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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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dichten
Das dich und alle ehret die es hören.
     
Nachdem sie so mir sprach und ihre lichten
Mit tränen angefüllten augen regte
Liess sie mich schneller ihr geheiss verrichten.
     
So kam ich zu dir wie sie's auferlegte.
Ich habe dir das tier zurückgeschlagen
Das dir den weg zum schönen berg verlegte.
     
Was also ist? warum warum dies zagen?
Was nährest du im herzen solches grauen?
Warum gebricht es dir an freiem wagen?
     
Da solche drei gebenedeite frauen
Sich um dich mühen in des himmels kreise
Und dir mein reden leiht soviel vertrauen?..
     
So wie die blume die im nächtigen eise
Sich schloss und neigte ● wenn ein strahl ein blanker
Sie trifft ● sich aufrecht und geöffnet weise:
     
So tat ich ● ein in meinen kräften schwanker ●
Und so viel wagemut das herz mir wandte
Dass ich zu reden anhob wie ein franker:
     
O sie die gnädige die mir hilfe sandte!
Freundlicher du der ihr gehorcht so schnelle
Als sie mit wahrem worte sich verwandte!
     
Auf dieses wort hin hab ich auf der stelle
In meinem herzen solchen wunsch empfangen
Dass ich zurückging nach der früheren schwelle.
     
Nun komm! wir beide haben Ein verlangen ●
Du bist der Herr ● der Führer und der Weise.
So sagt ich ihm. Er war vorangegangen
     
Und ich trat an die hohe schwere reise.
     
    HÖLLE ● II. GESANG.
     

INSCHRIFT DES HöLLENTORS ● DIE LAUEN
›Durch mich geht man hinein zur stadt der trauer
Durch mich geht man in der Verlornen zelle
Durch mich geht man zum leiden ewiger dauer.
     
Aus recht gab mir der Schöpfer meine stelle
Die göttliche Gewalt hat mich geweitet
Die erste Liebe und die höchste Helle.
     
Vor mir war kein geschaffnes ding bereitet
Nur ewige – wie auch ich ewig stehe.
Lasst jede hoffnung die ihr mich durchschreitet.‹
     
Dies wort in einer dunklen farbe sehe
Ich aufgeschrieben über einer türe ..
Ich sprach: der sinn ● o meister ● macht mir wehe.
     
Drauf er ● als kundiger dessen was gebühre:
Hier ziemt dass jeder zweifel sei gebrochen ●
Nicht ziemt hier dass sich irgend feigheit rühre.
     
Wir sind am ort von dem ich dir gesprochen
Wo ich dich zum verlornen volke bringe
Das seiner güter höchstes hat verbrochen ...
     
Er legt' um meine seine hand als schlinge
Mit heitrem blick ● worob ich trost empfangen
Und liess mich ein in die geheimen dinge.
     
Dort in der sternenlosen luft erklangen
Seufzer und schluchzen und ein laut gestöhne
Worüber ich mit weinen angefangen.
     
Seltsame sprachen ● fürchterliche töne ●
Worte der qual ● geschrei des zornes ● volle
Und dumpfe stimmen ● dazu handgedröhne:
     
Sie machten ein getöse als ob rolle
In ewig dicker luft ununterbrochen
Das von den fröschen in des sturmes grolle.
     
Ich sprach ● das haupt voll zweifelhaftem pochen:
Meister ● was höre ich in diesem kreise
Für volk das so vom schmerze scheint durchstochen?
     
Und er zu mir: Solch jammervolle weise
Muss die elende seele der erfahren
Die lebten ohne schmach und ohne preise.
     
Sie sind gemischt mit jenen schlechten scharen
Mit jenen engeln welche nicht rebellen
Noch treu dem Herren sondern für sich waren.
     
Der himmel jagt sie dass er nichts vom hellen
Einbüsst noch birgt man sie im höllischen schlunde
Dass nicht die sünder drob sich höher stellen.
     
Ich sagte: Meister ● was für eine wunde
Ist es in ihnen die sie so macht leiden?
Und er: Ich gebe davon kurz dir kunde:
     
Diesen ist hoffnung nie: ganz zu verscheiden –
Und nichts ist wie ihr leben niedrer trüber
So dass sie jedes andre los beneiden.
     
Von ihnen dringt kein ruhm der welt hinüber ●
Von Gnade wie von Recht sind sie verachtet ●
Sprich nicht von ihnen ● schau und geh vorüber!
     
    HÖLLE ● III. GESANG ● 1–51.
     

DIE GRUPPE DER DICHTER
Noch hatten wir bis hier nicht lang zu schreiten
Vom obern end ● da sah ich eine helle
Im halbkreis brechen durch die dunkelheiten.
     
Nicht mehr so ferne waren wir der stelle
Dass ich bemerkte was in diesen kreisen
Für ehrenvolle gruppe sich geselle.
     
›Du Ehre aller Künstler aller Weisen
Wer sind doch die mit solcher anerkennung
Dass sie sich scheiden von der andren gleisen?‹
     
Und jener sprach: Die ehrenreiche nennung
Die über sie erklingt in eurem leben
Erwirkt vom himmel ihnen solche trennung.
     
Da hört ich eine stimme sich erheben:
Erweiset ehre eurem höchsten dichter!
Der uns verliess ist uns zurückgegeben.
     
Sobald die stimme innehielt kam dichter
An uns heran ein zug vier grosser Schemen.
Nicht froh noch
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