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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
Autoren: Anthony Mark
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Frühstücksmission zurück, aber das nahm Deirdre nur nebenbei wahr. Sie rief jede Datei im System auf, die Marius Lucius Albrecht betraf. Die Dokumente nach den Stichwörtern Schlussstein und Schenke zu durchsuchen erbrachte wie vermutet kein Ergebnis, und bald war sie in Albrechts Biografie vertieft.
    Als sie fertig war, wusste sie, was sie zu tun hatte. Sie lehnte sich gerade zurück und rieb sich den schmerzenden Nacken, da betrat Anders das Büro.
    »Sieht so aus, als wären Sie schwer an der Arbeit, Kollegin.«
    Sie klappte den Computer zu. »Ich habe die Begriffe überprüft, die Paul Jacoby auf dem Torbogen übersetzt hat.« Sie haßte es, wie leicht ihr die Lüge über die Lippen kam.
    »Klingt gut. Glück gehabt?«
    »Nein«, sagte sie mit einem Seufzen. »Und wo ist unser unerschrockener Ritter?«
    »Beltan? Er hat sich im Besucherraum hingelegt. Ich habe ihn tatsächlich davon überzeugen können, das Unternehmen Schlussstein für heute ruhen zu lassen.«
    Deirdre setzte sich gerade hin. »Wie haben Sie denn das geschafft?«
    »Meine übernatürliche Überredungskunst eingesetzt«, sagte er und blinzelte dann. »Na gut, die Wahrheit ist, es ist mir beim Frühstück gelungen, etliche Bloody Marys in ihn hineinzubekommen. Im Augenblick liegt er auf der Nase.«
    Anders hatte Beltan betrunken gemacht? Vielleicht nicht die subtilste Methode, um Beltans Enthusiasmus zu zügeln, die Besitzer des Torbogens aufzuspüren, aber Deirdre musste zugeben, dass sie effektiv war. Und sie war erleichtert, dass Anders dies geglückt war. Der namenlose Philosoph hatte behauptet, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um hinter dem Tor herzujagen, dass das ihr Tod sein würde. Außerdem musste sie jetzt etwas anderes tun.
    »Er wird wütend sein, wenn er aufwacht«, meinte sie.
    »Und einen schrecklichen Kater haben. Ich habe dafür gesorgt, dass der Bartender in jeden seiner Drinks die doppelte Menge Wodka reingeschüttet hat.«
    Deirdre warf ihrem Partner einen scharfen Blick zu. Warum genau hatte er Beltan betrunken gemacht? Wollte er verhindern, dass sie das Tor suchten?
    »Ich werde mal eine Kanne Kaffee aufsetzen«, sagte er und zog die Jacke aus. »Auch eine Tasse, Kollegin?« Er wandte ihr den breiten Rücken zu, während er sich an die Arbeit machte.
    »Klar«, sagte sie. Sie konnte es nicht ertragen. Sie konnte den Glauben nicht ertragen, dass er ein Verräter war. Aber wusste sie das denn mit Sicherheit? Er sagte ihr nicht die Wahrheit wegen der Waffe, ja. Aber sie hatte keinen eindeutigen Beweis, dass er …
    Ihr Blick fiel auf die Ecke eines Umschlags, der unter ihrem Notebook hervorschaute. Es war der Umschlag, den Eustace gebracht hatte, der von Sasha gekommen war. Deirdre zog ihn hervor, öffnete ihn und ließ den Inhalt in ihre Hand rutschen.
    Es war ein Foto. Etwas verschwommen, aber klar genug, um die dargestellte Szene erkennen zu können. Es war durch eine Tür geschossen worden, die einen Spalt geöffnet stand. Bei dem Raum handelte es sich um ein Büro, ihr Büro. Die Hälfte von Deirdres Schreibtisch war zu sehen. Eine Gestalt beugte sich darüber und wühlte in den Papieren herum.
    Es war Anders.
    »So, fertig«, sagte Anders.
    Deirdre knickte das Foto und steckte es in die Tasche ihrer Jacke, die auf ihrer Stuhllehne hing. Anders drehte sich lächelnd um, zwei Tassen in der Hand.
    Deirdre nahm ihm eine Tasse ab. Sie war kochend heiß, aber sie legte die Hand darum und ließ den Schmerz ihren Kopf freimachen.
    »Nun, jetzt, wo unser guter Ritter seinen Rausch ausschläft«, sagte Anders, »was wollen Sie den Rest des Tages anstellen?«
    Deirdre schenkte ihm ihr fröhlichstes Grinsen. »Ich gehe nach Hause und nehme den Nachmittag frei.«

2
    Zwei Stunden später saß Deirdre im Zug und sah die englische Landschaft am Fenster vorbeihuschen. Sie warf einen Blick auf die Nachricht in ihrer Hand. Und wenn Sie eine Antwort finden wollen, vergessen Sie nicht, dass es immer am besten ist, direkt zur Quelle zu gehen …
    Sie hatte den Rat befolgt. Sie würde zur Quelle gehen, um etwas über Marius Lucius Albrecht zu erfahren – nach Schottland, wo er die ersten neunzehn Jahre seines Lebens verbracht hatte, bevor er sich den Suchern anschloss. In Midlothian, nicht weit von Edinburgh, gab es ein Herrenhaus, in dem er der Biografie zufolge, die sie gelesen hatte, viele prägende Jahre als adoptiertes Mündel eines Adligen verbracht hatte. Das Herrenhaus war jetzt eine Art Privatmuseum.
    Das ist doch
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