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Die Juwelen des Scheichs

Die Juwelen des Scheichs

Titel: Die Juwelen des Scheichs
Autoren: Maggie Cox
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Nicht eine Sekunde hatte sie es je bereut.
    Plötzlich verspürte sie eine überwältigende Sehnsucht danach, Zahir wiederzusehen. „Ich bin nicht vollkommen, Jack. Ich habe auch meine Schwächen – wie jeder andere. Und dabei sollten wir es jetzt belassen.“
    Es gab Momente im Leben, in denen allein ein Anblick reichte, um einen Eindruck in Seele und Herz zu hinterlassen, der nie mehr auszulöschen war. Und der weitläufige Innenhof des Scheichs Kazeem Khan gehörte ganz sicher dazu.
    Schützend schirmte Gina ihre Augen mit der Hand gegen das gleißende Sonnenlicht ab, das von den hohen goldenen Türmen zurückgeworfen wurde. Sie warf einen Blick zu Jack, der genauso fasziniert war, und schüttelte den Kopf. Worte schienen unnötig.
    Als sie das Gesicht wieder zum Himmel hob, bemerkte sie den beeindruckenden Wachturm aus Stein, der sich noch über die Spitze des goldenen Dachs erhob. Früher musste dieser Palast einmal eine sehr beeindruckende und nicht zu überwindende Festung gewesen sein. Noch vieles zeugte davon, da sein Äußeres von der Moderne des 21. Jahrhunderts kaum berührt war.
    Ein schlanker junger Mann mit wachsamen, bernsteinfarbenen Augen, traditionell gekleidet in jalabiya und einen Turban mit bunter Kordel, stand geduldig wartend da, während die beiden Europäer das bestaunten, was für ihn zweifellos alltäglich war. Er erklärte, dass sein Name Jamal sei und er sehr stolz darauf wäre, für Scheich Kazeem Khan als Diener zu arbeiten.
    Obwohl Gina erschöpft und verschwitzt von der Reise war, spürte sie aufgeregt, dass sie sich nichts von all der Schönheit entgehen lassen wollte.
    „Wir müssen uns nicht in der Nachmittagshitze aufhalten. Wir können auch hineingehen. Hier entlang.“ Mit ausladender Geste deutete Jamal auf einen gewölbten Durchgang aus Sandstein. „Ein anderer Diener wird Ihnen Ihre Zimmer zeigen. Dort können Sie sich eine Weile ausruhen. Später werden Sie dann Seine Königliche Hoheit kennenlernen.“
    Als sie die Unterkunft für die Gäste sah, verflog Ginas Müdigkeit schlagartig.
    War sie schon hingerissen gewesen von dem Haus, in dem sie bei den Husseins gewohnt hatte, so kam es ihr jetzt vor, als würde sie das prächtige Boudoir einer orientalischen Prinzessin betreten. Erlesene Möbel, schwerer Brokat in jeder Schattierung, luftige Vorhänge vor den beiden Fenstern mit azurblauen Läden, die die Hitze abhielten. Der Boden war aus kühlem Marmor. Vor dem riesigen Bett lag ein großer Perserteppich in Gold- und Bronzetönen.
    Hätte Gina eine poetische Ader besessen, hätte sie ein Sonett über dieses Bett verfasst. Es war ausladend, mit arabischen Schnitzereien im Kopfteil aus Rosenholz. Unzählige Kissen aus Seide und Brokat lagen auf der Tagesdecke.
    Sie seufzte voller Zufriedenheit, als sie sich auf das Bett fallen ließ. Ein wundervoller, wenn auch bittersüßer Tagtraum mit Zahir als Hauptfigur schwirrte durch ihren Kopf. Ob es eine Möglichkeit gibt, ihn wiederzusehen? überlegte sie. War es verrückt von ihr, überhaupt darauf zu hoffen, dass er einem Treffen zustimmen würde?
    Die letzte Umarmung damals hatte sie beide mit einer unendlichen Sehnsucht erfüllt. Sie hatte ihm ihre Telefonnummer gegeben, und er hatte versprochen, sie gleich am nächsten Tag anzurufen.
    Noch nie war ihr etwas so schwergefallen wie der Abschiedskuss bei der unvermeidlichen Trennung. Der einzige Beweis, dass er überhaupt da gewesen war, war sein männlicher Duft auf ihrem Körper und der prickelnde Schmerz zwischen ihren Schenkeln. Sie hatte ihm ihre Unschuld geschenkt – aus tiefstem Herzen und mit dem stillschweigenden Versprechen, ihn für immer zu lieben, ganz egal, was kommen mochte.
    Es hieß, eine Frau würde ihre erste Liebe nie vergessen. In Ginas Fall war es ihre einzige Liebe. Darum würde sie die kostbaren Erinnerungen an diese Nacht auch nie aufgeben. Aber sie hatte auch dafür gesorgt, dass die Erinnerung das Einzige war, was ihr bleiben würde, als sie Zahirs Einladung abgelehnt hatte, zu ihm nach Kabuyadir zurückzukommen.
    Selbst jetzt konnte sie immer noch nicht glauben, dass sie ihn zurückgewiesen hatte. Die Trauer um ihre Mutter und die Sorge um den Vater mussten sie damals verrückt gemacht haben, sodass sie nicht mehr klar hatte denken können.
    Der Schmerz und die Fassungslosigkeit in Zahirs stolzer Stimme hatten in den letzten drei Jahren immer wieder in Ginas Kopf nachgeklungen. Sie vergrub ihr Gesicht in dem weichen Seidenkissen und spürte, wie
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