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Die Herausforderung

Die Herausforderung

Titel: Die Herausforderung
Autoren: Megan Hart
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zogen sich zusammen. „Was?“
    „Du glaubst, ich bin nicht männlich genug“, sagte Dean überzeugt.
    Ihr Schnauben sorgte nicht dafür, dass er sich besser fühlte, vor allem als sie sich ohne ein weiteres Wort ihrem Computermonitor zuwandte und ihn einfach nicht weiter beachtete. Dean wirbelte ihren Stuhl herum, damit sie ihm ins Gesicht sehen musste. Katie wirkte so überrascht, wie er sich fühlte.
    „Ich will es tun“, sagte er eindringlich.
    Katie atmete tief ein. Sie roch gut. Das tat sie immer, aber heute fiel es ihm stärker auf. Ihm schien heute überhaupt alles an ihr mehr aufzufallen als sonst, und das meiste davon wurde von der Erinnerung daran begleitet, wie sich ihre Hand um seinen Schwanz angefühlt hatte.
    „Würde es deine Meinung ändern“, murmelte Katie, der Blick klar, die Stimme rau, „wenn ich dir sagen würde, dass ich felsenfest davon überzeugt bin, dass du mich kommen lassen könntest?“
    „Ich beweise es dir.“
    Ihr Lachen war heiser, sinnlich. Er hatte sie noch nie so gehört. „Gut. Beweis es mir, wenn es dir so wichtig ist.“
    „Wird gemacht.“ Sein Handy klingelte erneut mit der gleichen Melodie wie vorhin. „Wann?“
    „Heute Abend? Es gibt keinen Grund, es aufzuschieben.“
    „Bei dir?“
    „Sei um acht Uhr da“, sagte sie. „Ich will nicht die ganze Nacht aufbleiben.“
    „Oh, du wirst die ganze Nacht aufbleiben“, erwiderte Dean. „Vielleicht sogar bis morgen früh.“
    Das ist keine große Sache, redete Katie sich ein. Es war ja nicht so, als hätte sie nicht schon das eine oder andere Mal darüber nachgedacht, wie Dean wohl im Bett wäre. Es war auch nicht neu für sie, mit einem guten Freund zu schlafen. Vor ein paar Jahren hatte sie eine sehr erfreuliche Erfahrung zum Thema „Freunde mit gewissen Vorzügen“ machen dürfen. Anders als viele ihrer Freunde, die dieses sexuelle Experiment ebenfalls ausprobiert hatten und gescheitert waren, stand sie bis heute noch mit dem Mann in Kontakt. Also war es wirklich keine große Sache, und trotzdem konnte sie nicht aufhören, darüber nachzudenken. Wie er roch und schmeckte und sich anfühlte. Ob er sie tatsächlich zum Höhepunkt bringen konnte, wie er es versprochen hatte.
    Katie hoffte es sehr.
    Abgelenkt von den Gedanken an Deans harten Schwanz wäre ihr die Tür vom Coffeeshop beinahe ins Gesicht geknallt, als sie im gleichen Moment reingehen wollte, in dem jemand anderes herauskam. Eine alte Frau in unendliche Lagen von Schals gehüllt und mit einem extragroßen Kaffeebecher in der Hand. Sie würdigte Katie kaum eines Blickes, als sie sich durch die Tür drängte, aber glücklicherweise stieß Katie sich nicht ihr Gesicht an der Glastür, sondern nur ihren Ellbogen.
    „Geht’s noch?“, murmelte sie und sah der Frau verärgert nach.
    Nur deshalb erblickte sie Jimmy an der Straßenecke. Er trug die vertraute, knackig sitzende Jeans, seine etwas zu langen Haare waren verwuschelt, sein Gesicht ein wenig zerknittert. Er lehnte an einem Straßenschild und sprach in sein Handy. Bei keinem anderen, nicht einmal bei einem ihrer Exfreunde, hätte Katie auch nur eine Sekunde gezögert, zu ihm zu gehen. Aber das hier war Jimmy, der Meister spätabendlicher Telefonate. Im Tageslicht war alles immer schwieriger.
    Sie hatte jedoch keine Zeit, im Coffeeshop zu verschwinden, bevor Jimmy aufschaute. Seine Augen fingen an zu strahlen, als er sie sah. Er lächelte und sagte etwas, das wohl eine Verabschiedung gewesen sein musste, denn kurz darauf steckte er sein Handy in die Hosentasche und kam auf Katie zu.
    „Katie.“
    „Hey, Jimmy.“ Sie klang zu atemlos, zu süßlich, zu sehr nach Teenagermädchen. Sie versuchte es noch einmal. „Wie geht es dir?“
    „Gut, gut.“ Er nickte. Der Wind zerzauste sein Haar und die Sonne erhellte sein Gesicht. Katie hatte ganz vergessen, dass seine Augen die Farbe von Karamell hatten. „Wolltest du auch da rein?“
    Sie warf einen Blick über ihre Schulter zum Coffeeshop. „Oh, ja.“
    „Gut.“ Jimmy grinste und hielt ihr die Tür auf, dann folgte er ihr hinein.
    Es war der gleiche Coffeeshop, in dem sie sich kennengelernt hatten, aber dieses Mal kaufte Jimmy ihr einen Latte Macchiato und Brownies für sie beide. Er rückte ihr sogar den Stuhl zurecht, was schon lange kein Mann mehr für Katie gemacht hatte. Sie saßen einander gegenüber, ihre Knie stießen immer wieder gegeneinander, und Katie versuchte sehr, das Ganze nicht romantisch zu finden.
    Das war jedoch schwer, denn
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