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Die Macht des Feuers

Die Macht des Feuers

Titel: Die Macht des Feuers
Autoren: Vampira VA
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gefährlich .
    »Baxter ...«, murmelte Carola.
    Er sah sie an. »Was?«
    Sie sagte nichts, sondern wies mit dem Kopf in die Richtung des Kuttenträgers, der das Spiel der Flammen beobachtete und die beiden Grufties noch nicht bemerkt zu haben schien.
    Baxter sah hinüber zu der Gestalt und fluchte leise. »Was für ein Mist!« zischte er und zog seine Gespielin hastig hinter dem Grabstein der Hendersons in Deckung. »Ein Scheißmönch! Wenn der uns hier erwischt, können wir die nächsten fünf Jahre Tüten kleben! Und zwar auf Staatskosten!«
    Carola spähte über den Rand des Grabsteins hinüber zu dem düsteren Kuttenträger. »Was zum Teufel macht der hier? Mitten in der Nacht?«
    Baxter zuckte die Achseln. »Keine Ahnung«, sagte er. »Aber irgendwie glaube ich nicht, daß der Kerl zufällig hier ist.«
    Carola sah ihn fragend an. »Du meinst ...«
    Er nickte. »Schon möglich.«
    »Aber warum?«
    »Was weiß ich?« sagte Baxter. »Vielleicht hat es ihm nicht gereicht, bloß den Opferstock zu plündern ...«
    Er wollte noch mehr sagen, doch mit einemmal kam Bewegung in den unheimlichen Kuttenträger. Er hob die Arme hoch über den Kopf und stieß einen gutturalen Laut aus, der irgendwo zwischen einem Lachen und einem Schrei lag. Gleichzeitig schienen auf seinen Händen, deren Flächen der lichterloh brennenden Kirche zugewandt waren, blaue Funken zu tanzen, die sich innerhalb von wenigen Sekunden zu handballgroßen Energiebällen formten. Dann holte der Mönch aus - und schleuderte die beiden Energiekugeln kraftvoll gegen den Glockenturm der Kirche!
    Baxter Collins riß die Augen auf und verfolgte ungläubig, wie die zwei bläulichen Energiekugeln mit der Wucht von Kurzstreckenra-keten in den Kirchturm einschlugen.
    Eine ohrenbetäubende Explosion zerriß die Nacht. Plötzlich war die Luft erfüllt von brennenden Trümmern. Stein brach. Holz splitterte. Dann begann der ungefähr fünfzig Meter hohe Turm der St. Catherine's Memorial Church bedenklich zu schwanken, um einen Moment später nachzugeben und einzustürzen.
    Der Mönch brach in wieherndes Gelächter aus, das sogar den Lärm des einstürzenden Glockenturms übertönte. Es war schrill, hart und vollkommen humorlos.
    Das Lachen eines Wahnsinnigen .
    Carola preßte sich dicht an Baxter, der seinen verwirrten Blick unruhig von den Ruinen des Glockenturms zu dem Kerl mit der Kutte wandern ließ und sich fragte, ob er dabei war, den Verstand zu verlieren, oder einfach nur Halluzinationen hatte. Denn das, was er eben gesehen hatte, spottete jeglicher Vernunft. Männer, die in der Lage waren, Energiebälle zu erschaffen, mit denen sich Gebäude im Handumdrehen in Schutt und Asche legen ließen, gab es nur in Superhelden-Comics.
    Als einen Moment später aus der Ferne das Heulen mehrerer Sirenen erscholl, die sich mit hohem Tempo der Kirche näherten, verstummte das irre Gelächter des Kuttenträgers, und der Mönch wandte sich von der brennenden Ruine der St. Catherine's Memorial Church ab, um von hier zu verschwinden, ehe die Feuerwehr und die Polizei eintrafen. Er kehrte der Kirche den Rücken und ging mit ausgreifenden Schritten den Hauptgang des Friedhofs hinab.
    Baxter und seine Freundin duckten sich noch weiter hinter den Grabstein, als der Mönch näherkam, und beobachteten, wie er zehn Meter rechts von ihnen an ihrem Versteck vorbeieilte, ohne sie zu bemerken.
    Die beiden Grufties atmeten erleichtert auf.
    Dann jedoch blieb der Kuttenträger mit einemmal stehen. Er hielt mitten in der Bewegung inne, als wäre er gegen eine Wand gelau-fen, die sie nicht sehen konnten, und hob unter der weiten Kapuze, die von seinem Gesicht nur Schwärze erkennen ließ, den Kopf. Wie ein Jagdhund, der eine Witterung aufnimmt.
    Dann drehte der Mönch sich auf dem Absatz herum und schaute geradewegs zu den beiden jungen Leuten herüber, blickte ihnen direkt in die Augen, als ob er die ganze Zeit über ganz genau gewußt hatte, daß sie sich hinter dem Grabstein verborgen hielten. Und obwohl Carola sich dessen unmöglich sicher sein konnte, glaubte sie in diesem Augenblick zu sehen, wie sich die Züge des Mönchs in den Schatten der Kapuze zur Parodie eines Lächelns verzogen.
    Panik überkam Carola. Blinke, kopflose Panik.
    Sie sprang auf und zog Baxter mit sich hoch. »Komm!« rief sie aufgeregt. Es hatte keinen Sinn mehr, sich zu verstecken; der Mönch wußte genau, daß sie da waren. »Schnell! Weg hier!«
    Baxter nickte. Obwohl er abgesehen von seinen Schuhen und den
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