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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses
Autoren: Linda Ladd
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knirschen, dann schwang die Tür nach außen auf. Ich hechtete heraus und stieß ihm gegen die Beine, aber er wich mir aus und der Lichtbogen sauste abwärts in Richtung meines Schädels. Die schwere Maglite-Taschenlampe knallte gegen mein Hirn und ich stürzte mit dem Gesicht voran zu Boden. Ein wenig benommen spürte ich, wie er meine Arme hochzog und meine Handgelenke mit einem Seil hinter meinem Rücken fesselte. Ich spannte meine Arme an in der Hoffnung, etwas Luft in den Knoten zu erzeugen, aber er drehte mich um, stopfte mir einen Knebel in den Mund und zerrte mich dann an der Rückseite meiner Bluse hoch. Er drückte mir einen Pistolenlauf ins rechte Ohr.
    »Okay, das war ganz lustig, Sie sind richtig tapfer, aber es reicht jetzt. Ich habe gelesen, wie mutig Sie sind, aber ich will Sie jetzt noch gar nicht umlegen, weil Sie nämlich meine Eintrittskarte ins Haus sind. Aber ich schlitze Ihnen den Hals auf, wenn es sein muss, jetzt sofort, wenn Sie noch so was Blödes versuchen. Sie müssen wirklich begreifen, dass ich keine Sekunde zögern werde. Und dann schneide ich Ihnen die Lippen ab und lasse Sie verbluten, so wie Hilde und Carlos, so wie jeden, der mich je verraten hat.«
    Mir war immer noch ein bisschen schwindelig und ich taumelte neben ihm her. Er packte mich hinten an meiner Bluse und schubste mich praktisch die Treppe hinunter. Auf einmal ließ er mich los und ich stürzte wie ein Sack Zement und knallte zu Boden. Knurrend kullerte ich in die Richtung, in die ich gestürzt war, und versuchte verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen. Aber er eilte die Treppen herunter und packte mich wieder, diesmal mit einer Hand in den Haaren. Er brachte seinen Mund ganz dicht an mein Ohr und sprach leise und rau.
    »Jetzt sei ganz still, verstanden? Wir wollen unsere guten Freunde, die sich im Haus verstecken, doch überraschen.«
    Er ging um die Ecke, über den Hof, zerrte mich mit sich. Es war immer noch dunkel draußen und Costins Wagen stand nicht in der Auffahrt. Es stand überhaupt kein Wagen in der Auffahrt. Alle waren versteckt, alle spielten Katz und Maus. Unglücklicherweise war Costin Sylvester und ich war Tweetys unseliger Cousin. Er war die ganze Zeit hier gewesen, er hatte gelauscht und beobachtet, er hatte uns zum Narren gehalten. Ich hoffte nur, dass Bud und die anderen im Haus bis an die Zähne bewaffnet waren und wachsam darauf warteten, dass Costin an Land kam. Er schubste mich vor sich her um die Rückseite der Scheune. Ich taumelte einmal und wäre beinahe gestürzt, aber er packte mich und zwang mich zwischen ein paar Bäume am Rande des Grundstücks. Am anderen Ende des Wäldchens erreichten wir die gegenüberliegende Seite des Hauses. Es war dunkel und still, aber ich wusste, dass niemand drinnen uns hören konnte. Er drückte mich auf die Knie, während er eine Falltür zum Keller öffnete, sie hochklappte und mit mir einige Stufen zu einer weiteren Tür hinunterging. Er öffnete auch diese und stieß mich hinein.
    »Okay, Detective, hören Sie gut zu. Bri wartet oben im Wohnzimmer auf mich, sie wird beteuern, dass sie mit mir durchbrennen möchte. Ist das nicht süß? Johnny und Bud lauern auch irgendwo, sie wollen mir in den Rücken schießen und mich abknallen wie einen räudigen Hund. Das ist weder brillant noch kreativ, aber andererseits war ich ja diesmal auch nicht dabei, um es für sie zu planen. Also los, Sie sind meine menschliche Deckung. Keiner von denen wird es riskieren, Sie zu durchlöchern.«
    Wir gingen die Treppe hoch, die ins Haus führte, ich voran, aber in seinem Griff, und dann traten wir hinaus in einen dunklen, kühlen Flur, der von der hinteren Veranda kam. Ich konnte ein kleines Licht im Wohnzimmer ausmachen und versuchte, eine gedämpfte Warnung zu rufen, bis Costin seinen Arm um meinen Hals schlang und mit seinem Unterarm zudrückte. Der Laut verklang. Dann schob er mich in den offenen Durchgang zum Wohnzimmer. Brianna saß in einem Schaukelstuhl neben einem erloschenen Kamin.
    »Hallo, Süße, sieh mal, wen ich dir mitgebracht habe.«
    Brianna hatte uns noch nicht gesehen und der Klang von Costins Stimme ließ sie aus dem Stuhl hochzucken. Ihr Gesicht verzog sich vor Angst und ihre Augen wurden riesengroß und glänzten im Licht der Kerosinlampe auf dem Tisch neben ihr. »Tu Claire nichts. Walter, bitte, bitte. Ich werde machen, was immer du sagst. Ich schwöre es.«
    »Okay, in Ordnung. Sag Bubby und Bud, sie sollen mit erhobenen Händen vortreten, sonst
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