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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht
Autoren: Jasmine Cresswell
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Hass zuhörte, quälte Olivia die schreckliche Befürchtung, dass Gordon sich an die Abmachung, die er mit Duncan geschlossen hatte, nicht halten würde. Und sie vermochte sich keinen Weg vorzustellen, wie Gordon sich aus der Affäre ziehen konnte, ohne dass Tote auf dem wertvollen Teppich im Wohnzimmer zurückblieben.
    Es war ein tragischer Kommentar zu dem Mann, den sie einst geheiratet hatte, dass sie sich nicht mehr sicher war, ob Gordon sich über den Tod seiner Tochter, geschweige denn über den Tod seines Schwagers, grämen würde. Aber da so gut wie sicher anzunehmen war, dass er sein hohes Amt verlieren würde, wenn er die Anwesenheit von Toten in seinem Wohnzimmer nicht glaubwürdig erklären konnte, war Olivia zumindest verhalten optimistisch, dass ihr Ehemann sein Versprechen halten würde, Joe Malone zu helfen.
    “Zeit, nach oben zu gehen, Livvy.” Duncan kam und half ihr beim Aufstehen. Sie fühlte sich desorientiert, aber Summers mitleidige Miene half ihr zumindest ein bisschen, ihr Rückgrat durchzudrücken. Sie schaute ihren Mann an und zwang ihn, ihrem Blick zu begegnen.
    “Der Plan, den mein Bruder sich ausgedacht hat, erscheint mir sehr einfach und doch wirkungsvoll. Bist du sicher, dass du alles verstanden hast, worauf es ankommt, Gordon?” Gott sei Dank, die Befehlskette zwischen ihrem Gehirn und ihrer Stimme funktionierte wieder.
    “Ich bin sehr gut in der Lage, klares Englisch zu verstehen.” Gordon war eiskalt, seine Sicherheitsbarrieren waren so hoch aufgetürmt, dass sie nicht wusste, was er fühlte, und noch weniger, was er dachte.
    “Olivia, wir gehen jetzt besser aus dem Weg”, sagte Summer. “Wir sind nur eine gefährliche Ablenkung für Duncan, wenn wir hier unten herumstehen.”
    Dass sie wieder sprechen konnte, hieß noch lange nicht, dass sie ihrer Stieftochter auch antworten musste. Selbst wenn ihr Leben gerade den Bach runterging, so würde sie Summer höchstwahrscheinlich auch weiterhin nicht mögen. Olivia fegte ohne einen Blick zurück aus dem Zimmer. Als sie oben angelangt waren, deutete sie aufs Gästezimmer. “Du kannst da drin warten”, sagte sie. Widerwillig fügte sie hinzu: “Es ist besser, wenn wir nicht in demselben Zimmer sind. Wir würden nur versucht sein, miteinander zu reden, und das würde alles nur noch schlimmer machen.”
    “Du hast recht”, sagte Summer. Sie zögerte einen Moment. “Olivia, es tut mir leid, dass zwischen uns immer alles so schwierig war. Mir war nicht klar … ich verstand nicht …”
    “Da bin ich mir ganz sicher”, sagte Olivia. “Du verstehst es immer noch nicht.” Sie zog sich in ihr Schlafzimmer zurück, bevor Summer ihr noch mehr von ihrem unwillkommenen Mitleid auftischen konnte. Wie hätte Summer auch schon verstehen können, wie es war, einen Mann zu lieben, der nicht in der Lage war, die Gefühle, die man ihm entgegenbrachte, zu erwidern? Einen Mann, dessen Machtgier all seine anderen Gefühle dominierte?
    Kaum fünf Minuten später klingelte es an der Haustür. Olivia presste lauschend das Ohr an den Türspalt und hörte, wie Gordon Alonzo da Pereira begrüßte.
    “Kommen Sie schnell rein, um Gottes willen. Wo ist Malone?”
    “Im Auto. Er ist bewusstlos. Sie müssen mir helfen, ihn reinzubringen.”
    “In Ordnung.”
    Es blieb eine Weile still, dann hörte Olivia, wie Gordon schnaufend hervorstieß: “Himmel! Was haben Sie diesmal mit ihm angestellt? Lebt er noch?”
    “Ja, sicher. Ich habe ihn bewusstlos geschlagen, mehr nicht. Ich hatte keine Zeit mehr, einen Transport zu organisieren, deshalb musste ich ihn in meinem Mercedes herbringen. Ich wollte nicht, dass er an jeder Verkehrsampel um Hilfe schreit.”
    “Hier rein, ins Wohnzimmer”, sagte Gordon. “Wir müssen uns noch überlegen, was wir dem FBI erzählen.”
    “Ich verstehe nicht, warum Julian Stein plötzlich so interessiert an mir …” Alonzos Antwort wurde durch einen dumpfen Schlag unterbrochen, und man hörte, wie ein Körper zu Boden fiel.
    “So, das wär's”, sagte Duncan eine oder zwei Sekunden später. “Gordon, hilf mir, Alonzo zu fesseln.” Er klang aufgeregt, erleichtert. Fatal vertrauensvoll.
    Olivia wusste, dass sie sich beeilen musste, andernfalls war die Katastrophe vorprogrammiert. Sie rannte aus dem Schlafzimmer und hörte, wie Summer ihr nachkam.
    “Gordon, was ist mit dem Klebeband passiert?” Duncan klang atemlos, als ob er Alonzos bewegungslosen Körper herumwuchten würde. “Wir müssen ihn so schnell wie
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