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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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sie und wusste nicht, was sie tun sollte. Da kam Mirjam aus ihrem Versteck hervor und fragte, ob nicht jemand gebraucht werde, um auf das Kind aufzupassen. Die Tochter des Pharaos stimmte zu, und so brachte Mirjam ihre Mutter zu ihr, die jetzt ihr eigenes Kind wieder mit nach Hause nehmen und mit Genehmigung der Obrigkeit aufziehen konnte.
    Der Junge wuchs heran, und seine Mutter erzählte ihm von Gott, Abraham, Isaak und Jakob. Als das Kind größer geworden war, nahm die Tochter des Pharaos den Jungen zu sich in den Palast und gab ihm den Namen Moses. Aus Moses wurde ein junger Mann, der nie seine israelitische Herkunft vergaß, obwohl er im Palast des Pharaos lebte. Eines Tages sah er seinen Landsleuten bei der Arbeit zu und musste miterleben, wie ein Ägypter einen Israeliten auspeitschte. Das machte Moses wütend; er schlug so lange auf den Aufseher ein, bis dieser tot liegen blieb.
    Niemand außer den Arbeitern hatte die Tat gesehen. Schnell verscharrte Moses den Leichnam des Aufsehers und hoffte, unentdeckt davonzukommen. Am nächsten Tag aber hörte er zwei Israeliten streiten. Moses ging hin, um zu schlichten. Da sagte der eine: »Wer hat dich zum Schiedsrichter gemacht? Willst du mich ebenso umbringen wie den Ägypter?«
    Da wusste Moses, dass die Sache bekannt geworden war. Auch der Pharao hörte davon und wollte Moses hinrichten lassen, doch Moses konnte der Obrigkeit entkommen und floh ins Nachbarland Midian.

Der brennende Busch
    In Midian angekommen, ruhte sich Moses bei einem Brunnen aus. Nach einer Weile kamen sieben Mädchen, um Wasser für die Schafherde zu schöpfen. Gleichzeitig erschienen auf der anderen Seite einige männliche Schafhirten, die sogleich anfingen, die Mädchen wegzuschubsen, um zuerst Wasser zu holen. Das ärgerte Moses; er sprang auf und kam den Mädchen zu Hilfe, sodass sie als Erste Wasser schöpfen konnten.
    Die Mädchen waren die Töchter des Priesters Jitro. Sie eilten sofort nach Hause, um dem Vater zu berichten. Der empfing sie mit den Worten: »Wieso seid ihr so schnell zurück? Waren die anderen Hirten heute nicht da?« »Oh doch, sie waren da, aber ein junger Mann aus Ägypten hat uns geholfen«, sagten die Mädchen. Jitro befahl ihnen, den Fremden zum Essen einzuladen, und so kam Moses in das Haus des Priesters. Er blieb bei der Familie und heiratete die Tochter Zippora; sein Brot verdiente er als Viehhirte.
    Eines Tages war Moses mit den Schafen und Ziegen seines Schwiegervaters auf der Suche nach neuem Weideland. Als er in die Nähe des Bergs Horeb kam, sah er einen Dornbusch in Flammen stehen; neugierig trat er näher. Da ertönte eine Stimme: »Komm nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe aus, denn dies ist ein heiliger Ort! Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« Moses ängstigte sich sehr und zog schnell die Schuhe aus. Gott fuhr fort: »Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen. Es soll von Ägypten weg in ein Land gehen, in dem Milch und Honig fließen. Geh zum Pharao und führe mein Volk aus Ägypten hinaus!«
    Moses sagte verunsichert: »Wer bin ich denn schon, um so eine Aufgabe zu übernehmen? Die Leute werden nicht auf mich hören.« »Ich werde dir beistehen«, erwiderte Gott, »sage ihnen, dass du in meinem Auftrag handelst.« Moses war noch immer nicht überzeugt: »Das werden sie mir nicht glauben«, sagte er zweifelnd, »welchen Namen soll ich ihnen denn nennen?« »Sage ihnen, du hast mit dem ›Ich-bin-da‹ gesprochen, was in ihrer Sprache Jahwe heißt; der Gott der Väter hat dich geschickt.«
    Moses machte ein unentschlossenes Gesicht. Da sprach Gott: »Wirf deinen Hirtenstab auf den Boden.« Als Moses dies tat, verwandelte sich der Stab in eine Schlange. »Nun packe sie am Schwanz und hebe sie auf!«, befahl Gott. Moses griff zu, und im selben Moment verwandelte sich die Schlange in den Hirtenstab zurück. »Und nun stecke die Hand in die Tasche!«, forderte Gott. Moses tat, wie ihm befohlen, und als er sie wieder herauszog, war sie mit Ausschlag bedeckt. Gott sagte, Moses solle die Hand wieder zurückstecken; als er sie wiederum herauszog, war der Ausschlag verschwunden.
    »Diese Zeichen kannst du als Beweis anführen, dass du mit mir gesprochen hast«, sagte Gott. »Und wenn sie dir dann immer noch nicht glauben, schöpfe etwas Wasser aus dem Nil und gieße es auf den Boden – es wird sich in Blut verwandeln.« Moses war beeindruckt, aber noch immer seiner Sache nicht sicher.
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