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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden
Autoren: Thomas Brezina
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Aufstieg über die Strickleiter begann. Die Gefahr abzustürzen war zu groß.
    Die Geretteten versammelten sich in den hell erleuchteten Mannschaftsräumen unter Deck, wo sie mit einer Suppe empfangen wurden. Poppi war die erste, die an Bord der „Odysseus“ eintraf. Sie lief zitternd zwischen den anderen Passagieren umher und rief ständig die Namen ihrer Freunde. „Herr Schroll... hallo, wo sind Sie?“ Poppi fiel nicht besonders auf, denn viele Familien und Ehepaare waren getrennt worden und suchten einander nun.
    „Poppi... Poppi!“ krächzte Lieselotte, als sie ihre Freundin erblickte. Die Mädchen fielen sich in die Arme, und Axel umarmte einfach beide zusammen. Überglücklich drückten die drei Freunde einander und weinten vor Glück. „Wo ist mein Vater, warst du nicht bei ihm?“ fragte Lilo. Poppi schüttelte den Kopf. „Emil... mein Emil ist ertrunken!“ schluchzte sie.
    „Kinder!“ Herr Schroll versuchte sich einen Weg zu den drei Freunden zu bahnen. Er wußte, daß ihm gerade eine der schönsten Überraschungen seines Lebens widerfuhr. Auch er konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Ich... habe euch gesucht und... nein...!“ Er konnte nicht weiterreden. „Hauptsache, ihr seid gesund...!“ Mit einem Blick auf Axels und Lieselottes Schrammen meinte er: „Das heilt bald wieder.“ Poppi konnte sich nicht beruhigen und weinte hemmungslos weiter. „Poppi... da!“ Mit diesen Worten legte Herr Schroll dem aufgelösten Mädchen etwas Weiches, Haariges, Warmes in die Arme. „Emil!“ Mehr brachte Poppi nicht heraus. „Ich habe ihn in der Suite gesucht und natürlich mitgenommen“, berichtete Herr Schroll.
    Die Nacht der Schrecken hatte also für die Bande doch noch ein glückliches Ende gefunden. Die Erschöpfung übermannte sie, und bald schliefen die Junior-Detektive ein. Sie hatten sich gegen Herrn Schroll gelehnt, der auf dem Boden saß und die drei selig an sich drückte.

 
     
Die Wahrheit
    Der nächste Morgen war seltsam. Als die Knickerbocker erwachten, dauerte es lange, bis sie wirklich zu sich kamen. Die drei Freunde brauchten eine Weile, um sich klar zu werden, wo sie sich befanden. Der Alptraum der letzten Nacht ging ihnen durch den Kopf, aber war überstanden. Die Knickerbocker befanden sich in Sicherheit. Doch was war mit den anderen Passagieren geschehen?
    Nach einem einfachen Frühstück, das die Besatzung der „Odysseus“ für die Schiffbrüchigen zubereitet hatte, erfuhren Axel, Lieselotte und Poppi, daß alle, die sich an Bord der „Titanic II“ befunden hatten, gerettet werden konnten.
    Da fielen Axel und Lilo wieder die entsetzlichen Augenblicke ein, die sie mit Kapitän Gray und der Rotblonden erlebt hatten. Die beiden mußten also auch an Bord sein, und bestimmt würden sie noch einmal versuchen, die Knickerbocker zu beseitigen.
    Poppi hatte einen ähnlichen Gedanken. Mister Herman hatte ihr doch auch gesagt, daß sie zuviel wußte. Dabei war sie sich dessen gar nicht so sicher. „Euch habe ich schon gesucht!“ Mit diesen Worten tauchte der Engländer, der sich am Beginn der Reise unter dem Namen Forsyth vorgestellt hatte, an der Seite der JuniorDetektive auf. Er blickte sich hastig um und zog die drei und Herrn Schroll mit sich. „Wer sind Sie?“ fragte Lilo scharf. „Daß ich Herman heiße, ist euch bereits bekannt, wie ich von eurer Freundin weiß. Ich bin Detektiv!“ Die Knickerbocker horchten auf. Das klang nicht sehr glaubhaft. „Ich arbeite für die Gesellschaft, bei der die Kunstsammlung und der Schmuck versichert wurden. Ich hatte seit langem den Verdacht...!“ Lilo unterbrach den Mann und setzte fort: „...daß ein Versicherungsbetrug stattfinden sollte. Und Sie hatten recht. In den Kisten hat sich fast nichts befunden. Die meisten waren leer. Ich habe es entdeckt, als wir im Frachtraum eingesperrt waren.“
    Mister Herman nickte. „Das habe ich mir gedacht. Deshalb habt ihr mich auch beim Tresorknacken erwischt. Ich wollte die Ladung überprüfen. Der Schmuck war sicher auch nur billiges Glas.“
    Herr Schroll verstand gar nichts mehr. „Wovon ist hier die Rede?“ unterbrach er. „Papa, die ,Titanic II’ wurde absichtlich versenkt!“ Der Detektiv ergänzte: „Falls der Zusammenstoß mit dem Eisberg nicht geklappt hätte, wäre noch eine kleine Bombe bereitgelegen, die ein Loch in den Rumpf des Schiffes gerissen hätte.“
    Lieselotte bewies, daß sie ihrem Spitznamen alle Ehre machte. „Von Anfang an wurde das Gerücht geschürt, daß
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