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Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger

Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger

Titel: Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
Autoren: Thomas Brezins
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Raschelte es in ihrer Nähe? Kam von irgendwo ein Tier auf sie zu? Hatte eine feine Nase ihre Witterung aufgenommen, waren Magennerven gereizt worden?
    Endlich rückte das Haus in greifbare Nähe. Es handelte sich um ein ebenerdiges Gebäude aus Holz mit schrägem Dach und einer Veranda. Eigenartig war nur der Anstrich, das fleckige Muster aus grün, schwarz und braun, wie es für militärische Tarnungen verwendet wurde.
    Als sie ungefähr noch 30 Meter entfernt waren, gab Lilo ihrem Kumpel mit dem Kopf ein Zeichen. Sie wollte nicht direkt zum Haupteingang, sondern lieber zu einer Seitenwand.
    Lautlos näherten sie sich einem vergitterten Fenster. Sie hielten die Luft an und hoben dann langsam die Köpfe.
    Von drinnen sauste ihnen ein fleischiges, blutunterlaufenes, geiferndes Maul entgegen. Schaum spritzte von innen auf die Scheibe, und zwei dunkle, böse funkelnde Augen glotzten sie an.
    Erschrocken kauerten sie sich wieder nieder.
    Ein Hund bellte drohend und wütend. Er war darauf abgerichtet, etwas zu verteidigen.
    Lilo wagte noch einen Blick und starrte in das verzerrte Gesicht des Hundes. Seine Nasenflügel waren gebläht, und die Lefzen nach hinten gezogen. Ein sehr schlechtes Zeichen.
    Das Bellen wurde immer wilder. Er sprang gegen das Fenster, als wollte er es zertrümmern.
    „Weg, der kommt raus!“ flüsterte Axel.
    Lilo schüttelte den Kopf. „Durch das Gitter kann er nicht!“

Sie schlichen geduckt an der Hauswand weiter. Beim nächsten Fenster waren die Vorhänge zugezogen, so daß sie nicht hineinsehen konnten.
    An der Rückseite des Hauses erging es ihnen nicht besser. Die einzige Hoffnung war eine schmale Tür.
    „Warum rufen wir nicht einfach nach Dario und nach diesem Richard Schotter?“ fragte Axel leise.
    „Weil ich fürchte, daß uns dann jemand hört, der uns nicht bemerken soll.“
    Axel verzog das Gesicht. Er hatte schon wieder genug von Afrika und dem Wildpark. Er sehnte sich zurück nach Hause, zu seiner Stereoanlage und seinen Computerspielen. Beides war nicht so gefährlich und bei weitem weniger anstrengend.
    Lilo preßte sich seitlich von der Tür gegen die Wand und lauschte.
    Axel sah sie gespannt an.
    Das Gesicht des Superhirns verriet Überraschung. „Es ist jemand drinnen. Es poltert, als würden die Möbel umgeworfen werden.“
    Sie drehte den Türknauf und öffnete die Tür mit leisem Quietschen.
    Lieselotte traute sich kaum zu atmen, aber niemand reagierte auf das Geräusch.
    Ein ekeliger Geruch schlug ihr entgegen. Es stank wie in einer Gerberei, wo Leder bearbeitet wird.
    Lilo drehte sich fast der Magen um.
    Das Poltern war lauter geworden. Dazu kam jetzt auch noch das Krachen und Splittern von Holz. Glas zerbrach klirrend in Scherben, und hohle Blechgefäße donnerten gegen Wände und zu Boden.
    Vorsichtig steckte Lieselotte den Kopf in den Raum, der eine Art Küche war. Von Sauberkeit schien Herr Schotter aber nur wenig zu halten. In der Spüle türmte sich schmutziges Geschirr. Überall lagen Reste von Früchten, halb verfaultes Gemüse, offene Vorratsbehälter und verschimmelte Brotstücke.
    Die Tür zum nächsten Zimmer wurde aufgerissen. Lilo zuckte erschrocken zurück und drückte die Hintertür zu. Da sie vergessen hatte, den Knauf in der Hand zu behalten, gab es ein lautes Knacken.
    Lilos Herz raste.
    Im Haus mußte man das Geräusch gehört haben.

 
     
Schaurige Gestalten
    Die Geräusche im Haus waren verstummt. Lilo hörte zu ihrer großen Erleichterung aber auch keine Schritte, die auf die Hintertür zusteuerten. Ganz im Gegenteil. Jemand schien in den vorderen Teil zu laufen.
    Lieselotte bewegte sich Im Watschelgang weiter und deutete Axel, wieder zur Vorderseite zu schleichen.
    Die Knickerbocker spähten um die Ecke, konnten aber nicht zum Eingang sehen, da ihnen die Brüstung der Veranda im Weg war.
    Die Tür wurde aufgerissen, und zwei Gestalten stürmten ins Freie.
    Axel und Lilo konnten nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken.
    Eine der beiden Gestalten hatte einen Büffelkopf. Die Augen waren tot und der Rand des Halses mit Blut verkrustet. Die andere trug einen Löwenkopf und ein Löwenfell, das aber stumpf und leblos wirkte.
    Der Gestank, der von beiden zu den Knickerbockern wehte, war bestialisch.
    In den äußerst menschlichen Händen hielten die schaurigen Wesen lange Dolche, mit denen sie sich gegen jeden zur Wehr setzen konnten, der sich ihnen in den Weg stellte.
    Stumm deutete Axel auf die schmutzigen Leinenhosen und die fleckigen
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