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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC
Autoren: E.E Doc Smith
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wir noch einige andere wichtige Pluspunkte: Außer uns befindet sich niemand in der unteren Hälfte des Schiffes, da die Maschinen automatisch laufen oder von oben gesteuert werden. Also werden sie mit niemandem rechnen, wenn sie so weit nach unten kommen; und wir sind völlig unauffällig. Wir tragen beide graue Kleidung. Besonders Ihr Kleid hat genau die Farbe der Panzerplatten. Unsere Chancen, nicht gefunden zu werden, sind insgesamt nicht schlecht.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Überhaupt nichts. Strecken Sie sich hier aus — so, sehen Sie mich an —, Sie können nicht dauernd wie eine Ziehharmonika daliegen. Ich mache es mir diagonal bequem. So habe ich am besten Platz. Das ist ein Vorteil der Schwerelosigkeit — man kann auch mit dem Kopf nach unten schlafen. Aber ich habe vergessen, daß Sie zum erstenmal die Schwerelosigkeit erleben. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht besonders wohl.«
    »Es geht. Nur, daß ich mich innerlich ziemlich sonderbar fühle. Als es anfing, wurde mir entsetzlich schlecht.«
    »Ein Glück, daß es besser wird. Viele Leute werden ziemlich krank und können sich nie daran gewöhnen. Es hat hauptsächlich mit den Innenohrgängen zu tun, wissen Sie. Aber Ihnen garantiere ich, daß Sie in einer halben Stunde ein richtiger Raumfahrer sind. Auf der Sirius war ich einmal wochenlang ohne Gewicht, und seitdem habe ich das Gefühl ganz gern. Kommen Sie, bleiben Sie in meiner Nähe.« Er legte ihre Hand auf seine Schulter. »Das stabilisiert unsere Position, und außerdem fühlen wir uns nicht ganz so einsam«, schloß er sachlich.
    »Danke für das ›uns‹«, erwiderte sie, und eine Welle der Bewunderung für die Ritterlichkeit des Mannes, mit dem sie jetzt durch den Zwang der Umstände ihr Schicksal teilte, durchströmte sie. »Wie lange müssen wir hierbleiben?«
    »Solange die Luft reicht. Ich würde sogar noch länger bleiben, wenn es ginge. Wir dürfen uns nicht mehr als nötig rühren, solange sie ihre Strahlen noch auf diesen Abschnitt gerichtet haben, und wir haben keine Ahnung, wie lange das sein wird. Auch reden sollten wir besser nicht, solange wir nicht wissen, ob sie uns hören können, es hat keinen Sinn, unnötige Risiken einzugehen.«
    »Alles x — ich bin die kleine Schwester von Fräulein Auster«, und die beiden blieben lange Zeit schweigend und reglos. Hin und wieder räusperte sich Nadia, oder sie klammerte sich enger an seinen Arm. Dann drückte er ihr beruhigend und verstehend die Hand. Einmal wurde eine Wand ihrer Kammer durch einen heftigen Schlag erschüttert, und Stevens warf sich sofort zwischen das Mädchen und die bedrohte Wand. Aber nichts geschah, die Tür blieb fest verschlossen, und die Zeit kroch langsam weiter.
    Ziemlich bald machte sich die verbrauchte Luft bemerkbar, und Stevens zog das Mädchen in einen größeren Kaum, nachdem er die vier angrenzenden Türen untersucht hatte.
    »Woher wußten Sie, daß der Raum noch intakt war?«
    fragte Nadia. "Wir hätten direkt ins All hinausspazieren können.«
    »Aber nein. Wenn der Raum nicht mehr abgedichtet gewesen wäre, hätte sich die Tür nicht geöffnet. Schon ein Druck unterschied von einem Kilogramm genügt. Daher wußte ich auch, daß der Raum, in dem wir uns zuerst befanden, zerstört ist. Die Tür läßt sich nicht aufmachen.«
    »Und was nun?«
    »Ich weiß nicht so recht. Vielleicht sollten wir einen Kriegsrat abhalten. Es ist möglich, daß die Angreifer verschwunden sind ...« Stevens unterbrach sich, als sich der Raum plötzlich zu bewegen begann. Immer größer wurde die Geschwindigkeit, bis sie fast ihr normales Gewicht wiedererlangt hatten. »Aber das war ein Trugschluß«, fuhr er trocken fort. »Sie haben uns gefangengenommen. Deshalb müssen wir das Risiko eingehen und sie einmal genauer ansehen. Außerdem wird es hier kalt. Eine oder zwei der benachbarten Zellen wurden offensichtlich beschädigt, und jetzt geben wir unsere Körperwärme in den Raum ab. Wenn wir uns nicht ein Rettungsboot suchen, erfrieren wir. Ich mache mich gleich auf den Weg. Soll ich Sie mitnehmen oder hier verstecken und später abholen?«
    »Ich komme auf alle Fälle mit«, erklärte Nadia bestimmt.
    »Wie Sie wollen.« Sie machten sich auf den Weg. Eine gründliche Untersuchung der benachbarten unbeschädigten Zellen gab ihnen Gewißheit, daß kein einziges Rettungsboot in erreichbarer Nähe unbeschädigt geblieben war. Aber in dreien der Boote fanden sie große bewohnbare Teile sowie Steuervorrichtungen, die
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