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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
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anderen Arm auf den nächsten großen Baum.
    „Juju muß so hängen, daß es Boden nicht berührt“, sagte er.
    M’Carthi erteilte einen Befehl, und drei Schwarze sprangen auf, um ihn auszuführen. Sie banden einen aus Ranken geflochtenen Strick um das Juju, und einer von ihnen kletterte auf den Baum und warf den Strick über einen Ast; die anderen beiden zogen das Juju hoch, und als es etwa drei Meter über dem Erdboden schwebte, rief Bugassi, der sich inzwischen mühselig aufgerafft hatte, ihnen zu, daß es hoch genug sei. Man band es fest, der Schwarze auf dem Baum kam herunter, und sie kehrten wieder in den Kreis der anderen zurück.
    Bugassi ging auf den Baum zu mit Schritten, als täten ihm die Füße weh (was auch der Fall war) und blieb unter dem Juju stehen. Er wandte das Gesicht nach Osten, wo der Himmel bereits grau gefärbt war und die Sonne jeden Augenblick erscheinen mußte, und verschränkte die Arme.
    „Sobald Sonnenstrahl auf Juju fallen“, sagte er mit heiserer Stimme, „Gnajamkata verschwinden.“
    Der rote Rand der Sonne erschien über dem Horizont; ihre ersten Strahlen trafen den Wipfel des Baumes, in dem das Juju hing, und bewegten sich nach unten.
    Noch ein paar Minuten, und sie würden auf das Juju fallen.
    Durch Zufall, oder wie man es nennen will, war es genau in dem Augenblick, als in Chicago, Illinois, Vereinigten Staaten von Amerika, ein gewisser Hiram Pedro Oberdorffer vor seiner Bierflasche saß und darauf wartete, daß sein anti-außerweltlicher subatomarer Superschwingungserzeuger auf Touren kommen sollte.

 
4
     
    Etwa eine dreiviertel Stunde vor diesem bewußten Augenblick, um etwa 21 Uhr 15 Pazifische Zeit, goß sich Luke Devereaux in einer Wüstenhütte in der Nähe von Indio, Kalifornien, das dritte Glas des Abends ein.
    Es war sein vierzehnter enttäuschender Abend in der Hütte.
    Es war der fünfzehnte Abend nach seiner Flucht aus dem Sanatorium, wenn man ein so einfaches Davonlaufen als Flucht bezeichnen kann. Auch der erste Abend war enttäuschend gewesen, aber aus einem anderen Grunde. Etwa halbwegs zwischen Long Beach und Indio, in Riverside, hatte er mit seinem Wagen, dem alten Mercury, den er für hundert Dollars erstanden hatte, eine Panne gehabt. Er hatte ihn in eine Garage abschleppen lassen, wo man ihm erklärte, daß die Reparatur bis zum nächsten Nachmittag dauern würde. In einem Riverside Hotel hatte er einen langweiligen Abend und eine schlechte Nacht verbracht (es war so eigenartig und einsam wieder allein zu schlafen).
    Am nächsten Vormittag hatte er Besorgungen gemacht und seine Einkäufe in die Garage geschafft, um sie in den Wagen zu verstauen, während ein Autoschlosser daran arbeitete. Er hatte sich selbstverständlich eine Reiseschreibmaschine und etwas Papier gekauft. (Er war gerade dabei gewesen, die Schreibmaschine auszuwählen, als um 10 Uhr Pazifischer Zeit Yato Ishurtis Rede über den Äther gekommen war und der Verkauf solange eingestellt wurde; der Inhaber hatte ein Radio eingeschaltet, und alle im Laden Anwesenden hatten sich darum versammelt. Da er wußte, daß Ishurtis fundamentale Prämisse – daß es wirklich Martier gäbe – falsch war, hatte sich Luke zuerst über die Unterbrechung seines Einkaufs geärgert, sich aber dann über die unsinnige Beweisführung Ishurtis amüsiert.)
    Er kaufte einen Koffer, etwas Wäsche, einen Rasierapparat, Seife sowie einen Kamm und für ein paar Tage Lebensmittel und Spirituosen, damit er nicht gleich wieder nach Indio einkaufen fahren müßte.
    Er bekam seinen Wagen am Spätnachmittag zurück – zusammen mit einer Reparaturrechnung, die fast die Hälfte des Betrages ausmachte, den er ursprünglich dafür bezahlt hatte – und erreichte sein Ziel kurz vor Anbruch der Dunkelheit. Er fühlte sich an jenem Abend zu müde, um sein eigentliches Vorhaben energisch zu betreiben, und schließlich fiel ihm ein, daß er ohnehin etwas vergessen hatte: Allein hatte er keine Möglichkeit festzustellen, ob es ihm geglückt war oder nicht.
    Am nächsten Morgen fuhr er wieder nach Indio und kaufte sich den besten und teuersten kleinen Radioapparat, den er finden konnte, einen Apparat, mit dem er zu jeder Tages- und Nachtzeit Sendungen von überall her empfangen konnte.
    Jede beliebige Nachrichtensendung würde es ihm verraten.
    Der einzige Haken dabei war nur, daß er seit zwei Wochen, bis zum heutigen Abend, vergeblich auf eine Bestätigung durch den Funk gewartet hatte, wo noch immer direkt oder indirekt vom
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