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Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas
Autoren: Margaret Allison
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lang schwiegen sie und genossen einfach nur die
Gesellschaft des anderen. Schließlich sagte Cassie: "Wenn
das mein Boot wäre, würde ich es nie verlassen."
    "Nein?"
    "Nein.
Ich kann mir keinen schöneren Ort vorstellen."
    "Besonders
heute Abend", sagte er. Er nahm ihre Hand. "Ich bin nicht
oft auf dieser Yacht, aber wenn ich hier bin, sitze ich am Abend
gerne draußen und betrachte die Sterne."
    "Ich
habe einmal versucht, den Sternenhimmel zu fotografieren."
    "Aber?"
    "Ich
habe festgestellt, dass manche Dinge im Leben einfach zu vollkommen
sind, um sie mit der Kamera einzufangen."
    Er
berührte ihre Wange, damit Cassie ihn ansah. Dann küsste er
sie sanft. "Bleib heute Nacht bei mir."
    Sie
stellte die erste Frage, die ihr in den Sinn kam? "Wo?"
Schließlich war das nicht sein Boot. Durfte er überhaupt
hier schlafen? Das wollte sie erst klären, bevor sie eine
Entscheidung traf.
    "Na
hier, auf dem Boot. Niemand sonst wird hier sein."
    Das
war verführerisch, aber …
    "Nichts
muss passieren", erklärte er und strich ihr eine
Haarsträhne aus der Stirn. "Ich bin nur noch nicht bereit,
mich von dir zu verabschieden."
    Das
ging ihr genauso. "Also gut", hörte sie sich selbst
antworten.
    Er
presste seine Lippen auf ihren Handrücken. "Danke."
Dann stand er auf.
    Als
er ihr die Hand bot, stieg plötzlich Panik in ihr auf. Wenn sie
seine Hand nahm, das war ihr bewusst, würde sie sich auf ein
unbekanntes Abenteuer einlassen.
    Unsicher
sah sie ihn an. Er betrachtete sie voll Verlangen.
    Als
stünde sie unter einem Bann, nahm sie seine Hand und stand auf.
Während sie dem Barkeeper folgte, der vermutlich zu einer der
Schlafkabinen ging, fielen ihr verschiedene beängstigende
Momente in ihrem Leben ein. Als Kind hatte sie sich einmal einen
Horrorfilm angeschaut, obwohl ihre Großmutter ihr das verboten
hatte. In dieser Nacht hatte sie in ihrem Bett gelegen und bei jedem
Geräusch gedacht, gleich würde ein Mörder mit einer
Axt über sie herfallen. Sie war so verängstigt gewesen,
dass sie schließlich ihre Großmutter geweckt und ihre
Sünde gestanden hatte.
    Als
Oliver sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wolle, hatte sie
ebenfalls Panik bekommen. Damals hatte sie plötzlich das Gefühl
gehabt, ein Golfball säße in ihrer Kehle, und ihre Stimme
würde ihr nicht mehr gehorchen. Ihr Herz hatte angefangen zu
rasen, und in der Magengegend hatte sie einen enormen Druck verspürt.
Doch beide Male hatte sie sich erholt, und sie hatte auch keinen
Schaden genommen. Zumindest nicht körperlich.
    Nicht,
dass sie diesmal Angst hatte, Schaden zu nehmen. Cassie musterte den
Mann vor ihr. Er wirkte so sanft und zärtlich. Außerdem
besaß er zweifellos viel Erfahrung. Wahrscheinlich war er schon
tausend Mal mit einer Frau zusammen gewesen. Doch worüber machte
sie sich überhaupt Sorgen? Hatte er nicht gesagt, es müsse
nichts passieren? Das Problem ist eher, dachte sie, dass ich will,
dass etwas passiert.
    Sie
schluckte. Kein Wunder, dass sie Angst hatte. Das hatte nichts mit
dem Mann zu tun. Sie machte sich mehr Sorgen um sich selbst. Sorgen,
sie wäre vielleicht ein bisschen zu ängstlich, um nach
dreiundzwanzig Jahren ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.
    "He",
sagte er leise und blieb vor einer Kabine stehen. "Alles in
Ordnung?"
    Jetzt
oder nie. Das war ihre letzte Chance zur Umkehr. "Natürlich."
    "Weißt
du", sagte er und streichelte mit einem Finger ihre Wange, "wenn
du lieber wieder zurück auf das Deck willst, …"
    Sollte
sie nicht eigentlich stolz darauf sein, mit dreiundzwanzig Jahren
noch Jungfrau zu sein? Im Juni, an ihrem Geburtstag, wäre sie
dann eine vierundzwanzigjährige Jungfrau. Nächstes Jahr
wäre sie eine fünfundzwanzigjährige Jungfrau,
schließlich sechsundzwanzig, siebenundzwanzig, achtundzwanzig …
Du liebe Güte! Irgendwann würde sie vielleicht sogar ins
Guinness Book der Rekorde kommen.
    "Ich
möchte mit dir zusammen sein", sagte sie.
    Er
nahm ihre Hand und küsste sie. Dann führte er Cassie in ein
Schlafzimmer mit einem breiten Bett, auf dem eine Tagesdecke aus Samt
lag. "Bist du sicher, dass du das willst?" fragte er.
    "Ja",
antwortete sie.
    "Ich
möchte einfach eine Weile mit dir auf dem Bett liegen und dich
neben mir spüren."
    Sie
lächelte und versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Sie
standen nebeneinander in dem geschmackvoll eingerichteten Raum. Der
Barkeeper machte einen Schritt auf sie zu, und Cassie wich
unwillkürlich zurück an die Wand.
    Ihre
Blicke trafen sich. Einen Moment lang
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