Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
Vom Netzwerk:
beiden Jungen wuchsen rasch heran, lernten laufen und sprechen, und Adam unterrichtete sie auch im Beten. Beide wurden bald zu tüchtigen Burschen und mussten nun bei der Arbeit helfen. Kain wurde Bauer, bestellte den Acker und säte das Korn; war das Getreide reif, mahlte er es zu Mehl und buk Brot daraus. Abel arbeitete als Schafhirte; er suchte die besten Weidegründe für seine Tiere aus und nutzte ihre Milch und ihr Fleisch als Nahrung. Beide waren sehr erfolgreich: Kain erntete mehr und mehr Korn, und Abels Herden wurden immer größer.
    Adam und Eva hatten zur Ehre Gottes einen Altar errichtet, auf dem sie regelmäßig Opfer darbrachten; mal war es ein Lamm, mal waren es die schönsten Früchte aus ihrem Garten. Als Kain und Abel junge Männer geworden waren, sollten auch sie jeder ein Opfer bringen. Abel, der Hirte, brachte dankbar eines seiner schönsten Lämmer dar, aber Kain, der Bauer, legte lediglich etwas Getreide auf den Altar. Denn richtig dankbar war er nicht und er dachte bei sich: Wieso muss ich Gott danken? Schließlich habe ich selbst gesät und geerntet, also schwer dafür gearbeitet!
    Gott aber sah, was Kain dachte, und wollte deshalb sein Opfer nicht annehmen; das machte Kain zornig. Gott sprach: »Warum bist du böse? Würdest du voller Liebe an mich denken, nähme ich dein Opfer gern. Doch wenn du bösen Gedanken nachhängst, wird die Sünde dich beherrschen.« Kain aber blieb wütend darüber, und langsam wuchs der Zorn auf seinen Bruder in ihm. Er dachte: Gott zieht immer den Abel vor, ihn macht er glücklich, mich aber nicht.
    Kain fand kaum noch Ruhe; je mehr er an Abel dachte, umso zorniger wurde er. Eines Tages sagte er zu seinem Bruder: »Abel, komm mit mir aufs Feld.« Als sie dort anlangten und allein waren, begann Kain einen Streit mit Abel und schlug auf ihn ein, so lange, bis Abel tot am Boden lag. Da erschrak Kain sehr, denn soweit hatte er nicht gehen wollen; schnell lief er fort in der Hoffnung, Gott habe seine Tat nicht gesehen.
    Aber der allwissende Gott hatte sehr wohl die Tat gesehen und stellte den Übeltäter zur Rede. Er fragte: »Kain, wo ist dein Bruder Abel?« Kain antwortete zögernd: »Das weiß ich nicht. Soll ich etwa ständig auf meinen Bruder aufpassen?« Und Gott sprach: »Das Blut deines Bruders ist durch deine Hand auf den Acker geflossen; deshalb wird auch nichts mehr für dich wachsen.« Da erkannte Kain, dass er Gott nicht belügen konnte. Gott sprach weiter: »Du musst fort und ruhelos durch die Welt wandern.« Kain antwortete verzweifelt: »Aber wohin ich auch gehe, man wird mich finden und aus Vergeltung umbringen.«
    Doch Gott versprach, ihn zu beschützen; er gab Kain ein Merkmal, das ihn vor anderen Menschen schützte, aber auch verriet, dass er seinen Bruder getötet hatte. So musste Kain fortgehen und seine Heimat für immer verlassen.
     

Die Arche Noah
    Auf der Erde lebten immer mehr Menschen; leider verlief ihr Zusammenleben nicht gerade friedlich. Gott musste mit ansehen, wie der Mensch, den er nach seinem Ebenbild geschaffen hatte, sich immer mehr von seinem Schöpfer entfernte und stahl, log und betrog. Das gefiel Gott nicht und er beschloss, den bösen Menschen ein Ende zu bereiten.
    Es gab jedoch einen Mann, der nach dem Willen Gottes lebte. Dieser Mann hieß Noah. Und Gott sprach zu Noah: »Ich werde die Menschen, die ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen; denn jetzt bereue ich, dass ich sie erschaffen habe.« Noah erschrak fürchterlich, doch Gott beruhigte ihn: »Dich und deine Familie werde ich retten. Tue, was ich dir befehle, und es wird dir nichts geschehen.«
    Und Gott wies Noah an, ein Schiff zu bauen, obwohl Noah ganz weit weg vom Meer lebte. Das Schiff, Arche genannt, sollte einhundertvierzig Meter lang, dreiundzwanzig Meter breit und dreizehn Meter hoch werden; im Innern würden sich drei Decks mit verschiedenen Räumen und an einer Seite nur eine Tür und ein Fenster befinden. Noah war etwas verwundert über den Bauplan und sagte: »Meine Familie be steht doch aus lediglich acht Menschen, da brauchen wir ein so großes Schiff gar nicht.« Gott erwiderte: »Es geht nicht nur um deine Familie. Auf der Arche muss auch Platz für die Tiere sein; von jeder Art nimm ein Paar mit an Bord, ebenso genügend Nahrung für alle Tiere und für deine Familie. Ich werde eine große Flut schicken, die alles übrige Leben auf der Welt auslöscht.«
    Also machte sich Noah ans Werk; gemeinsam mit seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet fällte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher