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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin
Autoren: Di Morrissey
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schließlich in Christinas Wohnung zog, war Jennifer zuversichtlich und sicher. Sie und Isobel hatten einen Pakt geschlossen.
    Blair rief an. Er flog zurück nach Australien. Jennifer nahm an, dass das Baby der Grund dafür wäre, bis Tony seinen ersten Besuch bei ihr machte und Neuigkeiten brachte. Er stand da mit einem Blumenstrauß und betrachtete tief gerührt Bella in Jennifers Armen.
    »Und? Wie findest du sie?«
    »Sie ist einfach perfekt. Ich wüsste gern, was sie von unserer Bootsfahrt gehalten hat.«
    »Ich hoffe, wir können sie an ruhigen, sonnigen Tagen zum Segeln mitnehmen, wenn sie größer ist.« Jennifer lachte.
    »Vermutlich schwimmt, segelt und taucht sie, bevor sie richtig Laufen lernt.« Er grinste sie an. »Darf ich ein Foto von euch beiden machen?« Nachdem er mehrere Aufnahmen gemacht hatte, setzte er sich ans Bett. »Bist du bereit, die jüngsten Entwicklungen zu erfahren?«
    »Ich habe die Nachrichten im Fernseher gesehen. Was zum Kuckuck ist passiert?«
    »Es war eine hektische Woche. Willsy und Gordon hatten Lloyds Boot bei Cookshead gefunden. Die
Kicking Back
fuhr zurück nach Headland, wo der Zoll sie in Empfang nahm. Sie haben an Bord nichts gefunden. Anscheinend sollte es eine gute Tat sein, dass Willsy und Gordon Lloyds Boot zurück nach Branch brachten, wo sie bei Gideons Unterkunft die Drogen abluden. Wer würde schon seinen Wohnbereich durchsuchen?«
    »Aber wie gewöhnlich hat Patch seine Nase in die Sache gesteckt«, bemerkte Jennifer.
    »Die Lage klärt sich allmählich. Ich habe der Polizei die Transkription meiner Interviews mit Patch ausgehändigt.« Tony hielt inne und strich über Bellas kleinen runden Kopf. »Er hat mir von Willsy und dem Mädchen erzählt«, sagte er bedächtig.
    Jennifer sah ihn groß an.
    Mit fester Stimme fuhr Tony fort: »Er hat gesehen, wie Willsy das rothaarige Mädchen von der Belegschaft der Ferienanlage überfiel und dass sie dann zu dir und Blair gegangen ist. Sie ist in eurer Unterkunft geblieben, und ihr habt sie am nächsten Morgen ausgeflogen.«
    »Die arme Rhonda. O mein Gott, er hat es gesehen? Warum hat er es nicht angezeigt?«
    »Er hatte Angst, denn wer würde ihm schon glauben? Und ihr hattet ja offenbar alles im Griff. Das ist allerdings ziemlich belastendes Material gegen Willsy.«
    »Rhonda hat Geld bekommen, damit sie schweigt«, sagte Jennifer.
    »Sie wird reden, wenn du und Patch aussagt. Falls wir den Fall verstärken müssen.«
    »Gut, ich sage aus, wenn es nötig ist. Ich habe mich scheußlich gefühlt, als die Geschichte einfach vertuscht wurde. Ich dachte, vielleicht wäre es für Rhonda das Beste, aber dass Willsy ungeschoren davonkommen sollte, hat mich angewidert.« Jennifer dachte an die arrogante Art des Fernsehmenschen. »Blair ist ziemlich erschüttert. Er nimmt eine Stelle in der Schweiz an. Wie hängt Gordon in der Sache drin?«
    »Ich glaube nicht, dass Daddy wusste, was er trieb, bevor Gordon sich hier auf der Insel mit Willsy einließ. Gordons Vater besitzt einen Privatzoo und wollte Tiere. Er war bereit, gutes Geld dafür zu bezahlen, und wurde ungewollt Teil des Netzwerks.« Tony stand auf. »Mach dir keine Gedanken wegen dieser Sache. Du hast wichtigere Dinge zu bedenken. Wir haben unseren Beitrag geleistet.«
    »Tja,
du
ganz bestimmt. Wir haben der Truppe eine Menge zu erzählen, wenn sie zurückkommt, wie?« Sie lächelte ihn an.
    »Ja. Bis dahin dauert es noch ein paar Wochen. Erfreu du dich jetzt erst einmal an Bella. Ich gehe zurück nach Hause und schreibe ein bisschen, verschicke E-Mails und telefoniere. Ich muss noch arbeiten.«
    »Ich begebe mich auch wieder an die Arbeit, sobald ich zurück auf der Insel bin. Tony, ich kann dir nie genug danken …« Jennifer brach ab.
    »Hey, wofür hat man denn Freunde?« Er breitete die Arme aus und wies auf Jennifer, die aufrecht im Bett saß, während das Baby zufrieden in ihren Armen schlief. »Das hier ist es doch wohl wert.« Er beugte sich herab, gab ihr einen Kuss auf die Wange und streifte den Kopf des Babys mit den Lippen. »Ciao, Bella. Grüß Don und Vi von mir. Sie sind prachtvolle Menschen.« Zu seiner Erleichterung war Christina nicht zu Hause; sie wollte einkaufen.
     
    Drei Wochen vergingen, und Jennifer war von Herzen dankbar, dass sie Freunde hatte, die die Besessenheit ihrer Mutter eindämmten. Vi und Don liebten das Baby, doch ihnen entging auch keineswegs, dass Christina ihre Aufmerksamkeit, wenngleich sie Bella im Tennisclub und den
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