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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Autoren: Colleen Gleason
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auswischen, nur um den Mann leiden zu sehen. Ihn zu zwingen, etwas mehr Gefühl zu zeigen, etwas anderes als die Visage eines abgebrühten Bastards, die er der übrigen Welt immer darbot.
     
    Seine Seele war vielleicht nicht mehr schwarz, zerrissen und verdorben, und er hatte womöglich die wahre, ewig währende Liebe gefunden, aber Voss war immer noch fehlbar. Genau wie jeder andere Mann auf dieser Welt.  
     
     

NEUNZEHN
    ~ Der Earl von Corvindale erwartet seinen Besucher ~
     
    Der Earl of Corvindale war am Tag nach dem Hausmusikabend bei den Stubblefields in seinem Arbeitszimmer angekleidet und wach, zu dieser höchst ungelegenen Mittagsstunde. Er hatte dem Ereignis glücklicherweise nicht selbst beigewohnt, obwohl er und Cale, ohne dass seine Mündel davon etwas ahnten, genügend Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatten, sollte Moldavi bereits einen weiteren, womöglich fähigeren, Ersatz für Belial nach London entsandt haben.  
     
    Um die Wahrheit zu sagen, erwarteten jedoch weder er noch Woodmore, dass Moldavi so schnell reagieren würde. Nun da der Bastard wusste, die Woodmore Schwestern wären nicht so leichte Beute, brütete er sicher gerade andere Wege aus, wie er sich an Woodmore rächen und Narcise wiedererlangen könnte, anstatt sein Leben und das Leben seiner Gemachten zu riskieren, indem er Dimitri und Giordan Cale behelligte. Nichtsdestotrotz wäre Dimitri vorbereitet, sollte dies dennoch eintreten.  
     
    Woodmore war wieder verschwunden, wahrscheinlich um Narcise in Sicherheit zu bringen – oder zumindest war das die Entschuldigung gewesen, die er anführte, zusammen mit der Tatsache, dass Blackmont Hall seinen Schwestern besseren Schutz bot als ihr eigenes Zuhause.  
     
    Das war eine Tatsache, die Dimitri zu seinem eigenen Leidwesen nicht leugnen konnte. Wenn er die Dienste und die Freundschaft von Woodmore über die Jahre nicht so schätzen gelernt hätte, hätte er wahrscheinlich schon längst deutlich lauter protestiert.  
     
    Und jetzt musste Dimitri sich mit den emsigen Aktivitäten für die baldige Vermählung von Miss Woodmore mit dem lange abwesenden und unlängst wiedergekehrten Mr. Alexander Bradington auseinandersetzen. Kleiderschnitte, Menüs, Gästelisten, Tischordnungen, Tischdekorationen sowie Gedecken und dann auch noch Blumen. Sie redeten und schwätzen und gackerten, seine sogenannte Schwester Mirabella hatte fast noch größere Augen als die zukünftige Braut. Er fühlte sich wie ein Fremder im eigenen Haus.  
     
    Wenn er nicht um die Mittagsstunde einen Besucher erwarten würde, hätte Dimitri sich in seinen Klub zurückgezogen, anstatt hier bei all den femininen Plänen und Machenschaften zugegen zu sein, die derlei Ereignisse immer mit sich brachten.
     
    Er runzelte die Stirn, als er auf die Uhr schaute. Anscheinend müsste er wohl in Kürze das Schlachtgetümmel von Hochzeitsvorbereitungen noch einmal über sich ergehen lassen. Man hatte ihn gestern darüber in Kenntnis gesetzt, dass Lord Harrington um eine Unterredung mit ihm bezüglich Angelicas gebeten hatte.  
     
    Aber der Mann war spät dran.
     
    Dimitri blickte hinüber zu den hohen Fenstern entlang der Wand seines Arbeitszimmers und stellte fest, dass die Vorhänge wieder einmal nicht ganz zugezogen waren. Er wusste genau, wer hinter dieser unbefugten Eigenmächtigkeit steckte, und seine Lippen wurden schmal. Morgen käme ihm nicht früh genug, damit Miss Woodmore endlich ihren eigenen Haushalt auf den Kopf stellen könnte.  
     
    Die Sonne, hell und heiß und spöttisch, schien durch die großen Spalten zwischen den Vorhängen hindurch. Wenigstens hatte Miss Woodmore gelernt, die Vorhänge in der Nähe seines Schreibtisches ganz zugezogen zu lassen.  
     
    Und die Blumen von den Tischen zu entfernen.  
     
    Ein Klopfen an seiner Tür ließ Dimitri auf seine Uhr blicken. Ganze zehn Minuten zu spät, dieser Lord Harrington. Genau wie jeder andere Geck in London – keinen Sinn für die Verpflichtungen anderer.  
     
    „Herein“, rief er und stellte sich hinter seinem Schreibtisch auf. Es bereitete Dimitri immer wieder Vergnügen, eine dominierende Position einzunehmen, insbesondere gegenüber Sterblichen.
     
    „Guten Morgen, Dimitri.“
     
    Der Mann, der jetzt selbstbewusst das Arbeitszimmer betrat, war nicht Lord Harrington. Nein, es war ein sehr gut gekleideter, ordentlich zurechtgemachter Voss.  
     
    „Was zur finsteren Hölle hast du in diesem Haus zu suchen?“, sagte Dimitri, außer
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