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Die Kohlenhydrat-Luege

Die Kohlenhydrat-Luege

Titel: Die Kohlenhydrat-Luege
Autoren: Peter Mayr , Erich Rauch
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tatsächlich günstig und welche ungünstig sind und warum das so ist.
    Kohlenhydrate sind Verbindungen von Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff. Sie befinden sich in pflanzlichen und tierischen Produkten. Getreide, Brot, Gebäck, Teigwaren, pflanzliche und tierische Stärke, weißer und brauner Zucker, Kartoffeln und alle Obst- und Gemüsesorten bestehen zum Großteil oder vollständig aus Kohlenhydraten. Diese werden im Verdauungstrakt zu Einfachzucker abgebaut. Einfachzucker sind Glukose (Trauben zucker), Fructose (Fruchtzucker) und Galaktose (Milchzucker). Die beiden Letzteren werden in der Leber zu Glukose umgewandelt. Glukose ist ein wichtiger Brennstoff, der im Körper der Energieproduktion dient. Wir benötigen daher alle in unserer täglichen Kost eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten zur Glukosezuführung.
Was geschieht mit den Glukoseüberschüssen?
    Das Verdauungshormon Insulin baut alle Glukoseüberschüsse im Blut ab, indem es alle Bedarfszellen mit Glukose beliefert. Vor allem die Muskulatur und das Gehirn benötigen eine ständige Versorgung mit diesem Brennstoff. Das Gehirn ist ein besonders starker »Glukosefresser«. Schon ein geringer Glukosemangel im Gehirn kann eine Art »Kopfleere« hervorrufen.
    wichtig
    Insulin ist also auch ein Speicherhormon. Es wird durch überreichlichen Konsum an Kohlenhydraten, also durch die sogenannte Kohlenhydratmast, in viel zu hoher und daher in schädlicher, überschießender Dosierung produziert. Diese Überproduktion führt zu Fettbildung und Gewebeverschlackung.
    Glukose wird gespeichert und als Speicherzucker (Glykogen) in Leber und Muskulatur deponiert. Wenn diese Speicher schon gefüllt sind und durch weitere Zufuhr von Kohlenhydraten der Zustrom an Glukose ins Blut anhält, dann sorgt das Hormon Insulin für die Aufrechterhaltung des normalen Blutzuckerspiegels, indem es die Glukoseüberschüsse zur Speicherung und Umwandlung in Fett und Fettgewebe »entsorgt«.
Glykämischer Index und glykämische Last
    Es ist nicht gleichgültig, welche Kohlenhydrate wir essen. Welche günstig und welche ungünstig sind, das verrät der glykämische Index (abgekürzt Glyx). Dieser zeigt den Grad der Erhöhung des Blutzuckers nach dem Genuss eines Kohlenhydrats auf. Günstige Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker nur langsam und wenig. Ungünstige steigern ihn rasch und stark.
    Zur Ermittlung des Glyx wird der Blutzuckeranstieg nach Verzehr von 50 g Glukose gemessen und willkürlich als Maß 100 festgelegt. Damit lässt sich der Grad des Blutzuckeranstiegs nach Einnahme anderer Nahrungsmittel mit ebenfalls 50 g Kohlenhydratgehalt prozentual vergleichen.
Ein niedriger Glyx weist auf einen langsamen und niedrigen Blutzuckeranstieg hin. Dies geht von Glyx 1 bis Glyx 54. Diese Werte weisen die günstigen Kohlenhydrate auf.
Ein hoher Glyx bedeutet dagegen einen schnellen bis hohen Anstieg des Blutzuckers. Je höher der Glyx ist, desto stärker muss eine Insulinausschüttung erfolgen,um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Ein hoher Glyx hat die Werte von 71 bis 100. Diese weisen die ungünstigsten Kohlenhydrate auf.
Ein mittlerer Glyx liegt zwischen 55 und 70. Er wei st auf mäßig günstige Kohlenhydrate hin.
    Günstige Kohlenhydrate weisen einen niedrigen Glyx auf, weil der Blutzucker nur langsam und nicht zu hoch steigt.
    Ungünstige Kohlenhydrate weisen einen hohen Glyx auf, weil der Blutzucker schnell und hoch steigt.
Die glykämische Last berechnen
    Der glykämische Index ist als Bewertung für die tägliche Ernährung allerdings nur eingeschränkt geeignet, da er sich ja auf 50 g Kohlenhydrate bezieht und nicht auf 50 g des Lebensmittels. Um 50 g Kohlenhydrate über Karotten einzunehmen, müsste man beispielsweise 1,6 kg Karotten essen, also eine völlig unrealistische Menge. Praktikabler ist da der Wert der glykämischen Last, der sich auf 100 g des Lebensmittels bezieht und folgendermaßen berechnet wird: Da der glykämische Index ein Prozentangabe ist, muss man ihn zunächst durch 100 teilen. Dann mit der Menge an Kohlenhydraten, die sich in 100 g des Lebensmittels befinden, multiplizieren, also: glykämische Last =

    Beispiel Karotten (glykämischer Index = 47, 100 g Karotten enthalten 4,8 g Kohlenhydrate):
    47/100 × 4,8 = 2,3
    Die glykämische Last für 100 g Karotten beträgt also 2,3.
    Die glykämische Last für 100 g gebackene Kartoffeln beträgt 15,3 und die für 100 g Weißbrot 33,6. Auch bei der glykämischen Last gilt also, je höher der Wert, desto
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