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Die Kraft gelebter Gegenwart

Die Kraft gelebter Gegenwart

Titel: Die Kraft gelebter Gegenwart
Autoren: Michael Brown
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Process zwei Einstiegsebenen: Einführung und Erfahrung. Die erste Ebene erreichen Sie, indem Sie einfach den Text lesen. Die zweite Ebene erfordert praktische Erfahrungen, die sich allmählich über einen Zeitraum von zehn Wochen entwickeln. In Teil I dieses Buches finden Sie die Informationen, anhand derer Sie eine Entscheidung treffen können, welche Ebene für Sie geeignet ist. In Teil II findet eine Ausrichtung mit dem übergreifenden Ziel dieses Prozesses statt. Wenn Sie Ihre Absicht formulieren, Ihre Aufmerksamkeit fokussieren und Ihre innere Führung aktivieren, bereiten Sie sich vor und ermutigen sich selbst.
    Was ist Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick?
    Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick ist ein Zustand des Seins , im Gegensatz zu etwas, das wir tun . Die einfachste Definition für das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick ist: sich vollkommen des Augenblicks bewusst zu sein, in dem wir sind, oder im Augenblick präsent zu sein.
    Dabei liegt die Betonung nicht auf dem Augenblick, sondern auf dem Sein , das wir in unserer Lebenserfahrung zum Tragen bringen, wenn wir dem Augenblick unsere volle Aufmerksamkeit schenken.
    Ein zuverlässiges Zeichen, dass wir in das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick eingetreten sind, ist, wenn unsere Erfahrung mit Dankbarkeit erfüllt ist, egal wie angenehm oder unangenehm sie sich gerade anfühlt.
    Wenn ich von Dankbarkeit spreche, meine ich nicht die Art Dankbarkeit, die sich aus einem Vergleich ergibt, etwa Dankbarkeit, weil wir gesünder oder reicher sind als jemand anderes. Und ich meine auch nicht die Art Dankbarkeit, die wir fühlen, weil sich das Leben so entwickelt, wie wir es wollen, und weil uns alles einfach erscheint. Ich meine die grundlose Dankbarkeit – Dankbarkeit für die Einladung, die Reise und das Geschenk des Lebens selbst.
    Dankbarkeit ist das einzige zuverlässige Anzeichen dafür, wie präsent wir in unserer Erfahrung sind. Wenn wir nicht dankbar sind, einfach weil wir am Leben sind, dann haben wir uns aus der Präsenz verirrt und sind in einen trügerischen mentalen Zustand geraten, der »Zeit« genannt wird.
    Da wir in eine Kultur hineingeboren wurden, die fast gänzlich in der Welt der Zeit existiert, ist es nur wenigen von uns möglich, ständig präsent zu sein. Dies ist der Fluch der modernen Zivilisation. Wir dürsten nach Fortschritt, aber oft führt Fortschritt nur dazu, dass wir das Leben so strukturieren, dass wir nicht mehr da sein müssen, wenn es stattfindet. Je automatisierter unsere Erfahrung wird, umso weniger pflegen wir die Kunst des Lebens.
    In der Welt der Zeit ist es schwierig, dankbar zu sein, weil sich scheinbar nichts so entwickelt, wie wir denken , dass es sein sollte. In der Vergangenheit gibt es Dinge, die wir bereuen, die Zukunft verspricht Fortschritt, aber die Gegenwart erfordert ständige Anpassung. Daher verbringen wir unsere wachen Momente mit Gedanken daran, was in der Vergangenheit nicht funktioniert hat, und mit der Planung der Veränderungen, die wir für erforderlich halten, damit wir den angestrebten Frieden und die erwünschte Erfüllung finden. Weil sich diese Veränderungen auf ein »besseres Morgen« richten, haben wir vergessen, wie wir ein Heute voller Bedeutung haben können. Also wird die Erfahrung, die wir jetzt gerade machen, nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Und da wir keinen Zugang zu einer anderen Erfahrung haben, mit der wir unsere derzeitige Lage vergleichen könnten, erscheint uns ein solches Leben normal.
    Wenn wir so leben, überspringen wir ständig die Gegenwart. Obwohl die Vergangenheit vergangen ist und nicht verändert werden kann und obwohl sich die Zukunft noch nicht manifestiert hat, entscheiden wir uns dafür, uns mental an diesen imaginären Orten aufzuhalten, statt vollkommen in dem einzigen Augenblick zu sein und diesen auch wirklich zu erfahren, in dem wir uns tatsächlich befinden – jetzt in diesem Augenblick.
    Da wir uns gewohnheitsmäßig in einem mentalen Zustand befinden, in dem wir unsere Aufmerksamkeit in eine imaginäre Vergangenheit oder Zukunft projizieren, verpassen wir die authentischen physischen und emotionalen Erfahrungen, die sich genau jetzt ereignen. Wir sind uns kaum des einzigen Augenblicks bewusst, der die gesamte Dynamik des Lebens enthält. Wir denken , dass wir leben, aber wir existieren nur. Wir denken , dass wir uns vorwärtsbewegen, aber wir laufen im Kreis. Wir haben alles in das Denken verlagert und damit die Erfahrung geopfert,
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