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Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)
Autoren: Kathryn Lasky
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antwortete Svarr.
    „Kennst du zufällig eines, von dem aus man Arrin abhören kann?“
    „Klar. Eigentlich doch schade, dass keine Paarungszeit ist. Da müssen wir uns demnächst noch mal treffen.“
    Svenka verdrehte die Augen. Männer! Der großen Ursa sei Dank, dass man sie nur einmal im Jahr braucht.

„Wie heißt der junge Fleckenkauz? Hoole?“ Svenka erkannte Arrins Stimme.
    „Jawohl, Herr.“ Das war Dunleavy.
    „Und Gränk behauptet, dass er Sivs Sohn ist?“ Ein Raunen ging durch die versammelten Eulen und Dämonen.
    „Ist euch klar, was das bedeutet?“, fragte eine heisere Dämonenstimme.
    „Nun, die erste Eule der Welt hieß Hoole“, sagte Arrin. „Er soll ein Zauberer gewesen sein.“
    „Ein überaus mächtiger Zauberer! Keine Mutter würde ihren Sohn so nennen, wenn sie ihm nicht Großes zutrauen würde. Dieser Hoole könnte unseren Untergang bedeuten!“
    „Wir brechen unverzüglich in die Hinterlande auf“, sagte Arrin entschieden. „Wir müssen diesen Hoole gefangen nehmen – oder ihn töten.“
    Mehr brauchte Svenka nicht zu hören. „Ich muss wieder los, Svarr. Wir sehen uns dann in der Paarungszeit.“
    „Ist gut. Pass auf dich auf.“
    Svenka lief und schwamm so schnell wie noch nie in ihrem Leben. Hinter ihr schwang sich Arrins Heer in die Lüfte. Doch die Dämonen würden nicht über das offene Meer fliegen. Wie Dunleavy würden sie den Landweg über den H’rathgar-Gletscher nehmen und hinter der Stummelkrallenspitze nach Süden abbiegen. Svenka musste Siv warnen. Sie selbst konnte Hoole nicht beistehen. Sie konnte ihre Kinder nicht allein lassen. Rolf und Anka waren noch zu klein. Svarr kann ich die beiden nicht anvertrauen. Er hat keine Ahnung, wie man mit Kindern umgehen muss.
    Eisbärenmännchen waren nicht dümmer als Eisbärenweibchen. Sie waren nur nicht in der Lage, eine länger andauernde Zuneigung zu irgendjemandem zu entwickeln, weder zu ihren Gefährtinnen noch zu ihren Nachkommen. Das war keine böse Absicht, es war einfach so.
    Am nächsten Morgen traf Svenka auf der Schwarzhuhninsel ein.
    „Bist du nicht müde?“, fragte Siv. „Willst du dich erst mal aufs Ohr legen?“
    Das nenne ich rücksichtsvoll! So etwas hätte Svarr mich nie gefragt. „Später. Ich bringe schlechte Neuigkeiten. Dein Sohn hält sich tatsächlich in den Hinterlanden auf. Arrin ist mit seinen Dämonen auf dem Weg dorthin.“
    „Gütiger Glaux!“ Siv legte vor Schreck das Gefieder an.
    „Die einzige gute Neuigkeit ist die, dass die Dämonen über Land fliegen.“
    „Nehmen sie die Route über den Gletscher?“
    „Richtig. Und sie haben Gegenwind.“
    „Das heißt, ich könnte vor ihnen in den Hinterlanden sein.“
    „Ja. Ich glaube nicht, dass Arrin zuschlägt, bevor seine Dämonen da sind.“
    Sivs Augen leuchteten auf. „Dann hätte ich noch eine letzte Bitte an dich.“
    „Du kannst mich um alles bitten.“
    „H’rath hatte einen Boten namens Joss. Joss hat H’rath und mir stets treu gedient. Ich glaube, er lebt jetzt auf der Eiszehen-Halbinsel. Das ist nicht weit von hier. Du könntest hinschwimmen und die Kinder mitnehmen. Um diese Zeit findet auf der Halbinsel ein Stromertreffen statt. Die Stromer können dir bestimmt sagen, wo Joss zu finden ist. Richte ihm aus, dass ich nicht tot bin und dass mein Sohn in Lebensgefahr schwebt. Er soll alle unsere Krieger um sich scharen, die er noch auftreiben kann. Zusätzlich soll er Söldner anheuern. Dann soll er mit seinen Truppen in die Hinterlande kommen.“
    „Jawohl, Herrin.“
    „Herrin? Weshalb nennst du mich auf einmal so?“
    Als Svenka Siv angeschaut hatte, hatte sie nicht wie sonst eine majestätische, gepflegte Kauzdame vor sich gesehen, sondern eine zum Äußersten entschlossene Heerführerin. Da war ihr die Anrede einfach herausgerutscht.
    „Nicht so wichtig“, sagte die Eisbärin. „Bevor ich losschwimme, möchte ich aber noch etwas zu bedenken geben. Mündliche Botschaften sind riskant. Womöglich werde ich belauscht, wenn ich mit Joss spreche. Schließlich habe ich auch Arrin belauscht.“
    „Darum habe ich meine Botschaft verschlüsselt. Richte Joss einfach aus: ,Der Mond blutet silbern. Bevor er schwindet, kommt der Eisfuchs.‘“
    Svenka wiederholte die verschlüsselte Botschaft, um sie sich einzuprägen. Dann rief sie nach ihren Kindern. Anka und Rolf waren begeistert, an diesem Abenteuer teilhaben zu dürfen.
    Auch Siv verließ die Insel. Ihr erstes Ziel war der Eisdolch-Felsen. Dort hatte sie die
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