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Die Konkubine

Die Konkubine

Titel: Die Konkubine
Autoren: Petra Gabriel
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Bruch des Völkerrechts sieht. Unterdessen verlegen die Chinesen Truppen aus anderen Provinzen an die Jiaozhou-Bucht und beginnen, militärischen Druck auf das besetzte Gebiet auszuüben. Vizeadmiral von Diederichs befiehlt Expeditionen, um Bastionen gegen die vorgelagerten chinesischen Truppen zu schaffen.
    1897, Dezember: Von Deutschen werden die ersten Grundstücke gekauft, mit Plakaten in Tsingtau sowie in den Städten Kiautschou und Tsimo stellen sich die Deutschen als die neuen Herrscher vor. Die administrative Erfassung des Pachtgebietes beginnt.
    1897, 20. Dezember: Friedrich Fauth schifft sich auf dem Marinetransporter «Crefeld» nach China ein.
    1897, Dezember: Korvettenkapitän Oskar Truppel wird zum Kommandanten der SMS «Prinzess Wilhelm» ernannt, das Schiff liegt in China. Er macht sich an Bord des Truppentransporters «Darmstadt» zusammen mit Soldaten des III. Seebataillons auf den Weg.
    1897, Ende Januar: Korvettenkapitän Oskar Truppel kommt in Tsingtau an und wird interimsmäßig zum «Befehlshaber an Land» ernannt. Diese Funktion hat er bis zum 15. März, dem Eintreff von Gouverneur Rosendahl, inne. Die Verwaltung des besetzten Gebietes geht an das Reichsmarineamt über.
    1898, 7. Februar: Friedrich Fauth kommt in Tsingtau an.
    1898, 6. März: Abschluss eines Pachtvertrages zwischen Deutschland und der chinesischen Regierung auf 99 Jahre über ein an der Jiaozhou-Bucht gelegenes Gebiet. Der Vertrag wird unterschrieben von den Ministern ^ Li Hongzhang und Weng Tong. In einem 60 Li breiten Korridor (ca. 15 km) links und rechts der Bahnlinie ist die Ausbeutung von Kohlelagern gestattet. Die Deutschen setzen die Entlassung von Gouverneur Li Pingheng durch und behalten sich das alleinige Recht auf den Eisenbahnbau in der Region sowie die Errichtung eines Flottenstützpunktes vor.
    1898, 27. April: Das vertraglich bestimmte Pachtgebiet von Jiaozhou wird offiziell unter deutschen «Schutz» genommen.
    1898, 6. Mai: Prinz Heinrich läuft mit seinem Flaggschiff, der «Deutschland», die Tsingtau-Reede an. Er bereist noch weitere Hafenstädte und wird in Peking als erster ausländischer Prinz vom chinesischen Kaiser und seiner Tante Cixi empfangen, was damals als Sensation galt.
    1898, 11. Juni : Beginn der Wuxu-Reform.
    1898, September: Die Chinesenkompagnie, rekrutiert aus jungen Einheimischen, wird gebildet, sie steht unter deutschem Oberbefehl und ist in Litsun/Licun stationiert.
    1898, 2. September: Tsingtau wird zum Freihafen erklärt, die Landordnung tritt in Kraft.
    1898, September: Der Reformer Kang Youwei flieht zusammen mit Liang Qichao aus Peking. Cixi übernimmt wieder als «Mitregentin» die Macht und erlässt ein Edikt gegen die Reformer. Tan Sitong und die anderen Reformberater des Kaisers werden verhaftet. Am 28. September befiehlt der Kaiser die Hinrichtung von sechs der Angeklagten (die sechs Märtyrer) – Kangs Bruder, dessen Freund Yang Shenxiu sowie die vier Reformsekretäre werden enthauptet.
    1898, Herbst: Im Süden der Provinz Shandong kommt es zu Übergriffen auf Konvertiten und deutsche Missionare. Während auf der einen Seite der Protest der Bevölkerung gegen die Missionare von Aktivisten der jungen Yihetuan-Bewegung unterstützt wird, fordert andererseits Bischof Johann Baptist von Anzer umfangreiche Entschädigungen für die Übergriffe auf seine Missionare und bewirkt beim deutschen Gouverneur in Tsingtau einen Truppeneinsatz.
    1898, 7. November: An der Südküste Shandongs wird der Steyler-Missionar Georg Maria Stenz angegriffen und gefangen gehalten. Die kaiserliche deutsche Gesandtschaft benutzt den Vorfall als Druckmittel für das im Pachtvertrag zugebilligte Eisenbahnprojekt Jinan-Qingdao. Die Chinesen wollten ursprünglich eine Staatsbahn auf Konzessionsbasis, nun kommt der Betrieb der Strecke in private Hand.
     1898, 13. Dezember: Die chinesische Kaiserin empfängt die Damen der westlichen Gesandten zum Tee in Winterpalast. Diese sind von ihr begeistert.
    1898, Frühjahr: Vermessung und Baubeginn der Bahnstrecke von Tsingtau in die über 400 km entfernte Provinzhauptstadt Jinan.
    1899, Juni: Aufgrund des Eisenbahnbaus kommt es zu schweren Konflikten mit den ansässigen Chinesen. Auslöser sind u. a. zu geringe Entschädigungen bei den Bodenenteignungen und vor allem der Streckenverlauf durch etliche Grabhaine, wodurch die Totenruhe der Ahnen gestört wird. Deshalb werden Seuchen, Dürren, Überschwemmungen und Ähnliches vorhergesagt. Zeitweise arbeiten auf den
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