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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht
Autoren: Jasmine Cresswell
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war. Zu überwältigt von den nächtlichen Ereignissen, um sich auf ihre übliche Zurückhaltung zu besinnen, sank sie in Duncans Arme und spürte dankbar, dass er sie fest umarmte, was es ihr ermöglichte, sich nicht nur sicher, sondern auch erwünscht zu fühlen.
    Bedingungslose Liebe. Das war es, woran es mir bei Gordon immer gemangelt hat, ging es Summer durch den Kopf, während sie ihre Wange an Duncans Brust schmiegte. Seit frühester Kindheit hatte sie gespürt, dass die Liebe ihres Vaters für sie unerreichbar sein würde, wenn es ihr nicht gelänge, von Zeit zu Zeit seinen Beifall zu erringen. Sie hatte zuschauen müssen, wie ihre Mutter immer wieder verletzt worden war, und hatte für sich den Schluss daraus gezogen, dass man mit mächtigen und charismatischen Männern nur dann zurechtkam, wenn man seine Gefühle unterdrückte. Sie hatte sich geweigert, sich in Duncan zu verlieben, weil sie erwartet hatte, zurückgewiesen und enttäuscht zu werden.
    Verspätet erkannte sie, wie fehl am Platz ihre Angst in diesem Fall gewesen war. Duncans lässiger Charme entsprang einem warmen Herzen und überlagerte einen grundsoliden integren Kern, der ihn davor bewahren würde, sie jemals absichtlich zu verletzen. Gordons kalter Charme überlagerte einen Machthunger, der ihn antrieb, seinen Willen ohne Rücksicht auf die Gefühle der Menschen, die ihm nahestanden, durchzusetzen.
    Arme Olivia, dachte Summer. Kein Wunder, dass sie sich immer so verzweifelt bemüht hatte, perfekt zu sein.
    Duncan steckte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und küsste sie. “Nicht, dass ich die warme Begrüßung nicht zu schätzen wüsste, aber willst du mir nicht sagen, womit ich sie mir verdient habe?” Er grinste. “Auf diese Weise könnte ich es wieder machen.”
    Gestern noch war es ihr unmöglich gewesen, die Worte zu sagen. Heute Nacht war die Welt ein vollkommen anderer Ort, und es schien wichtig, dass sie ihm die Wahrheit nicht länger vorenthielt. “Ich liebe dich”, sagte sie mit belegter Stimme. “Und ich bin dankbar, dass du sofort gekommen bist, nachdem ich dir gesagt habe, dass ich dich brauche.”
    Es fiel ihr immer noch nicht leicht, ihre Gefühle in Worte zu kleiden, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten, während sie sprach. Duncan machte die Fäuste sanft auf. “Ich liebe dich auch”, sagte er. “Und es macht mich glücklich zu wissen, dass du mich brauchst.” Er hob ihr Gesicht zu sich und gab ihr einen Kuss. “Was ist passiert?”, fragte er und wischte ihr die Tränen weg, die an ihren Wimpern hingen. “Du weinst doch sonst nicht leicht. Was hat dich so aufgeregt?”
    Ich werde ihm von Gordon erzählen müssen, dachte Summer, sich schrecklich elend fühlend. Wie furchtbar, wenn man zugeben musste, dass der eigene Vater ein Dieb war, ein politischer Verschwörer und vielleicht sogar noch Schlimmeres. Ihr Magen fing wieder an zu rebellieren, einhergehend mit dem Gefühl, dass ihr die Zeit unter den Fingern zerrann. “Die lange Version braucht mehr Zeit, als wir haben …”
    “Gut, dann versuch es mit der Kurzversion.”
    “Die Kurzversion ist, dass Gordon die ganze Zeit über gewusst hat, wer mich entführt hat. Und er weiß auch, wo Joe gefangen gehalten wird. Er hat es die ganze Zeit gewusst.”
    “Gordon wusste es?” Duncans Gesicht verdüsterte sich schlagartig. “Ich hoffe nur, dass du mir einen absolut überzeugenden Grund dafür nennen kannst, warum er es bis jetzt niemandem erzählt hat.”
    “Er behauptet, dass ich sonst getötet worden wäre.”
    Duncan entspannte sich ein bisschen. “Das ist ein guter Grund, um zu schweigen.”
    “Ja, wenn man ihm glaubt. Ich persönlich denke, dass er mehr darum besorgt war, verhaftet zu werden, wenn er dem FBI erzählte, was er wusste.”
    “Du nimmst jetzt zu viele verbale Abkürzungen. Ich komme nicht mehr mit. Erklär mir in kurzen Worten, warum Gordon Gefahr läuft, verhaftet zu werden.”
    “In kurzen Worten?” Sie atmete zitternd tief durch. “Okay. Gordon hat sieben Millionen Dollar illegaler Wahlkampfunterstützung von Alonzo da Pereira, dem neuen Präsidenten von
Industria Agricola do Norte
, angenommen. Und obwohl er es nicht zugibt, denke ich, dass er Beihilfe zu dem Mord an Fernando geleistet hat.”
    Duncan fiel die Kinnlade herunter, dann schüttelte er den Kopf. “Das ist zu viel für mich. Du behauptest, dass dein Vater etwas über den Mord an Fernando wusste? Das kann nicht dein Ernst sein!”
    “Es ist mein Ernst. Ich habe
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