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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night
Autoren: Richard Laymon
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überhaupt taten – aber doch lange genug, um zu wissen, dass sie das überhaupt nicht sehen wollte.
    Gerade als sie den Blick wieder abwenden wollte, drehte sich einer der Männer zu ihnen um.

    Vielleicht hatte er Andy stöhnen gehört.
    Er war kahl und mit Blut bedeckt. In der einen Hand hielt er ein Beil, in der anderen einen abgetrennten Kopf. Er hatte ihn am Stumpf gepackt, sodass er verkehrt herum hin und her baumelte und das Haar durch die Luft schwang. Jody konnte beim besten Willen nicht erkennen, ob der Kopf Mrs Clark oder Evelyn gehörte.
    »Lauf!«, schrie Andy.
    Jody rannte los. Schon mit dem ersten Schritt trat sie aus dem Licht.
    Hinter ihr schrie Andy auf.
    Sie blickte über ihre Schulter zurück. Andy warf die Machete, sprang im selben Moment zur Seite und rannte hinter ihr her.
    Jody erreichte die Treppe und stürzte die Stufen hinunter, wobei sie sich mit einer Hand am Geländer festhielt. Der Baseballschläger prallte bei jedem Schritt gegen ihre linke Schulter. Dann hatte sie das Ende der Treppe erreicht.
    »Sie kommen!«, keuchte Andy.
    Jody sprang nach links, sodass ihre Schulter gegen die Wand prallte. »Zur Tür! Los!«
    Sie wurde langsamer. Einen Augenblick lang war Andy neben, dann schließlich vor ihr. Ihre Hand griff nach dem Pfosten am Ende des Geländers.
    Leicht schwankend wirbelte sie herum.
    Irgendjemand kam die Treppe herunter. Sie konnte nur einen schnellen, dunklen Schatten erkennen.
    Oder waren es mehrere?
    »Die Tür!«, rief sie.
    »Ich versuch’s ja.« Sie hörte das Rasseln einer Kette. »Gleich …«

    »Lassen Sie uns in Ruhe !«, kreischte Jody, als der Schatten von der Treppe aus lossprang. Mit ausgestreckten Armen stürzte er auf sie zu. Sie glaubte, ein Beil in seiner rechten Hand erkennen zu können, und holte aus.
    Der Schläger prallte gegen Fleisch.
    Ihr Angreifer grunzte.
    Der Schlag warf ihn aus seiner Bahn, und er verfehlte Jody und fiel zu Boden.
    Dann öffnete sich die Haustür, und Licht fiel in den Raum. Jody konnte den auf dem Boden liegenden Mann jetzt gut erkennen. Mit einem schnellen Schritt war sie über ihm. Als sie den Schläger erneut hob, hörte sie polternde Schritte auf der Treppe.
    »Jody!«
    Sie verzichtete darauf, ihm den Rest zu geben.
    Stattdessen rannte sie auf die Tür zu, wo Andy bereits auf sie wartete. Sobald sie draußen war, schmetterte Andy die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Gemeinsam stürmten sie über die Veranda und sprangen die wenigen Stufen hinab, die auf den Fußweg durch den Garten führten. Jody nahm den Schläger in die rechte Hand, damit sie besser laufen konnte.
    »Wohin?«, keuchte sie.
    »Keine Ahnung!«
    Sie mussten erst einmal die Straße erreichen, die auf den ersten Blick gar nicht so verlassen aussah. Zumindest parkten dort fünf oder sechs Autos. Und ein dunkler Lieferwagen.
    Sie haben einfach vor dem Haus geparkt! Einfach so! Herr im Himmel!
    Und wenn jemand bei den Autos Schmiere steht?

    Jody hörte, wie die Tür aufgestoßen wurde. Sie warf einen Blick zurück und sah die Männer aus dem Haus laufen. Es blieb keine Zeit mehr, um nachzudenken. Stöhnend versuchte sie, noch schneller zu rennen.
    Andy, der sich bereits auf dem Gehweg befand, wandte sich scharf nach links.
    Für so einen kleinen Kerl ist er verdammt schnell, dachte sie.
    Zumindest sind wir im Freien.
    Wenn doch nur ein Auto vorbeikommen würde!
    Der Schläger behinderte sie beim Rennen und kam ständig ihren Armen in die Quere. Wenn sie ihn wegwarf, würde sie richtig lossprinten können. Aber sie traute sich nicht, ihn loszulassen.
    Sie erinnerte sich an ihren ersten Homerun. Aufgeregt hatte sie dem Ball nachgesehen, der weiß und glänzend über den weit entfernten Zaun gesegelt war. Dabei hatte sie vergessen, den Schläger fallen zu lassen. Sie war ihre Runde gelaufen und hatte ihn dabei wie eine Verrückte umklammert.
    Dad wäre vor Lachen beinahe gestorben.
    Aber er war auch verdammt stolz auf sie gewesen.
    Jesus, ob ich ihn je wiedersehe?
    Sie blickte sich um. Die Männer liefen über den Rasen auf sie zu.
    Dieses Mal sah sie genauer hin. Sie wollte wissen, mit wem sie es zu tun hatte.
    Es waren drei.
    Der Fettsack mit dem Speer war nicht dabei. Er war wahrscheinlich noch im Haus. Genau wie die anderen.
    Drei von ihnen waren losgezogen, um alle Zeugen zu beseitigen.

    Sie zu beseitigen.
    Der Anführer war ziemlich schnell. Er hielt keine Waffe in den Händen, doch um seine Hüfte baumelte ein Gürtel, in dem wahrscheinlich ein Messer
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