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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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er Bäume, sägte Bretter zurecht und begann mit dem Bau des riesigen Schiffes. Als die Arche fertig war, dichteten die Erbauer alle Fugen mit Teer ab, und man ging nun daran, Nahrungsmittel für Mensch und Tier an Bord zu bringen.
    Eines allerdings bereitete Noah noch Sorgen: Wie sollte er es anstellen, die Tiere in die Arche zu bringen? Während er noch darüber nachdachte, geschah etwas Merkwürdiges: Von ganz allein kamen die Tiere zur Arche, immer paarweise, und Noah geleitete sie in das Innere des Schiffes. Gott selbst schloss die Tür; sieben Tage verbrachten Mensch und Tier in der Arche, ohne dass etwas Besonderes geschah. Dann begann es heftig zu regnen.

Die Sintflut
    Der Regen war so stark, dass sehr schnell Flüsse und Seen über die Ufer traten und die Erde überschwemmten. Da der Regen nicht nachließ, stieg das Wasser immer weiter, bis schließlich auch die höchsten Berge der Erde von der Flut bedeckt waren. Vierzig Tage und Nächte dauerte der Regen; während dieser Zeit schwamm die Arche umher. Noah kümmerte sich am Tag um die Tiere und lauschte nachts dem stetigen Trommeln der Regentropfen auf dem Deck der Arche. Als er eines Morgens erwachte, hatte der Regen aufgehört. Weitere hundertfünfzig Tage dauerte es, bis das Schiff plötzlich auflief: »Das Wasser fällt, und wir sitzen auf dem Rücken eines Berges«, sagte Noah zu den Seinen, »aber solange noch Wasser da ist, können wir die Arche nicht verlassen.«
    Langsam sank das Wasser weiter, und man konnte bald mehrere Berggipfel erkennen. Es vergingen zwei lange Monate, und Noah wollte wissen, wie es denn mit der Flut bestellt sei. Noah ließ eine Taube aufsteigen und sprach zu seinen Söhnen: »Wenn sie trockenes Land findet, wird sie nicht wiederkommen.« Gespannt warteten alle eine Zeit lang und hofften, der Vogel würde nicht zurückkehren. Doch schon bald war die Taube wieder da. »Die Flut bedeckt also immer noch die ganze Erde«, sagte Noah.
    Nach sieben Tagen ließ er die Taube erneut fliegen, doch sie kehrte schon bald zurück. Noah wartete weitere sieben Tage ab, bevor er die Taube nochmals ausschickte. Zwar kam sie am Abend zur Arche zurück, doch hatte sie diesmal einen Olivenzweig im Schnabel. Noah blickte auf das frische Grün und sagte: »Jetzt kann nur noch wenig Wasser auf der Erde stehen, denn solche Bäume gedeihen nur in Tälern.« Als wieder sieben Tage vergangen waren, ließ Noah nochmals eine Taube fliegen; diesmal kehrte sie nicht zurück. Da öffnete Noah vorsichtig die Tür der Arche, und siehe da – die Erde war trocken.
    Nun ertönte Gottes Stimme: »Jetzt geht aus der Arche, Noah, deine Familie und alle Tiere.« Und so geschah es. Alle verließen die Arche, und die Tiere krochen, flogen oder liefen in alle Richtungen davon, um sich einen neuen Platz in der Welt zu erobern. Noah aber errichtete einen Altar und brachte Gott zum Dank ein Opfer dar.
    Und Gott segnete Noah und seine Familie und sprach: »Ihr sollt viele Kinder haben und die Welt wieder mit Menschen bevölkern. Ich werde niemals wieder das Lebendige vernichten. Dies verspreche ich euch und setze zum Zeichen einen Regenbogen zwischen die Wolken; er soll das Bundeszeichen zwischen mir und der Erde sein. Dieser Bogen soll euch an mein Versprechen erinnern, das für alle Zeit Bestand haben soll; wenn in Zukunft wieder Regen fällt, ängstigt euch nicht.« Und quer über den Himmel spannte sich ein großer Regenbogen in Orange, Rot, Gelb, Grün, Blau und Violett.

     

Der Turm zu Babel
    Die Söhne Noahs hatten große Familien gegründet, und ihre Kinder sorgten ebenfalls wieder für große Familien, aus denen wiederum noch größere Familien hervorgingen. So war die Sippe Noahs riesig geworden, und deshalb zogen einige der Enkel und Urenkel aus dem heimatlichen Land fort, um neuen Lebensraum zu besiedeln. Damals verständigten sich alle Leute, auch wenn sie weit verstreut wohnten, in derselben Sprache.
    Inzwischen hatten die Menschen ihre handwerklichen Fähigkeiten verfeinert und konnten mittlerweile richtige Häuser statt Hütten aus Zweigen bauen. Eines Tages beschlossen sie, eine große Stadt zu errichten, in deren Mitte ein hoher Turm stehen sollte. Damit wollten sie zeigen, zu welchen Leistungen sie fähig waren.
    Die Arbeiten begannen, und schon wuchs der Turm in die Höhe; bis zum Himmel sollte er reichen. Das jedenfalls war das Ziel der Erbauer. Mit jedem neuen Stockwerk ihres Turmes wuchs ihre Überheblichkeit. Sie glaubten, alles erreichen zu
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