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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie
Autoren: Asimov Isaac
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jede Möglichkeit zu einer Antwort genommen.
    Das Gemurmel, das durch die Bänke der Peers im Zuschauerraum gelaufen und sogar in die Reihe der Kommissare vorgedrungen war, stieg an. Die Richter in ihrem Scharlach und Gold beugten sich zueinander; nur der Hauptkommissar ließ sich nicht beeindrucken.
    Hari Seldon bewahrte Ruhe. Er wartete, bis das Stimmengewirr sich legte.
    Â 
    A.: Es ist der Zweck, die Wirkungen dieser Zerstörung zu minimieren.
    F.: Und was genau meinen Sie damit?

    A.: Die Erklärung ist einfach. Die kommende Zerstörung Trantors ist kein Ereignis, das isoliert innerhalb der menschlichen Entwicklung steht. Sie wird der Höhepunkt eines verwickelten Dramas sein, das vor Jahrhunderten begann und ständig schneller fortschreitet. Ich meine damit, Gentlemen, den sich entwickelnden Abstieg und Fall des galaktischen Imperiums.
    Â 
    Das Gemurmel wurde zu einem dumpfen Brausen, in dem der Aufschrei des Anwalts unterging: »Sie erklären offen, dass …« Er brach ab, weil der Ruf »Verrat« laut wurde, was bewies, dass die Zuschauer schon verstanden hatten und er nicht mehr nachzufassen brauchte.
    Langsam hob der Hauptkommissar seinen Hammer und ließ ihn einmal fallen. Der Klang war der eines melodischen Gongs. Mit dem Widerhall verstummte auch das Gebrabbel der Zuschauer. Der Anwalt holte tief Atem.
    Â 
    F. (theatralisch): Ist Ihnen klar, Dr. Seldon, dass Sie von einem Reich sprechen, das zwölftausend Jahre lang durch alle Wechselfälle der Generationen bestehen geblieben ist und das die guten Wünsche und die Liebe einer Quadrillion menschlicher Wesen hinter sich hat?
    A.: Ich bin mir sowohl des gegenwärtigen Status als auch der Vergangenheit des Imperiums bewusst. Ohne jemandem zu nahetreten zu wollen, kann ich behaupten, darüber weit größere Kenntnisse zu besitzen als irgendein anderer in diesem Raum.
    F.: Und Sie sagen seinen Untergang voraus?
    A.: Diese Voraussage geschieht mittels der Mathematik. Ich fälle kein moralisches Urteil. Persönlich bedauere ich die zu erwartende Entwicklung. Selbst wenn man von der Voraussetzung ausginge, das Imperium sei etwas Schlechtes
 – was ich nicht tue –, wäre der Zustand der Anarchie, der seinem Zusammenbruch folgen wird, schlimmer. Gegen diesen Zustand der Anarchie soll mein Projekt ankämpfen. Der Fall des Imperiums, Gentlemen, ist jedoch etwas Gewaltiges, gegen das nicht leicht anzukämpfen ist. Er wird diktiert von einer immer mächtiger werdenden Bürokratie, einem Rückgang der Initiative, dem Erstarren der Kasten, dem Nachlassen der Neugier – und hundert anderen Faktoren. Er bahnt sich, wie ich gesagt habe, seit Jahrhunderten an und ist eine zu majestätische und gewaltige Bewegung, als dass man sie aufhalten könnte.
    F.: Kann nicht jedermann erkennen, dass das Imperium so stark ist wie eh und je?
    A.: Alles rings um Sie macht den Eindruck von Stärke. Es hat den Anschein, als werde das Imperium ewig währen. Aber, Herr Anwalt, der verfaulte Baumstamm scheint bis zu dem Augenblick, wenn der Sturm ihn fällt, die gleiche Kraft wie immer zu haben. Der Sturm pfeift jetzt durch die Zweige des Imperiums. Lauschen Sie mit den Ohren der Psychohistorik, und Sie werden das Krachen hören.
    F. (unsicher): Wir sind nicht hier, Dr. Seldon, um zu lau…
    A. (fest): Das Imperium wird verschwinden und alles, was Gutes an ihm ist, mit ihm. Dann verfällt sein angehäuftes Wissen, und die Ordnung, die es geschaffen hat, bricht zusammen. Endlos toben interstellare Kriege, der interstellare Handel kommt zum Erliegen, die Bevölkerung nimmt ab, Welten verlieren den Kontakt mit dem Hauptkörper der Galaxis … Und so wird es bleiben.
    F. (eine dünne Stimme inmitten tiefen Schweigens): Für immer?
    A.: Die Psychohistorik, die den Fall voraussieht, kann auch Aussagen über das folgende dunkle Zeitalter machen. Das Imperium, Gentlemen, besteht, wie eben gesagt wurde,
seit zwölftausend Jahren. Das kommende dunkle Zeitalter wird nicht zwölf-, sondern dreißigtausend Jahre dauern. Ein Zweites Imperium wird sich erheben, aber zwischen ihm und unserer Zivilisation werden eintausend Generationen einer leidenden Menschheit liegen. Das müssen wir verhindern.
    F. (sich etwas erholend): Sie widersprechen sich. Vorhin sagten Sie, Sie könnten die Zerstörung Trantors nicht verhindern und deshalb auch nicht den Fall … den
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