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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs
Autoren: Random House
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oren?« Jemina hatte A ngst, in der Eile eines der unsichtbaren magischen T ore zu übersehen. W as wenn die Ratsmitglieder sie beim Hinausgehen wieder verschlossen hatten?
    »Wir haben keine Wahl. Hoffen wir, dass sie noch offen sind«, keuchte Rik.
    Jemina rannte. Hinter ihr schoss das grüne W asser heran. Nicht mehr lange und es würde sie einholen.
    Plötzlich taumelte Jordi. Offenbar hatte Corneus’ Zauber ihn sehr geschwächt. Rik hastete an Jemina vorbei, packte Jordi am A rm und stützte ihn, aber auch er war erschöpft. Beide kamen nun noch langsamer voran.
    Wir schaffen es nicht! V erzweiflung schnürte Jemina die Kehle zu. Das Wasser ist …
    In diesem Moment stolperte Jordi und fiel. Rik versuchte noch, ihn aufzufangen, doch vergeblich. A uch er glitt aus und beide gingen zu Boden.
    »Rik! Jordi! Steht auf!« Jeminas Stimme überschlug sich vor A ngst. Sie packte Riks A rm und zerrte daran, aber er entwand sich ihr. »Lauf!«, brüllte er. »Rette dich!«
    »Nein!«
    »Lauf, verdammt!« Rik versetzte ihr einen Stoß, aber es war zu spät. Mit vor A ngst geweiteten A ugen sah Jemina die brodelnde W asserwand heranrasen. Sie füllte den Gang von der Decke bis zum Boden, eine tödliche W oge, vor der es kein Entrinnen gab.
    »Nepatum!«
    Das W ort erfüllte den Gang, machtvoll und befehlend. Es folgte eine Druckwelle, die bei Jemina ein leichtes Schwindelgefühl und das vertraute Kribbeln auf der Haut hervorrief. Das W asser blieb stehen. Das Dröhnen und Brausen der heranrasenden Flut verstummte abrupt und aus der brodelnden Masse wurde eine starre grüne W and.
    »Eis! Das ist Eis.« In Riks A ugen spiegelte sich ungläubiges Staunen, als er die Hand ausstreckte und die blassgrüne W and vorsichtig mit den Fingerspitzen berührte, die nur eine A rmlänge von ihm entfernt den gesamten Gang ausfüllte. »Wie ist das möglich?«
    »Ein kleiner Frostzauber, nichts Großartiges, aber zum Glück sehr wirksam.«
    »Meister Elaries!« Jemina erkannte die Stimme sofort. Sie drehte sich um und sah den alten Magier auf sich zukommen. Er bewegte sich schwerfällig, als wäre er gerannt. T rotzdem lächelte er. »Verzeiht, dass ich so spät komme«, sagte er, um A tem ringend. »Aber da draußen … nanu?« Er verstummte mitten im Satz, trat ein Stück zur Seite und zog erstaunt eine A ugenbraue in die Höhe, als ein winziges silbriges Gespinst an ihm vorbei auf die drei Freunde zuschwebte.
    »Was … ist das?« Jemina flüsterte. W ie Rik und Jordi, die sich erhoben hatten, stand sie ganz still. Da der Magier nicht eingriff, vertraute sie darauf, dass keine Gefahr bestand. Mit den A ugen folgte sie den Bewegungen des Gebildes, das damit begonnen hatte, sie und die beiden Jungen zu umkreisen, ganz so, als suche es nach etwas. Eine leise Stimme flüsterte ihr zu, dass sie etwas Ähnliches schon einmal gesehen hatte, aber sie erinnerte sich nicht.
    Da vollführte das Gespinst jäh eine ruckartige Bewegung, schoss zielstrebig auf Jordi zu und verschwand so gleitend in dessen Nasenlöchern, als hätte er Rauch eingeatmet. Jordi gab einen erstaunten Laut von sich, verdrehte die A ugen und wurde ohnmächtig. Diesmal gelang es Rik, ihn aufzufangen. »Was war das?«, fragte er während der Jordi vorsichtig zu Boden gleiten ließ.
    »Ahnt ihr es nicht?« Elaries trat näher und lächelte. »Ihr habt die Schatten befreit«, sagte er ohne T adel in der Stimme. »Ist es da verwunderlich, dass sie nach Hause zurückkehren?«
    »Ein Schatten!« Plötzlich wusste Jemina wieder, wo sie die Gespinste gesehen hatte – sie waren ihnen im Schattenberg begegnet.
    »Nicht irgendeiner«, korrigierte Elaries. »Jordis Schatten.« Er schmunzelte. »Ein ungewöhnlich kleiner übrigens. Draußen sah ich sehr viel größere.« Er schaute Rik an. »Deiner wird sicher auch noch kommen.«
    »Wohl kaum.« Rik schüttelte den Kopf. »Meiner war immer bei mir.«
    »Du bist ein Unreiner?« Elaries starrte Rik an, als sehe er ihn zum ersten Mal. »Aber du bist ein Hüter … ein Elev … W ie … wie ist das möglich?«
    »Rik war nie richtig von seiner dunklen Seite getrennt«, erklärte Jemina. »Galdez wusste das. A ber er hat es verschwiegen und Rik beschützt.« Sie lächelte entschuldigend. »Er hat es mir erzählt, als ich ihm in der Halle der A hnen begegnet bin. V erzeiht, dass wir es Euch nicht gesagt haben.«
    »Es sei dir verziehen.« Elaries lächelte milde. »Nun, da alle Selketen unrein sind …« Er räusperte sich. »Bis auf die
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