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Die große Volksverarsche

Die große Volksverarsche

Titel: Die große Volksverarsche
Autoren: Hannes Jaenicke
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die Getränkeindustrie.
    Zweitens wird ein großer Teil des bei uns verkauften Mineralwassers aufwendig, teuer, umweltfeindlich und nach Diesel stinkend über die Alpen oder quer durchs Land gekarrt, allen voran so beliebte Marken wie Evian, Volvic, Spa, Panna, San Pellegrino.
    Drittens liegen etliche Studien vor, darunter auch vom Umweltbundesamt, die beweisen, dass deutsches Leitungswasser größtenteils sauberer und reiner ist als gekauftes Wasser. Warum sonst empfehlen Kinderärzte, Babynahrung lieber mit Leitungswasser anzurühren? Für die Bakteriophoben, Hypochonder und Paranoiker unter uns: Keine Abfüllanlage eines Mineralwasserherstellers wird so oft, so genau und so streng auf mögliche Verkeimung untersucht wie unser Trinkwasser. Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.
    Viertens ist gekauftes Mineralwasser reine Geldverschwendung. Es kostet etwa zehnmal so viel wie Wasser aus dem Hahn.

    Und fünftens gibt es seit Jahrzehnten sogenannte Sodasprudler, mit denen man zu Hause bequem und viel preiswerter sein eigenes Getränk mit Blubber zubereiten kann. Ohne Geschleppe, Recycling, Umweltbelastung, Giftmüll. In Ländern wie Israel, die unter Wasserknappheit leiden, steht ein solcher Sprudler in fast jedem Haushalt.
    Warum also lassen wir uns von der milliardenschweren Getränkeindustrie und Konzernen wie Nestlé (dem zahlreiche bekannte Mineralwassermarken gehören, z. B. San Pellegrino) und Coca-Cola (Bonaqua, Apollinaris, Vio etc.) derartig verarschen und verhelfen ihnen dabei auch noch zu Rekordgewinnen?
    Geiz ist nicht nur geil, sondern auch giftig!
    Ob den Kunden die Lust auf Discounterwasser verginge, wenn sie wüssten, dass das erfrischende Nass dank der Kunststoffumhüllung nicht nur mit Kohlensäure, sondern auch mit Giftstoffen angereichert ist? Denn Kunststoff ist porös. Und je billiger der Kunststoff, desto anfälliger ist er für Chemikalienübergänge: Das Plastik reagiert mit dem Füllgut. Sie brauchen einen Beweis? Befüllen Sie doch mal eine leere, ausgespülte Cola-Plastikflasche mit Mineralwasser. Sie werden merken: Das Material hat das Cola-Aroma schon so stark angenommen, dass auch das frisch eingefüllte Wasser nach kurzer Zeit wieder aromatisiert schmeckt ... Nicht umsonst ist ein Getränk in einer PET-Flasche deutlich kürzer haltbar als dasselbe Getränk in einer Glasflasche. Apropos Cola: Da Cola einen aggressiven pH-Wert hat, sind übrigens alle Cola- Dosen von innen beschichtet. Dumm nur, dass in dieser Beschichtung der Weichmacher Bisphenol A (BPA) steckt, ein gesundheitsschädliches Pseudohormon, vor dem nicht nur das Umweltbundesamt immer wieder warnt. Kein Wunder also,
dass sich inzwischen auch die Coca-Cola-Company bemüht, ihr dunkelbraunes Urgestein der Erfrischungsgetränke modisch grün anzustreichen – mit der PlantBottle: 14 Prozent pflanzliche Rohstoffe, 35 Prozent recyceltes und 65 Prozent Neumaterial. »100 % recyclebar« –, um die ertragreiche Einwegverpackung schön salonfähig zu machen!
    Doch zurück zu den herkömmlichen PET-Einwegflaschen ... Wenn der Kunststoff mit dem Sprudelwasser reagiert, gelangen nicht nur die Aromen in den Kunststoff, sondern auch chemische Substanzen aus dem Kunststoff in das Wasser, zum Beispiel das als krebserregend verdächtigte Schwermetall Antimonoxid sowie Acetaldehyd, eine Chemikalie, die sowohl den Geschmack von Getränken, insbesondere Wasser verdirbt, als auch unter dem Verdacht steht, ein Krebsgift zu sein. Und wir wundern uns über kontinuierlich steigende Krebsraten? ... Während hochwertigere PET-Mehrwegflaschen immerhin mit Acetaldehyd-Blockern versehen sind, müssen die billigen Einweg-PETs völlig ohne Schutzschicht auskommen, sodass die chemischen Stoffe freie Bahn haben. Vor allem von Flaschen, die länger in der Sonne gestanden haben, sollte der Durstige unbedingt den Mund lassen, denn je stärker der Licht- und Wärmeeinfluss, desto reger der Austausch mit den Chemikalien aus der Verpackung. Das gilt übrigens für alle Plastikverpackungen. Und wer weiß schon, wo sich die diversen Flaschen und Packungen auf dem Weg in den Laden überall aufgehalten haben? Man denke nur an einen sommerlichen Stau auf der Autobahn ... Ich habe aber auch schon Discounter gesehen, wo das mit Wasser oder Apfelschorle gefüllte Plastik in Fensternähe gestapelt wurde. Na dann, Prost ... Wer sich und der Umwelt einen Gefallen tun möchte, erfrische sich also lieber wieder mit gesunden Getränken
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