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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta
Autoren: Robert Ludlum
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Beine und rannte über die Rollbahn. Die unbewaffneten Männer sprangen auf, stoben auseinander und rannten panisch in alle Richtungen davon. In ihren Gasmasken sahen sie alle gleich aus. Plötzlich stellte der noch immer im Gras liegende alte Mann in Handschellen einem der Fliehenden ein Bein. Mit einem Fauchen rollte er sich über den Mann, den er zu Fall gebracht hatte, und presste ihn mit dem Gesicht nach unten in das hohe, zerdrückte Gras.
Randi näherte sich geduckt, den Karabiner in der noch brauchbaren Hand auf die beiden Männer gerichtet. »Wer zum Teufel sind Sie?«, schnarrte sie.
Der alte Mann lächelte glücklich zu ihr empor. »Ich bin Jinjiro Nomura«, sagte er ruhig. »Und das«, er nickte auf die Gestalt, die sich unter ihm wand, »ist Lazarus – der Verräter, der einmal mein Sohn Hideo war.«
Randi, die ihr Glück kaum fassen konnte, lächelte zurück.
»Erfreut, Sie kennen zu lernen, Mr Nomura.« Sie hielt das M4 auf den sich am Boden windenden Mann gerichtet, während sich Jinjiro mühsam aufrichtete.
»Stehen Sie auf und nehmen Sie die Gasmaske ab«, befahl sie. »Aber langsam! Andernfalls könnte es sein, dass ich zusammenzucke und Ihnen den Schädel wegblase.«
Der jüngere Mann gehorchte. Langsam und mit übertriebener Vorsicht zog er sich die Gasmaske und das Sauerstoffgerät vom Kopf. Zum Vorschein kam das graue, geschockte Gesicht von Hideo Nomura.
»Was werden Sie mit ihm machen?«, fragte Jinjiro neugierig. Randi zuckte mit ihrer schmerzfreien Schulter. »Ihn in die Staaten zurückbringen, damit er vor Gericht gestellt wird, nehme ich an.« Sie hörte wieder Gewehrfeuer, diesmal von Norden her.
»Da wir gerade davon reden, ich schlage vor, wir drei gehen sofort zum Helikopter rüber. Die Gegend hier scheint immer ungesünder zu werden.«
    Peter geisterte durch die wabernden Rauchschwaden, den Karabiner schussbereit an der Schulter. Er hörte ein metallisches Klicken ganz in der Nähe, ließ sich vorsichtig auf ein Knie sinken und suchte, angestrengt durch den Rauch spähend, nach der Ursache des Geräuschs.
    Ein Wachposten tauchte aus dem sich langsam verziehenden Qualm auf. Er sah auf seine Hand am Sicherungshebel seines in Deutschland hergestellten Sturmgewehrs hinab und stellte von Einzelfeuer auf Dauerfeuer. Sein Mund klappte auf, als er den Blick hob und den Engländer auf sich zielen sah.
    »Sehr unvorsichtig«, sagte Peter leise zu ihm. Er drückte den Abzug durch.
    Von allen drei Schüssen aus kurzer Distanz getroffen, sackte der Söldner blutüberströmt ins Gras.
Peter wartete, bis sich der Pulverdampf verzog. Er ließ den Blick über das offene Gelände vor ihm schweifen. Nichts bewegte sich.
Zufrieden drehte er sich um und trabte zum Helikopter zurück.
    Vor Schmerzen kalkweiß im Gesicht, trieb Randi ihren Gefangenen über die Rollbahn zum wartenden Hubschrauber zurück. Sie stolperte einmal, und Hideo Nomura blickte sich mit hassverzerrtem Gesicht über die Schulter zu ihr um. Sie schüttelte den Kopf und richtete den Lauf des M4 auf seine Brust. »Das würde ich nicht versuchen. Es sei denn, Sie glauben wirklich, Sie können von den Toten auferstehen. Ich bin auch mit einer Hand eine sehr gute Schützin. Und jetzt rein mit Ihnen!«
    Jinjiro, der hinter ihr ging, kicherte vergnügt und genoss offenkundig das Debakel seines verräterischen Sohns.
Der Mann, der sich Lazarus genannt hatte, drehte sich um und kletterte in den Helikopter. Vor der Luke stehend, dirigierte ihn Randi zu einem der nach vorn blickenden Sitze. Er gehorchte mit finsterem Gesicht.
Peter tauchte neben ihr auf. Er warf einen Blick ins Mannschaftsabteil auf ihren Gefangenen. Seine Augenbrauen wölbten sich. »Gut gemacht, Randi. Sehr gut gemacht, in der Tat.«
Dann sah er sich beunruhigt um. »Aber wo um alles in der Welt ist Jon?«

Kapitel achtundvierzig
    Smith sprintete auf die vier bewaffneten Männer zu, die parallel zu der heranrollenden Drohne entlang der Rollbahn näher kamen. Sie bewegten sich nach wie vor in Paaren. Zu jedem Zeitpunkt waren zwei von ihnen in Deckung und bereit, ihren Kameraden Feuerschutz zu geben. Ihre Aufmerksamkeit war größtenteils von dem Schusswechsel in der Nähe des gelandeten Black Hawk in Anspruch genommen, aber sie würden ihn sicher bald entdecken.
    In seinem Hinterkopf kreischte eine Stimme, dass dieses Vorwärtsstürmen im Hurrastil nichts anderes war als eine besonders dämliche Form des Selbstmords, doch ärgerlich schob er diese Zweifel beiseite. Er hatte
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