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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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nattern trugen sie statt haaren
Die ihnen um die wilden schläfe schossen.
     
Und er der wohl bekannt war mit den scharen
Der königin von ewigen weinens orten:
Sieh – sprach er – die Erinnyen ● die furchtbaren!
     
Hier links magst du Megära und rechts dorten
Die weint ● Alekto ● und inmitten schauen
Tisiphone .. er schwieg nach solchen worten.
     
Sie rissen ihre brust sich mit den klauen
Die hände schlagend mit so lautem schrein
Dass ich mich an dem dichter barg vor grauen.
     
Medusa komm ● wir machen ihn zu stein!
Mit Theseus gingen schlimm wir ins gerichte ..
Schrieen sie ● niederblickend im verein.
     
›Dreh dich herum und hülle dein gesichte!
Wenn sich die Gorgo zeigt und es sie schaute
Dann gäb es keine rückkehr mehr zum lichte.‹
     
Dies sprechend wandte mich Vergil und traute
So wenig dem was meine hand beginne
Dass er noch mit der eignen mich verbaute.
     
O ihr mit dem besitz gesunder sinne
Gebt acht auf die belehrung die sich decke
Unter dem sonderbaren vers-gespinne!
     
Es kam mit einem tone voll von schrecke
Schon ein getöse durch die stürmischen fluten
Dass das gestad erbebt an jeder ecke.
     
Nicht anders klingt es wenn vom streit der gluten
Erregt ● die winde voller ungebärde
Den wald durchziehn und ohne dass sie ruhten
     
Die äste spalten brechen und zur erde
Wegschleudern ● vorwärts geht ihr stäubend toben
Und treibt zur flucht die hirten und die herde.
     
Er löste mir die augen: Nun erhoben
Den blick! sprach er – zum sumpf der immer dauert
Dorthin wo rauch am stärksten steigt nach oben ...
     
Wie bei der schlange nahn die auf sie lauert
Die frösche durch das wasser hin zerstieben
Bis jeder auf dem lande niederkauert:
     
Sah ich an tausend seelen aufgetrieben
Vor Einem fliehn der auf den stygischen pfaden
Hinschritt dass ihm die sohlen trocken blieben.
     
Er fegte vom gesicht den dicken schwaden
Mit seiner linken häufigem geschwenke
Und nur von solcher müh schien er beladen.
     
Ich wusste wohl dass ihn der himmel lenke –
Ich sah den meister an und mich beschied er
Dass schweigend ich das haupt vor Jenem senke.
     
Ach mit wieviel Verachtung sah er nieder!
Er kam zur pforte und mit einer gerte
Tat er sie auf und es gab kein dawider.
     
    HÖLLE ● IX. GESANG ● 34–90.
     

FARINATA UND CAVALCANTE
›O Tusker der du durch die Stadt der flammen
Lebendig gehst und also sprichst mit ehre
Bleib eine weile hier mit mir zusammen ●
     
Da ich aus deiner sprache mich belehre
Du seist aus jenem edlen heimatlande
Dem ich gemacht vielleicht zu viel beschwere.‹
     
Plötzlich entschallte dieser laut dem rande
Einer der archen .. dies liess bang mich gehen
Etwas zurück zu meines führers stande.
     
Der sagte mir: Kehr um! was ist geschehen?
Sieh ● Farinata steigt aus seinem schachte ..
Vom gürtel aufwärts wirst du ganz ihn sehen ...
     
Indem ich ihn mit festem blick betrachte
Hob er sich mit der brust und dem gesichte
So als ob er die hölle tief verachte.
     
Die hände kühn und fertig zum verrichte
Drängten mich zu ihm durch der särge runde
Als sagten sie: Dein wort sei von gewichte!
     
Und als ich stand an seines sarges grunde
Da wandt er sich zu mir mit lässiger schaue
Fast unwirsch: Gib von deinen ahnherrn kunde!
     
Als willig zu gehorchen aufs genaue
Ich ohne hehle alles ihm beschrieben ●
Da zog er in die höhe seine braue
     
Und sagte: Grimmig feind sind sie geblieben
Für mich für meinen stamm und meine leute ●
Drum hab ich zweimal sie hinausgetrieben.
     
Wiewol verjagte ● sprach ich ● und zerstreute
Kam jedmal neu die macht in ihre hände
Indes die euren gleiche kunst nicht freute ...
     
Da hob sich über ungedeckte rände
Ein schatten neben aufwärts bis zum kinne ●
Es war als ob er auf den knieen stände ●
     
Sah um mich her als hätte er im sinne
Noch einen zu erspähn der mich begleite ●
Dann aber ward er seinen irrtum inne
     
Und sagte weinend: Wenn des geistes weite
Dich durch dies dunkele gefängnis sandte:
Wo ist mein sohn? warum nicht dir zur seite?
     
Und ich: Nicht eigne kraft wars die mich wandte.
Er der dort wartet hat mich mitgenommen
Den wol dein Guido vormals nicht erkannte. -
     
Zu fragen wie er hiess war ohne frommen
Nach seinem wort und bei der art der qualen ●
Drum gab ich ihm die antwort so vollkommen.
     
Da sprang er plötzlich auf und rief: ›Vormalen‹
Hast du gesagt? So lebt er nicht mehr droben?
So trifft sein blick nicht mehr die süssen strahlen?
     
Und als ich eine weile
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