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Die Liebesgöttin (German Edition)

Die Liebesgöttin (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin (German Edition)
Autoren: Chloé Césàr
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uns entstehen lassen. Aber eben leider nur auf körperlicher Ebene. Und vor dieser Ebene habe ich Angst, sie zerstört meine Kreativität als Künstler. Weil ihr keine wirkliche innere Harmonie zugrunde liegt.
    Ich bin mir sicher, du spürst diese Gefahr ebenso wie ich. Auch du bist Künstlerin. Auch du ringst jedes Mal wieder, bei jedem neuen Werk, um die eigene Weltsicht, dein Einssein mit dem Unbewussten, deinem innersten Wesen.
    Dabei musst du dich durch mich ebenso gestört gefühlt haben, wie ich mich durch dich. Nur so kann ich mir deine häufigen Ausbrüche und launenhaften Anfälle erklären.
    Und dann: Himmel noch mal eins, Amanda! Was macht es denn schon aus, wenn ich ab und an mal mit einer anderen Frau gevögelt habe?
    Dabei ging es doch immer nur um Sex, um eine andere, meist viel normalere Spielart, als wir beide sie miteinander praktizierten. Gefühle waren da nie im Spiel. Gefühle hatte ich immer nur für dich!
    Wir hätten es miteinander schaffen können, wenn du weniger besitzergreifend gewesen wärst. Aber jetzt ist es zu spät für diese oder andere Einsichten.
    Ich habe mich entschieden, Amanda. Vielleicht bereue ich diesen Schritt eines Tages, aber im Moment erscheint er mir als die einzig mögliche Lösung.
    Versuche nicht, mich zu finden, es wird nicht klappen. Ich gehe weit, ganz weit fort. Mein Handy habe ich in eine Schlucht geworfen vor einigen Stunden.
    Warte auch nicht auf mich, denn ich werde nicht zurückkommen. Nie mehr. Ich würde nie wieder mit dir leben wollen und können. Sobald die Erinnerungen an deinen prachtvollen Körper und an deine heiße Muschi verblasst sein werden, bin ich endgültig und vollkommen frei – und Erinnerungen verblassen IMMER, wie du ja selbst weißt.
    Du brauchst einfach nur abzuwarten. Und dich hier und da ein wenig anderweitig trösten zu lassen, das hilft ebenfalls. Habe ich mir sagen lassen. Leb wohl, meine Göttin.«
    Erneut setzte Gitarrenmusik ein. Dieses Mal leise und gedämpft, wie bei einer traurigen Liebesballade.
    Der Schweinehund schreckt wirklich vor nichts zurück, er hat sämtliche Register schamlos gezogen!, dachte Amanda.
    Sie warf sich auf den Boden und hämmerte wütend mit beiden Fäusten auf die unschuldigen Steinfliesen ein. So lange, bis sie vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlummer fiel.
    Sie erwachte etwa eine Stunde später von einem aufdringlichen Piepston.
    Es war Amandas Handy. Sie hatte eine Textmeldung erhalten.
    »Adrian?«, murmelte sie ungläubig und noch halb verschlafen.
    »Bin seit gestern auf der Insel. Habe ein wenig Zeit mitgebracht. Und einen interessanten Freund, den du vielleicht auch mal treffen solltest. Wann sehen wir uns? Ich kann es kaum erwarten. Peter, der Pilot.«
    »Scheiße«, fluchte Amanda halblaut. »Wieso musst du ausgerechnet jetzt auftauchen, hm? Um mir die Erinnerungen aus dem Hirn zu vögeln? Dazu hast du kein Recht, als kleine Liebe, mein Lieber!«
    Einige Minuten später wählte Amanda eine Nummer in Hamburg. Es dauerte ein Weilchen, ehe eine tief verschlafene Katrin den Hörer abnahm.
    »Amanda? Ich kann es nicht fassen! Hast du eine Ahnung davon, wie spät es ist?«
    »Nein, ehrlich gesagt. Aber ich kenne den Satz aus unzähligen mittelklassigen Hollywoodschinken. Komm schon, Katrin. Verzeih mir einfach und nimm das Telefon mit zurück ins Bett.«
    »Es wird also eine längere Sitzung?«
    »Ich brauche deinen freundschaftlichen Rat. Oder vielmehr … ich brauche ihn eigentlich nicht. Ich kenne deine Antwort bereits. Ich muss sie mir nur schmackhaft reden. Und du hast die ehrenvolle Aufgabe, mir dabei zuzuhören und mich am Ende kräftig in den Hintern zu treten.«
    »Warte«, sagte Katrin in Hamburg, »ich wanke nur eben rüber auf die Couch mit dem Telefon. Ins Bett kann ich nicht zurück, dort schnarcht Sam zu laut.«
    »Deine kleine Liebe«, sagte Amanda, »wobei wir auch schon mitten im Thema wären. Hurra.«
    »Hat sich Adrian endlich gemeldet?«
    »Wie kommst du denn darauf? Nein, er hat sich nicht gemeldet.«
    »Wieso rufst du mich dann mitten in der Nacht an? Wir sind in Deutschland sogar noch eine Stunde später dran, als du auf deiner Insel. Ich hoffe, dieser Umstand ist dir noch bewusst?«
    Amanda ersparte sich die Antwort auf diese Frage. Dafür erzählte sie der Freundin aber von dem Kassettenfund. Und von Peters SMS, deren Eintreffen sie geweckt und dadurch indirekt dazu geführt hatte, dass nun auch Katrin hellwach war.
    »Ich sollte Peter treffen und dem Süßen einige
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