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Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Mädchen hinterher.
Die Unruhe verbreitete sich über den See. Auf Rosenfels war der Tagesablauf der Ritter genau bekannt; vom Beginn der Teepause an stand auf der Burg das Telefon nicht mehr still. Eva erwischte Computergehirn Strehlau. „Machst du mit mir ‘ne Tippgemeinschaft?“ fragte sie ohne einleitende Worte. „Ich weiß zwar nicht, ob du von Fußball was verstehst, aber du kannst sicher die Gewinnchancen hochrechnen oder so was…“ Strehlau sagte umgehend zu. Der Tippfimmel drüben war ja
bekannt und versprach reizvolle Abwechslung.
Doris und Constanze bestürmten die Miniritter Egon und Kuno mit der gleichen Frage, ebenfalls mit Erfolg.
„Wenn ihr uns beschummeln wollt, werden wir allerdings ultrabarsch!“ warnte Kuno am Schluß.
Ingrid verlangte nach Stephan, doch Dampfwalze, der das Gespräch entgegennahm, wußte nicht, wo er steckte. Flink wie ihr Bruder schaltete sie und eröffnete mit Dampfwalze eine Tippgemeinschaft. Sollten sich Beatrix und Martina an Stephan halten, je kleiner die Gruppe, desto größer der Gewinn, und von Fußball verstand Dampfwalze mindestens ebensoviel.
Der Muskelprotz freute sich so, daß er am liebsten die Telefonschnur abgerissen hätte. Er mochte Ingrid, und bisher war sie immer recht kratzbürstig zu ihm gewesen.
Nicht so glatt lief die Sache, als die langsame Renate den superschnellen Mücke ans Ohr bekam. Nach wenigen Sekunden unterbrach er sie. „Zuerst sag mir, ob du Pummel und Eugen gesehen hast?“
Renate lachte laut. „Die segeln um Kap Horn!“
Minuten später klopfte Mücke an Dr. Waldmanns Tür. „Kap Horn ist umschifft. Vor uns liegt das Kap der guten Hoffnung.“
Nach kurzer Texterläuterung stürzten Ottokar und Stephan in ihr Zimmer. Auf dem Fensterbrett stand der Feldstecher, davor an seinem Tisch lag Fritz mit dem Gesicht im aufgeschlagenen Buch.
„Der Matrose im Ausguck sollte was lesen, das ihn wachhält!“
meinte der Schulkapitän.
Stephan hatte sofort durchs Glas geschaut. „Da kommen sie!“
Am Bootssteg fanden sich auch Sonja mit Doktor Waldmann sowie einige Ritter ein. Der Wind hatte gedreht, zügig kam das Boot näher.
„Nun sagt schon!“ brüllte Andi hinaus.
Eugen stand am Mast und formte mit den Händen einen Sprechtrichter. „Wir sind nach Canossa gesegelt und kommen aus Waterloo zurück.“
„Da kann ich nur sagen: Hoffentlich seid ihr keine Franzosen!“ alberte Beni.
Mücke gab noch eins drauf: „Wenn die nach Canossa segeln, können’s auch Türken sein.“
Wie immer bei aufregenden Ereignissen, trat am Abend der Ritterrat in der Folterkammer zusammen. Pummel und Eugen gehörten zwar nicht dazu, waren aber von Ottokar gebeten worden zu kommen. Bei Einbruch der Dunkelheit gingen sie über den Burghof zum Kreuzgewölbe und dort die steile Treppe hinunter, stemmten sich gegen die schwere Eisentür, bis sie quietschend hineinschwenkte. Der Ritterrat war schon vollzählig versammelt. Dampfwalze lagerte auf der Streckbank, Mücke und Andi ließen die Beine vom steinernen Richtertisch baumeln, dahinter, in den Rittersesseln lagen Ottokar, Klaus und Hans-Jürgen der Dichter, wie immer mit Papier und Bleistift zur Hand. Dieter lehnte an dem Bock mit den Daumenschrauben, und Stephan hockte auf dem Block des Scharfrichters.
Zu ihrem Erstaunen drehte sich das Gespräch nicht um Fräulein Dr. Horn, die sie so listig von ihrem Vorhaben abgebracht hatten, sondern um die Tippgemeinschaften mit den Mädchen.
„Zuerst machen sie große Geheimniskrämerei. Aber wie ich die Hühner kenne, sehe ich schwarz, wenn da eine gewinnt!“ meinte Mücke. „Dann wollen plötzlich alle beteiligt gewesen sein.“
„Und wenn die zu streiten anfangen, wo bleiben dann wir?“ fragte Andi besorgt. Er war von Sophie und Fides gebeten worden, mit ihnen zu tippen.
„Genau das war auch meine Überlegung!“ Hans-Jürgen blätterte in seinen Papieren. „Da gibt’s nur eins: einheitliche Verträge! Dann sind wir auf die Rosenfelser Ehrlichkeit nicht angewiesen. Also hab ich einen entworfen und vervielfältigt. Hier sind sie.“
„Und ich hab meine Schwester angerufen“, fuhr Mücke fort. „Um Mitternacht schicken wir sie zur Unterschrift rüber. Die Hühner kommen runter zum Hafen. Dann weiß jeder, mit wem er’s zu tun hat. Sie bringen auch das Geld mit und die ausgefüllten Scheine. Wir ergänzen sie mit unseren Tips, die wir selber bezahlen, und reichen sie rechtzeitig ein. Damit auch das in Ordnung geht.“
„Ultra!“ bestätigte Klaus. „Sonst
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