Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
ganzen Leute umgebracht!«
    »Ihre Leute drangen ungebeten hier ein, Admiral. Auch ich mischte mich in ihre Angelegenheiten. Es scheint mir nicht, als ob sie ihr Nest verlassen, um Unruhe zu stiften, oder sonst etwas.«
    »Verdammt! Schlagen Sie sich vielleicht auf die Seite dieser Teufel?« Hayle funkelte mich wütend an.
    »Ich versuche nur, Ihnen klarzumachen, wie schwer es sein wird, höhere Stellen zum Eingreifen zu bewegen, nur aufgrund einer persönlichen Meinung. Sie wissen, daß hier eine große Gefahr lauert. Ich weiß es. Ich kann sie in der Luft spüren, wie den Smog über Neapel. Aber wir brauchen Beweise!«
    »Und mein Schreiben ...«
    »Das werden sie mit den Meldungen über UFOs ablegen. So, ich begebe mich jetzt hinunter. Ricia, du bleibst beim Admiral. Wenn ich in vierundzwanzig Stunden nicht zurück bin ...«
    »Rede keine Dummheiten, Mal. Ich komme mit!«
    »Ihr zwei wollt diese Schlangen in ihrem Nest aufsuchen? Wenn ihr jede Chance hättet, von hier oben aus noch unbemerkt wegzukommen?«
    »Sie werden es hier noch einen Tag aushalten können, Admiral«, meinte ich. »Dann verziehen wir uns gemeinsam.«
    Hayle starrte mich an. Dann stand er müde auf. »Drei Monate war ich ohne Licht, ohne menschliche Stimmen«, sagte er schleppend. »Und wenn ich auf allen vieren kriechen muß, ich will nicht noch einmal darauf verzichten müssen.«
    »Also gut, Admiral«, erklärte ich mich nach einigem Zögern einverstanden. »Vergessen Sie Ihre Pistole nicht.«
    Der Weg, den Ricia uns zeigte, war eine schmale Rampe, die in engen Spiralen nach unten führte. Wir kamen in jedem Stockwerk an bogenförmigen Öffnungen vorbei und erreichten schließlich ein Gewölbe so groß wie das Hauptschiff einer Kathedrale. Schwere Geräte standen in dunklen Reihen in der Mitte des Raumes, der mir wie eine verlassene Fabrik vorkam.
    »Das ist die obere Küche«, flüsterte Ricia.
    »Sie sind nicht hier.« Hayle schnupperte. »Ich könnte sie riechen, wenn sie es wären. Wir sind noch nicht weit genug unten.«
    »Unter dieser ist eine zweite Küche.« Ricia schien zu lauschen. »Aber sie waren hier – und sind auch jetzt sehr nah. Die Bibliothek fühlt ihre Wärme.«
    »Was ist diese Bibliothek?« fragte Hayle scharf. Ich erklärte ihm, was ich selbst darüber wußte. »Ungemein praktisch«, brummte der Admiral. »Wenn wir je dazu kommen, werde ich noch viel über Sie wissen wollen, Miß Ricia, und über die Menschen, die diesen großartigen Turm gebaut haben.«
    Wir kehrten auf die Rampe zurück und bewegten uns nun noch vorsichtiger. Alle paar Meter blieben wir stehen, um zu lauschen. Ein Hauch von Verwesung lag in der Luft. Die Wände waren hier wärmer. Ich spürte es sogar durch meine Handschuhe. Ricia tupfte auf meinen Arm.
    »Direkt geradeaus«, wisperte sie.
    »Gib mir das Licht.« Ich deutete ihr an zurückzubleiben. Hayle machte Anstalten, mitzukommen. »Bleiben Sie hier!« flüsterte ich scharf. Er starrte mich wütend an, gehorchte jedoch.
    Zwei Meter, etwa eine halbe Rampenbiegung weiter, war rechts eine Bogenöffnung. Die Wärme und der Verwesungsgeruch waren hier stärker. Ich steckte meinen Kopf durch die Öffnung und blickte hinaus auf einen großen Raum, ähnlich der oberen Küche. Wenn sich jemand hier befand, hielt er sich verdammt still.
    »Ich gehe hinaus«, flüsterte ich. »Wenn sich nichts rührt, folgt ihr mir.« Ich schritt durch den schmalen Gang zwischen den riesigen Kesseln hindurch. Bis zu der Tür an der gegenüberliegenden Seite waren es etwa hundert Meter. Ich schlich auf Zehenspitzen, die .45er in meiner Rechten. Es war so still wie in einer Gruft.
    An der Tür lehnte ich mich dicht an die Wand und lauschte. Es war mir, als hörte ich schwache Geräusche. Vorsichtig drückte ich auf einen der beiden Flügel. Er öffnete sich einen Spalt, und ein Schwall fauliger Luft, wie aus einem Sarg, schlug mir entgegen, aber auch ein Streifen Licht.
    Zwanzig oder dreißig Männer saßen an den Tischreihen in der hohen gewölbeähnlichen Halle. Einer blickte in meine Richtung.
    Ich erstarrte und hielt die Tür fest, denn eine Bewegung wäre sicher noch mehr aufgefallen als der offene Spalt. Er blickte noch einen Moment herüber, dann drehte er sich um. Ich glaube, er sprach zu jemandem auf der anderen Tischseite, aber ich mochte mich auch täuschen. Er war etwa fünfzig Meter von mir entfernt, und das Kerzenlicht war trügerisch.
    Ein Mann betrat den Raum, bediente sich an einem Büfett, ehe er sich an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher