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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie
Autoren: Asimov Isaac
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scheint es, eine Wahrheit sollte klarer sein als das, weniger geheimnisvoll, leichter zu fassen.
    A.: Sie bedeutet für den Verstand bestimmter Menschen keine Schwierigkeiten. Die Physik der Energieumwandlung, die wir als Thermodynamik kennen, ist in der ganzen Menschheitsgeschichte klar und wahr gewesen, und doch mag es unter den heute Lebenden solche geben, die
es unmöglich finden, eine Kraftmaschine zu entwerfen. Auch unter Leuten von hoher Intelligenz. Ich bezweifele, ob die gelehrten Kommissare …
    Â 
    An dieser Stelle beugte sich einer der Kommissare zu dem Anwalt hinüber. Seine Worte waren nicht zu verstehen, aber das Zischen der Stimme vermittelte eine gewisse Schärfe. Der Anwalt bekam einen roten Kopf und unterbrach Seldon.
    Â 
    F.: Wir sind nicht hier, um uns Reden anzuhören, Dr. Seldon. Sie sollen in diesem Punkt Recht haben. Doch möchte ich der Vermutung Ausdruck geben, dass Sie mit dem Prophezeien von Katastrophen die Absicht verfolgen, das öffentliche Vertrauen in die kaiserliche Regierung zu zerstören, um selbst daraus Nutzen zu ziehen.
    A.: Das ist nicht der Fall.
    F.: Behaupten Sie nicht, dass dem sogenannten Untergang von Trantor eine Zeit vorausgehen wird, in der es Unruhen verschiedener Art geben wird?
    A.: Das ist richtig.
    F.: Und wollen Sie diese Zeit nicht durch die bloße Vorhersage herbeiführen und dann, wenn sie kommt, eine Armee von hunderttausend Mann zur Verfügung haben?
    A.: Erstens einmal ist das nicht der Fall. Und selbst wenn: Eine Untersuchung würde Ihnen zeigen, dass kaum zehntausend Männer im militärfähigen Alter sind und dass nicht einer von ihnen mit der Waffe ausgebildet ist.
    F.: Handeln Sie als Agent eines anderen?
    A.: Ich stehe nicht im Sold irgendeines Menschen, Herr Anwalt.
    F.: Sie verfolgen überhaupt keine eigenen Interessen? Sie dienen lediglich der Wissenschaft?
    A.: Das tue ich.

    F.: Dann wollen wir einmal sehen, wie. Kann die Zukunft verändert werden, Dr. Seldon?
    A.: Offensichtlich. Dieser Gerichtsraum mag in den nächsten paar Stunden explodieren oder auch nicht. Wenn er es täte, würde die Zukunft zweifellos in einigen nebensächlichen Punkten verändert.
    F.: Das ist Haarspalterei, Dr. Seldon. Kann die Geschichte der Menschheit im Ganzen verändert werden?
    A.: Ja.
    F.: Leicht?
    A.: Nein. Mit großer Schwierigkeit.
    F.: Warum?
    A.: Der psychohistorische Trend einer Menschenmasse, die einen ganzen Planeten füllt, besitzt eine große Trägheit. Um ihn zu verändern, bedarf es einer ebenso großen Trägheit. Entweder muss es durch eine gleiche Zahl von Personen bewirkt werden, oder, wenn die Zahl klein ist, muss man der Veränderung sehr viel Zeit zubilligen. Verstehen Sie das?
    F.: Ich glaube schon. Trantor braucht nicht unterzugehen, wenn eine große Zahl von Menschen sich entschließt, so zu handeln, dass es nicht geschieht.
    A.: Das ist richtig.
    F.: Zum Beispiel hunderttausend Personen?
    A.: Nein, Sir. Das ist bei weitem zu wenig.
    F.: Sind Sie sicher?
    A.: Bedenken Sie, dass Trantor eine Bevölkerung von mehr als vierzig Milliarden hat. Bedenken Sie weiter, dass der zum Untergang führende Trend sich nicht auf Trantor allein bezieht, sondern auf das Imperium als Ganzes – und das bedeutet fast eine Quintillion menschlicher Wesen.
    F.: Ich verstehe. Vielleicht können dann hunderttausend Menschen den Trend verändern, wenn sie und ihre Nachkommen fünfhundert Jahre lang daran arbeiten.

    A.: Nein, tut mir leid. Fünfhundert Jahre sind eine zu kurze Zeit.
    F.: Ah! In dem Fall, Dr. Seldon, sind wir gezwungen, diese Folgerung aus Ihren Ausführungen zu ziehen: Sie haben im Rahmen Ihres Projekts einhunderttausend Leute zusammengezogen. Diese genügen nicht, um die Geschichte Trantors innerhalb von fünfhundert Jahren zu verändern. Mit anderen Worten, sie können die Zerstörung Trantors nicht verhindern, ganz gleich, was sie tun.
    A.: Unglücklicherweise haben Sie Recht.
    F.: Und andererseits verfolgen Sie mit Ihren hunderttausend Leuten kein illegales Ziel.
    A.: Genau.
    F. (langsam und mit Befriedigung): In diesem Fall, Dr. Seldon  – nun passen Sie sehr genau auf, Sir, denn wir möchten eine wohlerwogene Antwort haben – was ist der Zweck Ihrer hunderttausend Leute?
    Â 
    Die Stimme des Anwalts war schneidend geworden. Er hatte seine Falle zuschnappen lassen, er hatte Seldon in die Enge getrieben, hatte ihm raffiniert
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