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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni
Autoren: Anne McCaffrey
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ehe der letzte Laut ihre Lippen verlassen hatte. Sie überholte ihn. »Wir haben fünf Minuten Zeit, bis sie wieder abwehrbereit sind.«
    Ein Ausdruck, der an Respekt grenzte, glitt über sein Gesicht. Ungeduldig stieß sie ihn an, schlängelte sich dann durch die Büsche und folgte ihrem Geheimweg durch dieses Hindernis. Als sie die letzte Wegbiegung umrundete und er den Flitzer vor sich sah, dessen Nase in einem dichten Dornendickicht steckte, gab er einen Laut von sich, der für Kris wie ein verhaltenes Kichern klang.
    Sie winkte die Flitzertür auf und bedeutete ihrem Begleiter mit einer einladenden Handbewegung einzusteigen. Er begab sich sofort zur Instrumententafel und stieß ein Knurren aus, als er den Hauptschalter umlegte. »Der Tank ist noch halbvoll«, murmelte er und überprüfte flüchtig die anderen Anzeigeinstrumente. Er schaute zur transparenten Kuppel hoch, die mit dicht belaubtem Astwerk bedeckt war. Dann wanderte sein Blick weiter zu dem Lager, das sie auf dem Boden aufgeschlagen hatte, und zu den Utensilien, die aus zweckentfremdeten Ersatzteilen aus den verschiedenen Schließfächern und Spinden des Flitzers bestanden.
    »Sie waren es, die den privaten Flieger des Kommandanten gestohlen haben«, stellte er fest und musterte sie eindringlich.
    Kris schob trotzig das Kinn vor.
    »Zumindest habe ich ihn heil runtergebracht«, sagte sie. Daraufhin brach er in schallendes Gelächter aus. »Indem Sie ihn in ein solches Dickicht steuerten?« »Das geschah mit Absicht.« »Gehören Sie zu dieser neuen Rasse?«
    »Ich bin Terranerin«, erklärte sie mit betont überheblichem Stolz. Aber sie wirkte nicht sehr überzeugend, weil sie plötzlich vor Kälte zu zittern begann.
    »Ziemlich dünnhäutige Rasse«, bemerkte er. Er schaute auf ihren Oberkörper, bemerkte die heftigen Atembewegungen und sah, wie ihre Brüste sich durch den dünnen Stoff ihrer unzureichenden Bekleidung abzeichneten, und strich mit einem Finger über ihre Schulter. Seine Berührung war unerwartet sanft – und mehr. »Ganz weich«, stellte er versonnen fest. »Habe noch nie Terranerin ausprobiert …«
    »Und Sie fangen ganz bestimmt nicht mit mir an«, sagte sie und entfernte sich mit einem Sprung so weit von ihm, wie die Enge der Kabine es zuließ.
    Sein Ausdruck veränderte sich von Amüsement zu Verärgerung. »Das tue ich, wenn ich es will.« »Ich habe Ihnen das Leben gerettet!«
    »Deshalb möchte ich mich ja in angemessener Weise erkenntlich zeigen …«, meinte er mit einem Anflug von Galanterie.
    »Indem Sie mich vergewaltigen?« Sie tastete nach einem schweren Metallwerkzeug. Nicht daß sie mit einem »Zahnstocher« einem Catteni großen Schaden zufügen könnte, aber sie war entschlossen, es immerhin zu versuchen. Ein Catteni entsprach nicht gerade ihrer Idealvorstellung von einem Liebhaber. »Sie vergewaltigen?« Seine Verblüffung war geradezu lächerlich.
    »Glauben Sie denn, daß terranische Frauen vor Freude ohnmächtig werden, wenn sie von Ihresgleichen vernascht werden?« fragte sie, verlieh ihrer leisen Stimme einen drohenden Klang und packte das Werkzeug fester. »Bisher hat sich noch keine beklagt …« Er verstummte und kauerte sich schlagartig zusammen, als sie beide einen lauten Fluch hörten.
    In nächsten Moment hatte er schon eine große Hand auf ihren Mund gelegt und preßte ihren Körper an sich, so daß sie sich vorkam wie ein Insekt auf einem Streifen Fliegenpapier. Das Werkzeug lag nutzlos in ihrer Hand. Sie hatten die Flitzertür nicht geschlossen und konnten deutlich das sirrende Geräusch hören, als die Büsche ihre Pfeile abschossen. Laute Flüche erklangen. Indem sie den Kopf drehte, konnte Kris das schadenfrohe Grinsen auf der Miene des Catteni erkennen.
    Eine herrische Stimme bellte einen rauhen Befehl, und sogar Kris konnte sich denken, daß er soviel bedeutete wie »Los, verschwinden wir. Hier ist sicherlich niemand gewesen.«
    Mahomet drückte sie leicht zur Seite und schaute ihr ins Gesicht, während er die Hand von ihrem Mund löste. Sein Blick warnte sie gleichzeitig, auf keinen Fall zu schreien. Sie erwiderte wütend seinen Blick. Er wußte genau, daß es ihr wahrscheinlich noch schlechter als ihm ergehen würde, wenn sie tatsächlich die Stimme erhob. Sie verharrten in dieser Haltung, bis sie in der Umgebung des Flitzers nur noch die Geräusche des Waldes hören konnten. Dann stellte er sie wieder auf die Füße und deutete mit einer umfassenden Geste auf den Flitzer. »Dieses Ding
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