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Die Kunstjaegerin

Die Kunstjaegerin

Titel: Die Kunstjaegerin
Autoren: Elis Fischer
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aufzuhängen. Kein Sustermans, kein Rubens, keine Restaurierung, kein gar nichts.«
    »Ich glaube dennoch, dass euch die Geheimhaltung nicht gelingen wird. Seht mal, Adriana hat mir das heute geschickt.«
    Boris holte eine Zeitungsseite aus der Sakkoinnentasche. Paul faltete sie elegant mit einer Hand auseinander und Theresa übersetzte: »Österreichische Touristen entdecken ein unbekanntes Manuskript von Galileo Galilei.«
    Unter der Headline waren zwei Fotos abgedruckt, eines von Flora und ihr und eines vom zerknitterten Sustermans-Gemälde.
    »Wieso seid nur ihr beide abgelichtet?«, fragte Paul empört.
    »Immerhin haben wir alle mitgeholfen.«
    »Ach komm, das ist Italien! Daran muss man sich gewöhnen!«
    Boris grinste. »Die italienischen Behörden haben das Manuskript überprüft und die Echtheit wurde bestätigt.«
    »Wieso haben wir in Österreich nichts davon gelesen?« Theresa war überrascht.
    »Wen interessiert das hier schon? Wir haben doch ganz andere Probleme«, meinte Leon trocken. »Zum Beispiel, welcher unserer Politiker mit der weißesten Weste aus den Korruptionsausschüssen hinausgeht.«
    »Ich habe übrigens eine neue Aufgabe für uns«, unterbrach Paul und lächelte kryptisch. »Habt ihr von der Theorie gehört, dass die ›Mona Lisa‹ gar nicht die Mona Lisa darstellt?«
    »Paul, bitte nicht!«, seufzte Leon.
    »Doch, überlegt mal: Leonardo da Vinci schrieb, sein Auftraggeber sei Giuliano de’ Medici gewesen. Der aber kannte Lisa del Giocondo gar nicht. Wahrscheinlich lächelt von dem Gemälde, das wir als ›Mona Lisa‹ kennen, Giulianos Geliebte Pacifica Brandani.« Triumphierend sah er seine Freunde an. »Mes amis, wisst ihr, was das heißt? Das Porträt der ›La Gioconda‹, also die wahre ›Mona Lisa‹, die Leonardo da Vinci, wie wir aus Briefen mit Sicherheit wissen, auch gemalt hat, liegt oder hängt irgendwo unentdeckt herum. Und wir werden sie suchen!«
    Sprachlos starrten ihn die anderen an.
    »Was ist los?« Flora gesellte sich wieder zur Runde.
    »Wir haben gerade beschlossen, die echte ›Mona Lisa‹ zu suchen«, antwortete Theresa leise und sah sich schon wieder auf einem dünnen Seil tanzen.
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Nachwort
    Die historischen Figuren in diesem Roman sind belegt. Es gibt zwei kleine historische Ungenauigkeiten, die ich mir als Erzählerin erlaubt habe, denn Filippo Baldinucci wäre zum Zeitpunkt der Manuskriptverschickung Galileos erst 17 Jahre alt gewesen. Auch Bonaventura habe ich zum Schutze der Nachfahren einen anderen Nachnamen gegeben.
    Die Geschichte eines möglichen Schmuggels könnte sich durchaus so abgespielt haben, es ist bewiesen, dass Galileo Manuskripte in der Zeit seiner Verbannung an der Inquisition vorbeischleusen konnte. Er wurde tatsächlich zweimal von Justus Sustermans in Arcetri gemalt. Und wahrscheinlich liegen noch einige seiner Handschriften unentdeckt in den geheimen Archiven und Bibliotheken der Welt.
    Auch das Gemälde samt Vignette auf der Rückseite existiert. Ob es ein echter Justus Sustermans ist oder nicht, konnte ich in der Zwischenzeit noch nicht eruieren, da mir, als ich bei den Recherchen auf Galileo gestoßen bin, die Idee zu diesem Buch kam, und das Schreiben seither meine gesamte Zeit beansprucht.
    Wer ganz genau wissen will, was an den historischen Details stimmt, kann es auf meiner Website www.elisfischer. com nachlesen. Viele Zusatzinformationen, die in diesem Buch keinen Platz fanden, da es zu detailliert um Kunstgeschichte ging und vielleicht für den Großteil der Leser nicht von Interesse gewesen wären, findet man dort. Den Director’s Cut sozusagen.
    Über neue Hinweise zu dem Gemälde wäre ich sehr dankbar und vielleicht können Sie und ich ja gemeinsam die Schatzsuche beenden und herausbekommen, ob Justus Sustermans das Bild wirklich gemalt hat und wer darauf gezeigt wird.
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Danksagung
    Zuerst möchte ich mich bei Natascha Brandl, Barbara Fisa, Nora Schachner, Anna Sebestyen und Tatjana de Vall bedanken. Sie haben die erste Version des Buchs gelesen und mir Selbstvertrauen zum Weiterschreiben gegeben.
    Dann gebührt mein Dank den »Mörderischen Schwestern«, dir mir gezeigt haben, dass Selbstvertrauen allein nicht reicht, um ein gutes Buch zu schreiben. Man sollte auch das Handwerk beherrschen. Hier will ich vor allem Ella Theiss danken. Sie war meine wunderbare Mentorin bei Theresas zweitem Abenteuer.
    Last but not least bedanke ich mich bei Stefan und David, die mich bei jedem meiner Unternehmen unterstützen.
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