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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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schwank nur mich ans wahre halte
So fürcht ich: ich verlier in Jener bilde
Die unsre zeit bezeichnen als die alte.
     
Das licht drin mein gefundner hört hier milde
Erglänzte ● ward zuerst zu voller lohe
So wie der Sonnenstrahl auf goldnem schilde
     
Und sprach darauf: Wem das gewissen drohe
Mit eigner oder fremder schande drucke:
Empfindet deine worte wohl als rohe.
     
Dem ungeachtet halt dich frei von schmucke
Und ganz eröffne das von dir geschaute ●
Lass es geschehn dass wen es beisst sich jucke!
     
Wenn auch beschwerlich werden deine laute
Beim ersten kosten ● wird lebendige zehrung
Man draus entnehmen wenn man sie verdaute.
     
Dem Sturmwind gleich tut diese deine lehrung
Dass meist sie rüttelt an den höchsten spitzen..
Und dies ist kein geringer grund zur ehrung.
     
Drum wurden dir gezeigt auf unsren sitzen
Und auf dem Berg und in dem Tal der Sorgen
Nur solche seelen deren namen blitzen.
     
Der geist der aufnimmt würde sich nicht sorgen
Noch glauben wenn man ihm ein beispiel male
Von einem Ursprung namlos und verborgen
     
Und einen gegenstand der nicht erstrahle.
     
    HIMMEL ● XVII. GESANG ● 13–142.
     

DER ADLER ÜBER GLAUBE UND HEIL
Wie sich die lerche aufschwingt in die weiten
Erst singend und dann schweigend ● zur genüge
Ersättigt mit den lezten süssigkeiten
     
So deuchte mir das abbild vom gefüge
Des Ewigen Beliebens dessen waltung
So wie sie ist sich jede sache füge.
     
Und wusst ich auch dass meine innre Spaltung
Wie farbe hinter glas man hier durchdringe:
Trug ich nicht länger schweigende verhaltung.
     
Aus meinem munde: ›was sind diese dinge?‹
Brach es hervor als ob ich dran ersticke.
Drauf mehrte sich das strahlende geschwinge.
     
Dann kam mit einem leuchtenderen blicke
Die antwort des gebenedeiten Aares
Damit ich nicht in staunen mich verstricke:
     
Ich sehe wol du hältst dies all für wahres
Weil ichs gesagt – doch weisst du nichts vom grunde ●
So ist es dir wenn auch geglaubt nichts klares.
     
Du tust es jenem gleich ● der führt im munde
Der dinge namen ● doch was sie enthalten
Kann er nicht sehn ● bringt nicht ein Andrer kunde.
     
Regnum Coelorum lässt sich vergewalten
Von heisser liebe und von gläubigem drange
Die sieger bleiben übers ewige schalten
     
Nicht so wie mensch vor mensch erliegt dem zwange ●
Es siegt indem es wünscht besiegt zu werden –
Besiegt siegt es im gnadenüberschwange.
     
    HIMMEL ● XX. GESANG ● 73–99.
     

KRÖNUNG DER JUNGFRAU
So wie der vogel im geliebten laube
Sizt auf dem neste seiner teuren kleinen
Zur nachtzeit die der dinge anblick raube
     
Der ● um zu schaun nach den begehrten scheinen ●
Zu spähen nach dem futter das sie speise
(Die schwere müh ist lieb ihm für die seinen)
     
Der zeit voreilt auf einem höhern reise
Mit glühndem wunsche wartend auf die helle
Und ausschau hält ob sich die dämmrung weise:
     
So meine Herrin in aufrechter stelle
Und achtsam wandte sich nach jener breite
Wo sich die sonne zeigt mit mindrer schnelle.
     
Als sie so harrte mit dem blick ins weite
Erging es mir wie dem der wünsche nährte
Und durch die hoffnung sich vom drang befreite.
     
Doch eine kurze frist nur – sag ich – währte
Mein warten und mein schaun in jene zonen
Als dort der himmel mehr und mehr sich klärte.
     
Die Selige sprach: Sieh dort die legionen
Von Christi siegeszuge ● all die blute
Gepflückt im umkreis dieser regionen.
     
Mir schien es dass ihr antlitz völlig glühte
Und ihre augen so in wonne stunden
Dass ich vergeblich mich um worte mühte.
     
Wie Luna in den heitren vollmondstunden
Lacht bei den ewigen nymphen die da richten
Des himmels schmuck in allen seinen runden:
     
So sah ich eines über tausend lichten
Als sonne deren glanz sie alle trugen
Wie ihn die unsre leiht den obren sichten.
     
Durch das lebendige licht hindurch entschlugen
Der leuchtenden gewalt so starke feuer
Dass meine augen sie nicht mehr ertrugen.
     
O Selige! du führer süss und teuer...
Sie sprach zu mir: ›Was also dich erschreckte
Ist eine kraft die niemandem geheuer.
     
Dort ist die Weisheit und die macht die streckte
Vom himmel nach der erde hin die gänge
Und die seit grauen Zeiten Sehnsucht weckte.‹
     
Wie sich die flamme durch die wolken zwänge
Zu sehr sich dehnend für die enge klause
Und gegen ihre art nach unten dränge:
     
So ward mein geist nach einem solchen schmause
So weit gemacht – und wie? kann er nicht sagen –
Dass er hervorbrach aus dem eignen hause.
     
›Getrau
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