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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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Sohn meines Herrn, dein Bräutigam«, antwortete der Diener. Damit Isaak ihr Gesicht sehen konnte, lüftete Rebekka ihren Schleier und trat auf ihren zukünftigen Gemahl zu. Der war so von ihr beeindruckt, dass er sich freute, sie zur Frau zu bekommen.

Jakob und Esau
    Nachdem sie einige Zeit verheiratet waren, kündigte sich Nachwuchs bei Rebekka und Isaak an. Rebekka bekam Zwillinge – zwei Jungen, die Jakob und Esau genannt wurden. Obwohl nur wenige Minuten zwischen ihren Geburten lagen, entwickelten sich die beiden völlig unterschiedlich. Jakob war gern zu Hause und wurde ein guter Koch, während Esau lieber durch die Wälder streifte und sich der Jagd widmete. So war denn Jakob der Lieblingssohn seiner Mutter, wohingegen Isaak mehr Zuneigung zu Esau fühlte.
    Eines Tages kam Esau von der Jagd heim und war sehr hungrig; da traf es sich gut, dass Jakob gerade ein schmackhaftes Essen zubereitet hatte. Esau sagte zu Jakob: »Gib mir was zu essen, ich sterbe fast vor Hunger.« Jakob erwiderte: »Du bekommst nur etwas, wenn du mir dein Erstgeburtsrecht überlässt.« »Was kümmert mich das Recht, wenn ich Hunger habe!«, rief Esau und schwor auf Drängen von Jakob seinem Erstgeburtsrecht ab. Da erhielt er Brot und Linsengemüse von seinem Bruder und konnte seinen Hunger stillen.
    Jakob erzählte den Vorfall seiner Mutter, die von der Idee ihres Lieblingssohnes ganz begeistert war. Jetzt würde man nur noch, wenn die Zeit gekommen war, Isaak dazu bringen müssen, Jakob den Segen des Erstgeborenen zu geben.
    Die Jahre gingen hin, und Isaak war alt geworden und erblindet. Er rief Esau zu sich und sprach: »Ich weiß nicht, wie lange ich noch leben werde. Darum jage mir ein Wild, das ich essen werde, um dir dann den Segen als Erstgeborenem zu geben.« Rebekka hatte heimlich zugehört und lief, kaum war Esau gegangen, zu Jakob. Sie erzählte ihm, was Isaak zu Esau gesagt hatte, und beschrieb ihm, wie sie Isaak hinters Licht führen wollte: »Geh und schlachte zwei Ziegenböckchen; die werde ich so zubereiten, dass dein Vater meint, es sei Wildbret. Dann wird er dir den Segen erteilen.« Jakob erwiderte: »Das wird er aber merken! Denn wenn er mich berührt, wird ihm meine glatte Haut auffallen, da Esau ja ziemlich behaart ist.« »Lass mich nur machen«, sagte Rebekka, und Jakob gehorchte. Nachdem sie die Zicklein zubereitet hatte, zog sie Jakob die besten Kleider Esaus an und legte ihm die Ziegenfelle um Hals und Hände.
    So ausgerüstet ging er mit dem Essen zu seinem Vater. Der fragte: »Wer ist da?« »Hier ist Esau, dein Erstgeborener«, log Jakob. »Wieso konntest du so schnell ein Wild erlegen?«, entgegnete Isaak. »Gott hat es mir zugetrieben«, sagte Jakob und schob dem Vater das Essen hin. Aber Isaak war sich nicht sicher und berührte die Hände des Sohnes. »Die Stimme ist die von Jakob«, murmelte der alte Mann, »aber die Hände sind die von Esau. Komm, gib mir einen Kuss, mein Sohn!« Als er Jakob umarmte, roch er die Kleider Esaus und war nun beruhigt. Er gab Jakob den Segen, der eigentlich seinem Sohn Esau zugestanden hätte.
    Gerade hatte Jakob seinen Vater verlassen, kehrte Esau von der Jagd zurück und bereitete das Wildbret für seinen Vater. Als er den alten Mann mit dem Braten aufsuchte und um den Segen bat, schrie Isaak: »Wer bist du denn?« Esau entgegnete erstaunt: »Dein Erstgeborener ist hier, wie du ihm aufgetragen hast.« »Aber wem habe ich denn den Segen erteilt?«, wunderte sich Isaak, »das kann ich nicht mehr zurücknehmen.« »Dann segne mich eben auch«, schrie Esau erbost, der erkannte, dass Jakob sich den Segen erschlichen hatte. »Deinen Bruder habe ich gesegnet, mehr kann ich nicht tun«, sagte Isaak voller Trauer.
    Esau aber wurde so wütend, dass er Rache schwor und Jakob umbringen wollte, wenn der Vater gestorben war. Rebekka fürchtete um ihren Lieblingssohn und riet ihm, ihren Bruder Laban aufzusuchen. »Nach einiger Zeit, wenn Esaus Zorn verflogen ist, kannst du wieder zurückkommen.« Und Jakob machte sich auf den Weg.

Jakob und Rachel
    Endlich war Jakob in Haran angekommen, dem Wohnort seines Onkels Laban. An einem Brunnen, dessen Öffnung mit einem Stein verschlossen war, traf er auf ein paar Hirten. Von ihnen erfuhr er, dass sie aus Haran stammten, und fragte sie nach seinem Onkel. »Den kennen wir gut«, sagten sie. Wenig später kam ein hübsches Mädchen zum Brunnen, um Wasser für eine Schafherde in der Nähe zu holen. »Das ist Rachel, die Tochter von Laban«,
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