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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
Autoren: Deborah Court
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beliebt. Erinnere ich mich da richtig?”
    “Aye, mein Freund, doch nur eine Königin. Bete zu den Göttern, sie mögen mir helfen, die meine zu finden … wo auch immer sie nun ist.”

 
     
     
     
    16. Kapitel
     Die Sonne und der Mond

     
    Dichter Nebel verwirrt meine Sinne, als ich endlich die Augen öffne, erwacht von einem tiefen, langen Schlaf. Ich finde mich auf einem bequemen Bett liegend wieder, mit weichen Laken aus Leinen. Meine Augen sehen noch immer verschwommen, und mir wird für einen Moment übel, als ich zum Rand der Matratze rutsche. Ich packe einen der Bettpfosten, um mir Halt zu verschaffen. Dann rolle ich mich auf die Seite und stehe langsam auf.
     Die Decke rutscht von meinem Körper und gleitet zu Boden. Mit einem leisen Aufschrei sehe ich, in welch erbärmlichem Zustand ich bin. Ich trage etwas, das sicher einmal ein wunderschönes schwarzes Kleid war. Nun ist es nicht viel mehr als ein Fetzen, schmutzig und befleckt mit getrocknetem Blut. Ich weiß es, da ich den Geruch erkenne - widerlich süß, metallisch. Meine Arme und Beine sind mit Schnitten und blauen Flecken übersät, und auf meiner rechten Schulter erkenne ich eine Narbe, die von einer erst kürzlich verheilten Wunde stammen muss. Abgesehen davon scheint mein Körper unversehrt und gesund zu sein. Ich wirke stark, athletisch, doch mit weiblichen Rundungen. Selbst wenn ich den Grund dafür nicht kenne, bin ich überrascht darüber. Habe ich schon immer so ausgesehen? Ich beschließe, dass es mir gefällt, mich stark zu fühlen.
    Ich frage mich, was mit mir geschehen sein mag. Wo, und was noch wichtiger ist, wer bin ich? Doch so sehr ich es auch versuche, ich kann mich einfach nicht an meinen eigenen Namen erinnern. Das Wissen ist noch da, irgendwo am Rande meines Bewusstseins, aber ich kann es nicht erreichen. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Als ich mich bemühe, genauer nachzudenken, zuckt plötzlich ein sengender Schmerz durch meinen Kopf. Es fühlt sich an, als ob Nägel in meinen Schädel getrieben werden, und ich bedecke stöhnend meine Schläfen mit den Händen. Nach einer Weile geht es mir etwas besser, sodass ich mich wieder auf meine Umgebung konzentrieren kann.
    Offenbar bin ich in einer Art Hütte, die aus einem einzigen großen, aber spärlich möblierten Raum besteht. Das Bett, in dem ich geschlafen habe, eine große Holztruhe - ich werde als Nächstes herausfinden, was darin ist -, sonst gibt es nichts. Die Wände sind weiß getüncht und sauber, ein unverglastes Fenster, das Dach ist strohgedeckt. Ich glaube, diesen Ort noch nie gesehen zu haben, aber ich kann mich auch täuschen. Als ich den schweren Deckel der Truhe anhebe, finde ich zu meiner Erleichterung frische Kleidung darin. Schnell entledige ich mich meines blutbesudelten Fetzens und ziehe ein weiches weißes Untergewand an, gefolgt von einem türkisfarbenen Kleid. Es ist einfach geschnitten, eng anliegend um die Taille, aber mit einem langen, fließenden Rock. Ich finde keine Schuhe, also gehe ich auf bloßen Füßen hinüber zur Tür und drücke den Knauf, um sie zu öffnen.
    Als ich ins Freie hinaustrete, finde ich mich a dem merkwürdigsten Ort wieder, den ich jemals gesehen habe - nicht, dass ich mich wirklich daran erinnern könnte, wo ich vorher gewesen bin. Zuerst ist alles, was ich erkennen kann, dichter Nebel, weiß wie Seide. Er ist überall und scheint das Tageslicht zu verschlucken. Selbst die Farben der alten, knorrigen Weiden, die um die Hütte herum wachsen, wirken blass, ausgewaschen wie eine ferne Erinnerung. Ich frage mich, ob ich mich innerhalb eines Traumes befinde. Aber gleichzeitig weiß ich, dass all dies Wirklichkeit ist. Ich atme die kühle, klare Luft, fühle den Nebel, der meine Haut mit einer dünnen Schicht aus Feuchtigkeit bedeckt. Der Boden unter meinen Füßen ist ebenso wirklich wie das tiefe blaue Wasser, dass nur einige Schritte entfernt das Ufer umspült. Ich gehe durch hohes Gras, bis ich den schmalen Sandstreifen erreiche, der hinunter zum Wasser führt. Dort bücke ich mich und stecke einen Finger hinein, um es zu kosten. Es ist frisch und süß, also befinde ich mich nicht am Meer. Das hier muss ein See sein, auch wenn ich seine Größe nicht abschätzen kann.
    Alles ist verhüllt durch den allgegenwärtigen Nebel, der mir die Sicht in alle Richtungen erschwert. Als ich mich langsam herumdrehe, sehe ich schließlich, dass ich auf einer Insel bin. Es ist nichts weiter als ein winziger Flecken Land, der lediglich
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