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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung
Autoren: Svenja Hofert
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habe ich getan, was meinem beruflichem Ziel dient? Notieren Sie sich dazu mindestens vier Stichworte.
    Überarbeiten Sie Ihren Lebenslauf vor dem Hintergrund dieser Liste. Betonen Sie die Stationen, die Ihrem Ziel »auf die Beine helfen«. Streichen Sie Etappen, die eher verwirren und vom Weg abbringen – solange dadurch keine Lücken entstehen. Andernfalls versuchen Sie, auch diese »zweitklassigen« Stationen einzubinden und einen Bezug zu Ihrem Ziel herzustellen. Die Grundfrage lautet: Welches Wissen und welche Erfahrung aus dieser Tätigkeit sind mir auch heute noch dienlich?
    Der zweite Weg bietet sich dann an, wenn Sie sich über Ihr Ziel noch nicht im Klaren sind. Analysieren Sie genau und ehrlich zu sich selbst Ihre bisherigen beruflichen Stationen.
Was haben Sie in den jeweiligen Positionen und Funktionen getan?
Welche Tätigkeiten haben Sie ausgeübt, was genau haben Sie gemacht? Denken Sie in Verben. Gehen Sie in Gedanken einen ganzen Tag durch und zerlegen Sie diesen in einzelne Handlungen.
    Notieren Sie diese Handlungen. In welchen Berufen und Branchen wird das gebraucht, was Sie konkret getan haben? Wohin möchten Sie sich verändern? Was ist in diesem Bereich gefragt? Wo haben Sie eine ähnliche Erfahrung gewonnen oder was können Sie tun, um auszugleichen, dass Ihnen eine Erfahrung fehlt. Schreiben Sie auf, was Ihnen einfällt.
Klären: Was sind Sie bereit zu tun?
    Es geht nicht alles. Manchmal können Sie ohne eine umfassende Weiterbildung oder ein Aufbaustudium Ihre Pläne einfach nicht realisieren. Wenn Sie bisher als PR-Berater gearbeitet haben und in die Buchhaltung wechseln wollen, ist dafür eine Schulung inklusive abschließender Prüfung sinnvoll. Wenn Sie Personalberater sind und in einem Unternehmen als Personalentwickler arbeiten möchten, ist ebenfalls eine längere Weiterbildung oft ein guter Wegbereiter.
    Hinzu kommt: Bestimmte Branchen sind wenig durchlässig und lassen kaum Quereinsteiger zu. Hier geht es gar nicht ohne eine neue Aus- oder Weiterbildung. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, rufen Sie bei Ihren Wunschunternehmen an und fragen Sie in der Personalabteilung, welche Ausbildung man schätzt. Sie sollten sich aber schon vorher ungefähr überlegt haben, welche das sein könnten, und einige zur Auswahl haben. Informationen zu Ausbildungen finden Sie zum Beispiel im Kursnet der Arbeitsagentur oder bei Emagister.de. Sofern Sie arbeitslos sind oder werden, können Sie einen Bildungsgutschein bekommen.
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Meine Erfahrung
    Ich war sieben Jahre in Australien. Dort hatte ich nur gejobbt. Mir war klar, dass ich hier außerhalb der Gastronomie in meinem Wunschbereich als Assistentin nicht sofort einen Job bekommen würde. Ich absolvierte verschiedene Kurse, unter anderem in SAP, und schrieb danach Unternehmen an, die mich interessierten, weil sie mit Australien zu tun hatten. Das klappte schnell.
    Judith, 35 Jahre
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Die Angebotsstrategie – »Ich schlage etwas vor«
    Das Unternehmen soll Ihnen ein Angebot machen? Ach was. Denken Sie mal andersherum. Anstatt sich als Bewerber vorzustellen, unterbreiten Sie Ihrem Wunscharbeitgeber ein jobbezogenes Angebot. Es kann das Angebot sein, ein Praktikum zu machen, Ihre Arbeitskraft zu testen oder sich ein neues Absatzgebiet zu erschließen.
    Welches Angebot Sie machen können, hängt von dem ab, was Sie zu bieten haben. Sehen Sie Ihre berufliche Erfahrung als Schatz. Der Arbeitgeber betrachtet Ihre Persönlichkeit, Ihre Arbeitskraft und Ihr Wissen als eine wertvolle Ressource. Fragen Sie sich,
was dem Unternehmen fehlt,
was es nicht optimal nutzt und
was Sie aus Ihrem »Schatz« bieten können, um dem Unternehmen nützlich zu sein.
    Wie profitiert die Firma, bei der Sie sich vorstellen, von Ihnen und Ihrem Wissen? Wo könnten Sie sich einbringen? Gehen Sie dabei vor wie ein Versicherungsmakler: Zunächst untersuchen Sie bei dem Unternehmen dessen Ist-Situation. Der Versicherungsmakler fragt: Welche Versicherungen sind vorhanden? Wie sinnvoll ist es, sie zu haben? Gibt es günstigere Varianten? Fehlt vielleicht sogar eine Versicherung, die Sie unbedingt brauchen? Fragen Sie:
Wie stellt sich die Situation des Unternehmens allgemein oder in der für Sie relevanten Abteilung dar?
Wie sinnvoll sind die Abläufe?
Gibt es Möglichkeiten, Geld einzusparen, zu wachsen, das Image zu verbessern?
Fehlt etwas, das der Wettbewerb bereits hat oder was in anderen Ländern längst gang und gäbe ist?
    Tatsächlich besteht oft kein akuter Bedarf an
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