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Die Kathedrale des Meeres

Titel: Die Kathedrale des Meeres
Autoren: Falcones Ildefonso
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Üblicherweise hatten diese zwei Stockwerke mit einem ebenerdigen Raum, der als Küche und Wohnraum diente, und einer oder zwei Schlafkammern im Obergeschoss. Manchmal vermieteten arme Familien diese Kammern an andere Familien unter, denen es noch schlechter ging als ihnen selbst.
    In diesen Häusern in der Nähe des Fischmarktes und der Lagergebäude für Trockenfisch lebten Fischer, Seeleute und auch viele Bastaixos. Der Beruf des Lastenträgers war hart und einfach, aber dringend notwendig, denn durch das seichte Wasser liefen große Handelsschiffe wie die bauchigen katalanischen Koggen Gefahr, auf Grund zu laufen. Deshalb setzte man Boote ein, deren Besatzungen in der Zunft der Hafenschiffer organisiert waren, und diese wurden am Strand von den Bastaixos be- und entladen.
    9. HÄNDLER, RITTER UND EDELLEUTE
    Die Stadtpaläste in der Calle Monteada (Calle Monteada)
    Die Calle Monteada entstand im 13. Jahrhundert und war schon bald eine der vornehmsten und prächtigsten Straßen des gotischen Barcelona, ein geradliniger Straßenzug, gesäumt von den Stadtpalästen reicher Händler und des Adels der Stadt.
    Die Stadtpaläste von Barcelona waren nach einem festen Grundriss angelegt: Die Wohnräume lagen rings um einen zentralen Innenhof und waren über eine Freitreppe rechts des Zugangs von der Straße aus zu erreichen. Das große Tor zur Straße war für Kutschen und Pferde ausgelegt. Die Stallungen befanden sich ebenerdig im hinteren Teil des Innenhofs, neben den Küchenräumen und dem Wachhaus.
    10. EINE STADT DER REISENDEN
    Plaça de la Llana (Plaza de la Llana/Calle Carders)
    Im Spätmittelalter zog Barcelona viele Reisende an, die für die Dauer ihres Aufenthalts eine Unterkunft brauchten. An den Zufahrtsstraßen der Stadt entstanden Gasthöfe und Herbergen. Die Calle Bòria war eine dieser Achsen, die vom Portal Nou ins Stadtzentrum führte. Dort befanden sich viele solcher Herbergen. Sie hatten die ganze Nacht geöffnet, und ein Licht über der Tür wies den Weg. Zu den zahlreichen Gasthöfen des 14. Jahrhunderts in Barcelona gehörten das Hostal de Pere ça Cort , die Albergue d'En Pila , das Hostal de los Judíos und das Hostal de los Degollados.
    11. STADTZENTRUM UND KORNMARKT
    Plaça del Blat (Plaza del Àngel )
    Die Plaza del Blat war das symbolische Zentrum des gotischen Barcelona. Es gab einen Markstein, auf dem die einzelnen Stadtviertel dargestellt waren, und im 14. Jahrhundert fand dort der Mehl- und Kornmarkt statt. Wenn das Getreide knapp wurde, stieg der Getreidepreis, und die Menschen hungerten. Der Hunger führte zu Aufruhr, und die Menschen, die nichts zu verlieren hatten, erhoben sich gegen die Obrigkeit und verlangten nach Brot, so auch im April 1334.
    Öffentliche Bestrafungen waren im mittelalterlichen Barcelona gang und gäbe, bewies die Obrigkeit doch damit, dass sie in der Lage war, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig dienten sie der Abschreckung. Eine öffentliche Strafe etwa bestand darin, die Gefangenen ›Bòria Abajo‹ zu führen. Dabei wurden diese auf einem Esel vom Palast des Stadtrichters über die Plaza del Blat durch die Calle Bòria geführt. Während dieses demütigenden Schauspiels wurden die Delinquenten öffentlich ausgepeitscht, zum Tode Verurteilte wurden anschließend vor den Mauern der Stadt gehängt.
    12. DER KÖNIGLICH-GRÄFLICHE PALAST VON BARCELONA
    Plaça del Rei und Capilla Palatina (Plaza del Rei und Kapelle Santa Ágata)
    An der Plaza del Rei befindet sich der Königliche Palast, Residenz der königlichen Grafen der aragonesischen Krone in Barcelona. Im Jahr 1306 wurde die gotische Palastkapelle geweiht, die über einem romanischen Vorgängerbau errichtet wurde.
    Diese über römischem Mauerwerk errichtete Capilla Palatina ist von bescheidenen Ausmaßen und besitzt einen achteckigen, bekrönten Glockenturm. Im Inneren gibt es eine Kassettendecke, die Wände sind mit Reliefs königlicher Wappen geschmückt.
    Nebenan ließ König Pedro III. den Saló del Tinell errichten. Mit diesem Thron- und Audienzsaal, der auch für Bankette genutzt wurde, schuf der Architekt Guillem Carbonell eines der spektakulärsten Beispiele gotischer Profanbauten in Katalonien.
    13. DIE INQUISITION
    Bischofspalast von Barcelona (Calle del Bisbe)
    Die Inquisition, auch Sanctum Officium genannt, entstand im 13. Jahrhundert zur Bekämpfung der Häresie und wurde vor allem von den Dominikanern kontrolliert. Die Aufgabe dieses kirchlichen Tribunals war es, über die Reinheit des
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