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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk
Autoren: Terry Brooks
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folgenden Tages, und stetig schwebten sie über die Ebene von Streleheim und die Gipfel des Messergebirges hinweg zu den Ruinen des Schädelreiches unten im Tal. Sie lenkte Jäger hinunter, und vom Rauschen des Windes in ihren Ohren wie von der Welt abgeschirmt, hatte sie viel Zeit zum Nachdenken. Ihre Gedanken richteten sich gleichermaßen in die Vergangenheit und die Zukunft. Aber während das, was hinter ihr lag, eher ein Schreckgespenst war, verspürte sie große Neugier auf das, was ihr bevorstand.
    Ihr neues Leben hatte so viel versprechend begonnen. Sie war mit solcher Zuversicht in die Vier Länder zurückgekehrt, hatte ihre wahre Identität wieder gewonnen und die Lügen, die sie irregeleitet hatten, durch die Wahrheit ersetzt. Auch ihren verschollenen Bruder Bek hatte sie gefunden, womit sie niemals gerechnet hatte. Sie hatte die Ketten gesprengt, die der Morgawr ihr angelegt hatte, den Zauberer mithilfe ihres Bruders besiegt und vernichtet. Das alles hatte sie getan, damit sie möglicherweise eine Chance auf Erlösung erhielt, die zu finden sie nicht mehr geglaubt hatte. Die Berührung eines sterbenden Druiden und sein Blut auf ihrer Stirn hatten sie zu seinem Nachfolger gekürt und ihren Weg festgeschrieben. Ein solches Schicksal hätte sie sich nicht selbst ausgesucht, doch inzwischen betrachtete sie es als richtig und hatte es somit für sich akzeptiert. Walker war ihr am Hadeshorn erschienen, ein Schatten mit der Vision eines Schattens, und hatte ihr seinen Segen erteilt. Die Schatten lange verstorbener Druiden hatten sich aus dem Äther materialisiert, waren aus dem brodelnden Wasser aufgestiegen und hatten ihr Wissen und einen Teil ihrer kollektiven Macht geschenkt. Sie würde den Orden neu gründen, die Aufgabe fortführen, die Walker sich gestellt hatte und die er nicht vollenden konnte. Dementsprechend würde sie Angehörige aller Rassen zu einem Dritten Druidenrat zusammenrufen und daraus diesen neuen Orden bilden, einen, in dem nicht länger die Gebote eines einzigen Druiden die Grenzlinie zwischen Zivilisation und Anarchie, zwischen Vernunft und Wahnsinn zogen. Zu lange hatte alles von einem einzigen Druiden abgehangen. Jene wenigen, die es geschafft hatten - Bremen, Allanon und Walker - hatten ausgeharrt, weil es außer ihnen niemanden gab. Das würde sie ändern.
    Träume. Hoffnungen.
    Ähren Elessedil hatte seinen Bruder, den Elfenkönig Kylen Eiessedil, dazu überredet, ihr die ersten Kandidaten für ihren Orden zur Verfügung zu stellen, und Ähren persönlich hatte zehn Elfen nach Paranor geführt. Als Kylen begriff, wie man ihn überlistet hatte, da Walker tot war und die verhasste Ilse-Hexe seinen Platz eingenommen hatte, wollte er seine Elfen zurückrufen. Doch war es zu spät, die Elfen hatten sich ihr unterstellt und befanden sich außerhalb seines Zugriffs. Aus Vergeltung versuchte er bei jeder Gelegenheit, die Anführer der anderen Rassen gegen sie aufzubringen. Bei Sen Dunsidan, dem damaligen Premierminister der Föderation, fiel ihm das nicht schwer, denn der fürchtete und verabscheute sie. Die Zwerge und Trolle ließen sich weniger leicht beeinflussen, insbesondere nicht, nachdem sich Grianne die Mühe eines Besuchs bei ihnen gemacht und ihnen versprochen hatte, den Orden nach besten Möglichkeiten auch für sie zu öffnen. Sie erinnerte alle daran, zu welchem Zwecke die Druiden ursprünglich erschaffen worden waren. Wenn man eine Quelle der Kraft im Dienste von Frieden und Freundschaft unter allen Nationen sucht, sind die Druiden diejenigen, an die man sich wenden sollte.
    Eine Zeit lang lief es denn auch so. Mitglieder beider Rassen kamen zu ihr, dazu manch einer aus Callahorn, denn man hörte nur Gutes über sie, von einem Fahrenden-Kapitän namens Redden Alt Mer und vom Hochländer Quentin Leah, von Männern also, die großen Respekt genossen. Außerdem war es für viele schon Grund genug, sie zu unterstützen, weil die Föderation dies eben nicht tat. Der Krieg zwischen der Föderation und den Freien dauerte weiter an, die riesigen Armeen kämpften auf der prekkendorranischen Anhöhe gegeneinander, ihre Führer wollten diese Auseinandersetzung nicht beenden, die schon seit dem Hinscheiden von Allanon andauerte - ein Krieg, in dem es um Einigung und Unabhängigkeit ging, um territoriale Rechte und freien Willen. Die Freien wollten ein eigenständiges Land aus Callahorn machen; die Föderation wollte es dem Südland einverleiben. Manchmal galt beides, dann wieder weder das
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