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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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an.
    »Susannah?«
    Verwirrt blinzelte sie. Jack Vaughan, Vizepräsident und Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung, musterte sie. Da – schon wieder war’s passiert. Alle Leute gafften sie an. In seinen Sessel zurückgelehnt, lächelte Mitch und formte mit seinen Fingern dieses blöde spitze Dach.
    »Susannah?«, wiederholte Vaughan. »Haben Sie irgendwelche Fragen bezüglich der Zahlen?«
    »Nein, nein, die sind in Ordnung.« Wahrscheinlich merkten alle am Tisch, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatte, um welche Zahl es ging. In ihrem Kopf schien eine riesige Uhr zu ticken – während dieser ganzen letzten Woche,
bevor ihre Scheidung rechtskräftig sein würde. Warum musste Mitch so stur sein? Wieso trieb er sie in den Wahnsinn? Nacht für Nacht fand sie kaum Schlaf, denn dieses Warten spannte ihre Nerven zum Zerreißen an.
    Plötzlich dröhnte der Lautsprecher. »Achtung, eine Durchsage an alle unverheirateten Mitarbeiterinnen. Kostenlose gynäkologische Untersuchungen im Gebäude C. Fragen Sie nach Ralph.«
    »Mir reicht’s!« Susannah sprang auf. »Jetzt trete ich irgendwen in den Arsch!«
    Gequält verzog Mitch das Gesicht, und Jack Vaughan klappte seinen Aktenordner zu. »Vielleicht ist es besser, wir vertagen die Sitzung.«
    Als Susannah zur Tür stürmte, versperrte ihr Mitch den Weg. Das gehörte zu seinen neuen Tricks – er baute sich einfach vor ihr auf. Albernes Macho-Gehabe. Welch eine pubertäre Methode, sie dran zu erinnern, dass er viel größer und stärker war ...
    »Was willst du?«, zischte sie und ignorierte die flatternden Schmetterlinge in ihrem Bauch, den wunderbaren Duft, den sein gestärktes Hemd verströmte.
    Grinsend beugte er sich hinab und flüsterte ihr ins Ohr: »Nur mehr eine Woche, Hot Shot. Dann nehme ich, was mir gehört.«
    Sie schluckte krampfhaft. In der Tat, er ging ihr gewaltig auf den Geist.
    An einem ganz gewöhnlichen Mittwoch war die Scheidung endlich erledigt. Diesen Bescheid erhielt sie während einer Besprechung mit ihren Marketing-Experten von der Ostküste. Danach traf sie das Management-Team, das die Fabrik in Singapur leitete. Paige hatte angerufen und ihren Besuch für den Nachmittag angekündigt. Um Zeit für sie zu finden, hatte Susannah eine Konferenz verschoben.
    Sie tippte ein Memo zu Ende und schaute auf ihre Uhr.
Nun würde ihre Schwester jede Minute eintreffen. Den ganzen Tag hatte sie Mitch nicht gesehen. Gott sei Dank! In diesem letzten Monat hatte er sie durch die Hölle gehetzt. Dafür wollte sie sich rächen. Falls er glaubte, er könnte sofort mit ihr ins Bett hüpfen, weil sie jetzt ungebunden war, würde sie ihn eines Besseren belehren.
    »Hi!« Paige steckte den Kopf zur Tür herein.
    Erfreut über das Wiedersehen, spürte Susannah, wie ihre innere Anspannung ein wenig nachließ. Seit der Hochzeit strahlte Paige geradezu vor Zufriedenheit. Und wann immer Susannah mit Yank zusammentraf, trug er ein idiotisches Grinsen zur Show. Das junge Paar hatte sich in Falcon Hill einquartiert. Bei dem Gedanken, dass Yank Yankowski jetzt als Herr und Meister in Joel Faulconers Heim fungierte, musste Susannah lächeln. Vielleicht würdest du ihn mögen, Daddy. Natürlich erst, wenn du den anfänglichen Schock überwunden hast. In seiner Branche ist er der Allerbeste. Und er macht Paige so glücklich.
    Verwundert inspizierte sie das himbeerfarbene Kostüm ihrer Schwester, die Perlen am Hals, das hochgesteckte Haar, die schicken grauen Pumps. »Sehr eindrucksvoll. Hast du dich nur für mich so herausgeputzt?«
    »Nein, für Paul. Wenn Aufsichtsratsmitglieder Jeans tragen, wird er nervös.«
    »Wieso Paul?«
    Als Paige beiseite trat, bemerkte Susannah, dass ihre Schwester nicht allein erschienen war. Paul Clemens, Cals Vorgänger bei FBT, folgte ihr ins Büro, und Susannah stand auf, um ihn zu begrüßen. Ein paar Minuten lang unterhielten sie sich leicht verlegen.
    Offenbar war kein Privatgespräch zwischen Schwestern geplant. Susannah führte die beiden zu einem kleinen Konferenztisch in der Ecke des Raums. Sobald sie Platz genommen hatten, kam Mitch herein und setzte sich neben Paige.
    Wieder einmal schlug Susannahs Herz einen dieser sonderbaren Purzelbäume. »Also eine geschäftliche Unterredung?« , fragte sie kühl. »Damit habe ich nicht gerechnet.«
    Paige spielte mit ihrer Perlenkette. »Nun ja – ich habe Mitch um seine Anwesenheit gebeten. Tut mir Leid, Susannah, aber ...«
    »Alles meine Schuld«, fiel Paul Clemens ihr ins Wort.
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