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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
Autoren: Claire Garber
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energiegeladener.“
    „Peter, ich fliege in zwei Tagen, und ich habe dich überhaupt nicht mehr gesehen.“
    „Es ist eben eine ziemlich geschäftige Jahreszeit für mich“,meinte er und deutete auf seinen Laptop, der ausgeschaltet auf dem Couchtisch stand. Er bemerkte den schwarzen Bildschirm, senkte den Blick und seufzte. „Ich habe erst mal einige Sachen überlegt, ehe ich richtig anfangen kann“, murmelte er. Die Wohnung war auf unheimliche Weise still. Lediglich die Verkehrsgeräusche von draußen waren gedämpft zu hören.
    „Also, wie geht es dir?“, fragte ich und bemühte mich, superlässig zu klingen, allerdings hörten sich meine Stimmbänder eher so an, als würde jemand sie zusammenpressen.
    „Mir geht es gut, Kate, so wie immer.“
    „Na, das ist ja schön, sehr schön. Hm, ich habe mich gefragt … ich dachte, vielleicht könnten wir noch ein bisschen Zeit miteinander verbringen, bevor ich wegfahre? Irgendetwas zusammen unternehmen?“ Das Letzte, was ich zusammen mit Peter Parker getan hatte, war, mit ihm zusammen in meinem Bett, umschlungen von seinen Armen, einzuschlafen. Es war so ziemlich das Einzige, woran ich seitdem hatte denken können.
    Von der anderen Seite des Zimmers aus starrte Peter mich an. Ich merkte, dass ich nervös mit dem Saum meines Kleides spielte. Peter beobachtete meine Hände.
    „Du fährst für ziemlich lange Zeit weg, Kate. Findest du es nicht unsinnig, jeden Tag zusammen zu verbringen, wenn wir uns dann sechs Monate lang überhaupt nicht sehen? Da kann man dann nicht wirklich von Beständigkeit reden. Und es ist bewiesen, dass sowohl Menschen als auch Tiere von Beständigkeit profitie…“
    „Es ist mir ziemlich egal, was bewiesen worden ist, Peter. Ich wollte einfach nur wissen, ob du dich noch einmal mit mir treffen willst, bevor ich abreise, ob du einen Kaffee mit mir trinken willst. Wir könnten einfach über irgendetwas reden.“ Ich zuckte mit den Schultern, als wäre „irgendetwas“ lediglich etwas total Unwichtiges, nicht etwa etwas so Gewaltiges wie die Freundschaft zwischen zwei Menschen, die sich küssen und am Hals des anderen schnuppern.
    „Okay, dann trinken wir halt einen Kaffee und reden über irgendetwas “ – total Unwichtiges – „dann ist es erledigt, und dukannst dich wieder an die Vorbereitungen für deine Reise machen.“ Er stand auf und marschierte in die Küche. Die Geräusche weckten die Welpen, die sofort hinter ihm herpreschen wollten, bis sie mich entdeckten und prompt umkehrten. Schlitternd kamen sie direkt vor mir zum Stehen, fingen aber gleich darauf an, hintereinander herzulaufen. Ich beobachtete, wie das kleine Weibchen dem Rüden hinterherlief, und zwar mit nicht enden wollendem Enthusiasmus; sie jagte und jagte und jagte ihn, unnachgiebig in ihren Bemühungen um seine Aufmerksamkeit. Ich setzte mich auf eines der Sofas und sah den beiden zu. Durch die großen Fenster funkelten die Lichter der Londoner Skyline; der Finanzdistrikt; die Kathedrale von St. Paul, die sich zwischen den Wolkenkratzern versteckte; das Alte vermischte sich mit dem Neuen; visuelle Erinnerungen an unterschiedliche Ären. War ich dabei, in eine neue Ära einzutreten? Versuchte ich, Peter Parker als eine Art Sicherungsnetz zu benutzen, wollte ich mich deshalb an ihm festhalten? War das der Grund, warum ich mich danach sehnte, dass er mich küsste, bis ich außer Atem war?
    „So, hier, bitte schön“, sagte Peter, als er endlich wieder ins Wohnzimmer kam, und reichte mir einen Becher mit heißem Kaffee. „Auf dein neues Leben“, ergänzte er und stieß mit seinem Becher gegen meinen, bevor er sich auf das Sofa mir gegenüber setzte. Er wählte den Platz, der am weitesten von mir entfernt war. Die Welpen rannten zu ihm hinüber und sprangen auf das teure Sofa.
    „Noch immer genauso gut erzogen wie immer“, meinte er und streichelte sie. „Auf jeden Fall wissen sie, dass ich der Chef hier bin“, fuhr er fort, als der eine Welpe hochsprang und versuchte, Peter in die Nase zu beißen. Die kleine Hündin versuchte verzweifelt, an Peters Oberkörper hochzuklettern und ihm den Hals zu lecken. Ich beobachtete Peter, wie er an seinem Kaffee nippte. Er beobachtete mich. Es wurde Zeit, dass ich zum ersten Teil meines Plans schritt.
    „Ich werde dich vermissen, Peter“, sagte ich ziemlich heftig. Ich war jetzt offiziell zur kleinen Hündin geworden.
    „Ich denke, wenn du nach Kanada kommst, wirst du merken, dass dir dein Leben hier kaum fehlen
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