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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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Yang.
    Erkennbar wird wieder dasselbe Prinzip: Je weiter wir an den einfachen Ursprung gelangen, desto wirksamer und auch gefährlicher wird alles. Auf der oberflächlichen Ebene der Gesichter können wir natürlich mit einer Ohrfeige einiges anrichten, auf der Ebene der Gene erscheint das aber ungleich wirksamer und bedrohlicher.
    Die beschriebene Organisationsform findet sich überall wieder, zum Beispiel bei uns Menschen: Wir alle unterscheiden uns an der Oberfläche, auf unserer Haut, voneinander, wie Fingerabdrücke beweisen. Ein paar Millimeter tiefer, bei den Fettzellen, haben wir schon alle dieselben Zellen, nur nicht gleich viele. Auf der Ebene des Blutes gibt es nur vier verschiedene Blutgruppen. Auf dem Niveau der Grundbausteine sind die Fette und Kohlenhydrate gleich, nur das Eiweiß nicht. Auf Molekülebene sind alle Strukturen aus den gleichen Atomen des Periodensystems aufgebaut.

    Das bringt uns zum Urprinzipiensystem der Naturwissenschaft. Auf der Suche nach dem Arché, dem Ursprünglichen, hat der griechische Philosoph Demokrit Atome als unteilbare Grundbausteine der Schöpfung ins Spiel gebracht. Obwohl wir diese inzwischen doch spalten können, beziehen wir uns nach wie vor auf sie. Jedes der Atome trägt in sich die Spannung zwischen elektrisch positivem Kern und negativer Elektronenhülle, und damit sind wir wieder bei der Polarität von Yin und Yang.
    Im ganzen Atom begegnet uns die Einheit in der Tiefe all der unzähligen Erscheinungsformen der Oberfläche. Naturwissenschaftler arbeiten mit dem sogenannten Periodensystem der Elemente nach Mendelejew, das nach Atombau und daraus folgenden physikalischen wie chemischen Eigenschaften ordnet. Die – wie bei jedem Urprinzipiensystem – einfache Logik des Periodensystems besagt, dass in unserer Welt nichts existieren kann, das nicht aus dessen Elementen besteht, also aus diesen gut hundert Grund- oder Urbausteinen. Würde doch etwas gefunden, wäre das Periodensystem sofort um das neuentdeckte Element zu erweitern. Das gilt entsprechend für jedes Urprinzipiensystem, auch für das später von uns verwendete der zehn beziehungsweise zwölf Urbausteine: Widder-Mars, Stier- und Waage-Venus, Zwillinge- und Jungfrau-Merkur, Krebs-Mond, Löwe-Sonne, Skorpion-Pluto, Schütze-Jupiter, Steinbock-Saturn, Wassermann-Uranus, Fische-Neptun.
    Selbst unsere ultramoderne Welt entkommt diesem offenbar allgemeingültigen Muster der Einheit in der Tiefe aller Vielfalt nicht, wie wir an ihrem Lieblingsspielzeug, dem Computer, sehen. Auf der waagerechten oder oberflächlichen Ebene verfügt er unter anderem über ein Schreibprogramm. Auf dieser Ebene kann sich ein Schriftsteller jahrzehntelang intensiv beschäftigen und unendlich viel Material zusammentragen. Doch ermöglichen ein paar Tastenklicks weitere Schritte in die Tiefe und damit zusätzlichen Zugang zu anderen Computerprogrammen von der Buchführung über Rechnen bis zu Spielen. Noch tiefer liegt die Programmierungsebene mit Zeichen und Symbolen, die dem Normalbenutzer unbekannt
bleiben. Im Hinblick auf die Wirklichkeit des Computers sind sie aber wichtiger und auch machtvoller, wenn man etwas verändern will. Auf der Ebene der Hardware ist ein Computer schließlich wieder sehr einfach und unterscheidet – allerdings sehr schnell – letztlich nur zwischen 0 und 1. Das entspricht der Polarität von Yin und Yang.
    Das immer gleiche Muster zeigt sich erneut: Je weiter wir uns von der (Benutzer-)Oberfläche lösen und tiefer hinabsteigen, auf desto einflussreichere und mächtigere, aber auch einfachere Ebenen stoßen wir. So wundert es schon nicht mehr, wenn die Seelenwelt ebenfalls dieses Muster aufweist. Dadurch ergibt sich eine später noch wichtigere Parallele zur physischen Welt.
    An der gesellschaftlich sichtbaren Oberfläche haben alle Menschen sehr unterschiedliche und vollkommen individuelle Themen und Probleme. Die Zahl der Berufs- und Partnerprobleme ist unbeschreiblich groß. Ein wenig tiefer finden sich aber immer ähnlichere Muster. Für diese (arche-)typischen Themen haben schon die ersten Tiefenpsychologen, Sigmund Freud und C. G. Jung, mythische Bezeichnungen gewählt. Man denke nur an den bekannten Ödipuskomplex. Solche (arche- oder ur-)typischen Konstellationen oder Probleme verbinden dann viele Menschenschicksale unter dem Symbol des gewählten Namens.
    Tiefer als Tiefenpsychologie zielt Religion. Ihre Muster sind noch einfacher, und wir finden uns rasch wieder bei Gut und Böse, Kain und
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