeten des Bösen, voraussagten. Alle wussten, dass sich die Splitter durch das ganze Universum verteilen und großen Schaden anrichten würden. Noch keiner Wesensform war es gelungen, die unglaubliche Materie zu zerstören oder ihre bewusstseinsverändernden Stoffe zu vernichten. Deshalb verglichen die Wissenschaftler die Caiphas-Stücke mit schwarzen Löchern. Bei allen Völkern herrschte Ratlosigkeit. Die Tarronn lebten in völligem Einklang mit den Drakon zusammen und gemeinsam entwickelten sie Überlebensstrategien. Die Drakon konnten jede Gefahr lange Zeit im Voraus spüren, waren durch ihre Schuppenpanzer gegen die meisten Übel aus der Natur bestens gefeit. Sie waren es auch, die die Splitter des Caiphas einsammelten und in das Lastraumschiff transportierten, welches die Reste auf den Mond Taba brachte. Dort konnten sie vorerst keinen Schaden anrichten. Die Tarronn waren glimpflich davon gekommen, denn die Splitter, die herabregneten, waren verhältnismäßig klein. Auch die Umlaufbahn ihres Planeten hatte sich nur ein wenig verschoben. An die Klimaextreme, die entstanden waren, würden sie sich wohl gewöhnen müssen. Aber die Tarronn dachten weiter, als bis zum Horizont. Sie berieten sich mit den Drakon. Im Ergebnis brachten sie Jungdrachen auf alle Planeten, die Leben mit ähnlichen Bedingungen wie auf Tarronn entwickelt hatten. Die hochentwickelten Atlan und ein paar andere Völker übernahmen Dracheneier, die sie hegten und pflegten. Niemand wusste genau, wann oder wo die Meteore einschlagen konnten. Sie schienen eine Art Eigenleben zu führen, wurden von verschiedenen Kräften angezogen oder abgelenkt, torkelten gefährlich und völlig unberechenbar durch das All. Sie nisteten sich an Stellen ein, an die ein normaler Meteorit nie gelangt wäre. Sie trotzten jeder Regel der Physik.
    All das interessierte die kleinen Schlüpflinge auf Atla nicht. Sie hatten Hunger. Außerdem wollten sie, wie alle Kinder, spielen. In zwei Schichten mussten die frisch gebackenen Eltern Fisch heranschaffen, um die hungrigen Mäuler zu stopfen, aber schon nach wenigen Tagen übernahmen das die Babys selber. Kaum hatten sie entdeckt, wozu die Flügel da waren, verschwanden sie in Richtung See und kamen erst abends satt und müde zurück.
    Siri lächelte still vor sich hin. Es war eine schöne Zeit gewesen. Der natürliche Instinkt ließ sie rasch zu Beschützern der Kinder auf Atla werden, mit denen sie gemeinsam lernten und lebten. Nach etwa fünf Sonnenumläufen machte die Entwicklung der Jungdrachen einen gewaltigen Sprung. Fortan wurden sie von den weisesten Atlan unterrichtet und in alle Geheimnisse eingeweiht. Die sanften Riesen waren ein Segen für Welt der Atlan. Sie waren Freund, Werkzeug, aber auch Waffe zugleich. Mit ihren gewaltigen Klauen, den enormen Kräften und ihren außerordentlichen Fähigkeiten, fügten sie sich harmonisch in das Leben des Planeten ein. Als sich irgendwann tatsächlich die Reste von Caiphas ihrer Galaxie näherten, waren sie bereit, alles für ihre Zieheltern zu tun.
    Die Katastrophe brach jäh über den Planeten herein, weil auch seine Sonne aus der Bahn geriet, wobei zu allem Übel ein gigantischer Brocken Kurs auf ihre Welt nahm. Die Atlan konnten zwar den Fall abbremsen, aber der Gigant bohrte sich tief in die Oberfläche des Planeten. Vulkane brachen aus, haushohe Fluten zerstörten die Küstenregionen, der Meeresboden brach auf. Rote Staubwolken verdunkelten den einst apfelgrünen Himmel, giftiger Staub rieselte herab. Die Folgen waren schrecklich. Ganze Tier- und Pflanzengattungen starben in kürzester Zeit aus. Der geschundene Planet erholte sich nur langsam und die Atlan beobachteten mit Sorge das immer schwächer werdende Zentralgestirn. Dass ihr Planet nun auch noch von einem Ringsystem aus Gesteinsbrocken begleitet wurde, war auch schneller als erwartet, zu einem echten Problem geworden. Die Zwergsonne, die Atla direkt umkreiste und eher ein feuriger Mond war, konnte mit ihrer Wärme zweimal im großen Sonnenumlauf die Oberfläche nicht mehr erreichen. So gab es plötzlich zwei zusätzliche Kälteperioden im Jahr. Während die Drakon die verbotene Zone um den Splitter herum bewachten und jeden fernhielten, machten sich die Atlan
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