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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen
Autoren: Thomas Brezina
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sind umhergewandert, und ich habe mir bald mit Schuheputzen mein Brot verdient. Ein Pater war es, der mich auf der Straße aufgelesen und in ein Heim gebracht hat. Dort bin ich groß geworden. Ich war der Beste in der Schule, und später habe ich sogar ein Stipendium für die Universität bekommen. Nie wieder arm sein, das war mein einziger Gedanke. Könnt ihr euch vorstellen, was es für mich bedeutet hat, als ich erfuhr, daß ich es war, der an dem Raumflug teilnehmen sollte? Es war für mich der Höhepunkt meines Lebens. Aber ich wollte mehr, und da kam auch ein Angebot. In der Raumfähre haben wir unter anderem ein neues Gerät getestet, das vom Weltall aus die Erde fotografieren und dabei nach Bodenschätzen suchen konnte. Durch die Messung spezieller Strahlungen sollte es möglich sein, Bilder anzufertigen, auf denen genau zu sehen war, wo es sich lohnte, nach Erdöl zu bohren, und wo nicht. Auch Bodenschätze wie Gold sollten auf den Fotos erkennbar sein.
    Einige Wochen vor meinem Start in den Weltraum nahm jemand mit mir Kontakt auf - über Mittelsmänner. Dem Auftraggeber sollte ich nie persönlich begegnen. Dieser Unbekannte wußte von der neuartigen Kamera und bot mir viele Millionen Dollar, wenn ich für ihn Bodenschatzfotos des Regenwaldes in Brasilien anfertigte. Niemand durfte davon erfahren. Die Welt sollte denken, das Gerät hätte gar nicht funktioniert!
    Wißt ihr, es gab schon immer Vermutungen, daß es in diesem Gebiet besonders reichhaltige Ölvorkommen gibt. Die Aufnahmen konnten es beweisen und langes Suchen ersparen. Ich...“, de Riviera tat sich sehr schwer weiterzureden, „ich... habe zugestimmt und es wirklich getan. Den Film mit den Bildern hatte ich in meinem Raumanzug versteckt. In der Kamera steckte ein unbrauchbarer Film. Das Gerät wurde als funktionsuntauglich abgestempelt und ins Entwicklungslabor zurückgeschickt.
    Meinem Auftraggeber habe ich aber von insgesamt siebzig nur ein einziges Foto verkauft. Ich habe behauptet, es gäbe nicht mehr. Aber er war überzeugt, daß ich ihm etwas vorenthielt, und bestand auf der Herausgabe des fehlenden Materials. Da habe ich den Preis erhöht und seither nichts mehr von ihm gehört. Ich zog mich in dieses Haus zurück und habe keinem Menschen mehr vertraut. Ständig mußte ich davor Angst haben, daß der Unbekannte zuschlagen könnte. Allerdings habe ich einem seiner Mittelsmänner gesagt, die restlichen Bilder lägen an einem Ort, den nur ich kenne. Wenn mir etwas zustößt, wären sie für immer verloren. Aber ich habe nie damit gerechnet, daß er zu so schrecklichen Mitteln greifen würde. Nein, Kinder dürfen keine sterben! Schon gar nicht meinetwegen! Ihr bekommt die Fotos.“
    Axel und Poppi schwiegen. Das Geständnis bewegte sie sehr.
    „Aber was hat das alles mit einem goldenen Pavian zu tun? Wo ist die Figur?“ fragte Axel leise.
    „Eine Figur? Nein, der goldene Pavian ist keine Figur. Das war der Codename des Projektes“, antwortete der Astronaut mit tonloser Stimme.
    „Na, da hätten wir ja ewig nach einer Affenstatue suchen können!“ rief Axel empört.
    De Riviera ging nach oben und kehrte kurz darauf mit einer Metallkassette zurück. Er öffnete sie und reichte den JuniorDetektiven einen Stoß großformatiger quadratischer Negative.
    „Das sind die Aufnahmen, gebt sie dem Wahnsinnigen und rettet eure Freunde!“
    „O nein!“ rief Poppi entsetzt. „Axel, wir haben ja keine Ahnung, wann und wo wir die Aufnahmen abliefern sollen. Duarte hat uns nicht gesagt, wann er sich wieder sehen läßt!“
    Langes, banges Warten begann.
    Würde der Komplize Atalpacoas je wieder auftauchen?

 
     
Ein schwerer Irrtum
    Die Nacht schien kein Ende zu nehmen. Poppi und Axel weigerten sich, zu Bett zu gehen. Sie standen am Fenster, von dem sie den besten Bück auf das Gittertor hatten und ließen es nicht aus den Augen. Die Knickerbocker waren fest davon überzeugt, daß Duarte dort wieder erscheinen würde.
    Einige Male nickten sie ein und schreckten nach kurzem Schlaf benommen auf. De Riviera versorgte sie rührend. Er brachte ihnen Decken und etwas zu trinken, überredete sie, doch etwas zu essen, und wollte immer wieder die Polizei rufen.
    „Nein, das ist unmöglich!“ versicherte ihm Axel beschwörend. „Stellen Sie sich vor, die Gangster werden durch die Polizei abgeschreckt. Dann erfahren wir nie, wo sich Lilo und Dominik genau befinden, und sie stürzen den Wasserfall hinunter. Nein, wir müssen sie retten.“ Insgeheim
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