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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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besuchen. Vielleicht gehen wir dann noch mal zusammen was ausgraben. Au revoir!«
    Marot küsste Reith auf beide Wangen und ging mit raschem Schritt die Gangway hinauf. Alicia war schon im Einstiegsluk verschwunden.
     
    Zurück in der Zollbaracke, stieß Reith fast mit Kenneth Strachan zusammen, dem Tiefbauingenieur. Strachan war gerade wieder einmal in seiner Berufsschotten-Stimmung, in der er seine Sprache mit breitestem Schottisch zu garnieren pflegte. »Du siehst aber gar nicht glücklich aus, Alter! Hast gerade dem kleinen blonden Dynamo Lebewohl gesagt, eh?«
    Reith nickte. »Ach, Ken, wenn es ein schlimmeres Gefühl gibt als das, das man hat, wenn man feststellt, dass die große Liebe seines Lebens jemand ist, mit dem man nicht zusammenleben kann, dann hoffe ich nur, dass ich dieses Gefühl niemals kennen lerne.« Er blies seufzend durch die Nase und murmelte, mehr zu sich selbst: »Wenn dieser verdammte Franzmann nicht gekommen wäre … aber vielleicht war es besser so.«
    »Ach, Quatsch!« versuchte ihn Strachan aufzumuntern. »Ich glaube sowieso nicht an die einzige große Liebe. Die gibt es nicht; die ist eine Erfindung romantischer Märchenerzähler. Mensch, Fergus, es laufen doch genug andere in der Gegend rum! An Bord der Junta sind jetzt erst wieder zwei echt knackige, schnucklige. Schnallen mitgekommen, die hier arbeiten wollen und, wie ich hörte, sich zufällig auch Männer suchen wollen.«
    »Warte, bis du erst deiner großen Liebe begegnest«, sagte Reith. »Dann sprechen wir uns wieder.«
    Strachan wischte den Einwand mit einer Handbewegung weg. »Ich sag dir mal was. Außer einem Glas guten Scotch, das man auf diesem Planeten leider nicht kriegt, gibt es nichts, was einen Kerl besser aufmuntert als ein ordentlicher Fick. Ich kenn eine hübsche kleine Nutte im Hamda, die so verwöhnt ist, dass sie ihre Kunden erst mal in den Badezuber steckt, bevor sie mit ihnen vögelt. Ich werd dich mal mit ihr …«
    »Das würde auch nichts bringen«, sagte Reith. »So wie ich mich fühle, würde ich gar nicht erst einen hochkriegen. Wie dem auch sei, ich muss mich jetzt sowieso auf andere Dinge konzentrieren. Ich muss los, meine neuen Touristen zusammentreiben. Wir sollten eigentlich morgen schon den Pichide hinunter, aber Kapitän Zarrashs Chaldir ist seit zwei Tagen überfällig. Und ich muss meine Schäfchen irgendwie beschäftigen, bis er da ist.«
    »So ist’s richtig, Alter!« dröhnte Strachan. »Wart’s ab, in ein paar Wochen sieht die Welt schon wieder anders aus, und du wirst froh sein, dass es zu diesem Happyend gekommen ist.«
    »Wie meinst du das – Happyend?«
    »Nun, nach allem, was ich von euch zweien gehört und gesehen habe – so unglücklich du über die Trennung auch sein magst, aber du wärst noch unglücklicher gewesen, wenn du es noch mal mit ihr probiert hättest, wenn nicht jetzt, dann spätestens in zwei Monaten.«
    »Oh, Ken«, sagte Reith mit einem schiefen Lächeln, »wenn das deine Vorstellung von einem Happyend ist, dann bewahre mich Bákh vor einem Unhappyend! Hast du Svoboda irgendwo gesehen? Du weißt doch, mein Partner für die jetzige Tour. Ich muss ihn finden …«

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