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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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völlig verändert, wie sie zunächst befürchtet hatte. Sie empfand das als tröstlich. »Äh ... wo ist dann dein Bierbauch?«
    »Oh, ich stemme immer noch Gewichte. Und vor einer Weile hab ich mit Joggen angefangen.«
    »Tja, du siehst toll aus.«
    »Ja, du auch. Aber du bist jetzt ein Filmstar. Da gehört es wohl dazu, wunderschön zu sein.«
    Natasha lachte, nahm die Sonnenbrille ab und legte sie auf die Theke. Sie schob sich eine Strähne der schwarz getönten Haare hinters Ohr und lächelte. »Ich bin kein Filmstar.«
    »Ach nein? Ich könnte schwören, das warst du, die ich vor ein paar Monaten in Todesgeil gesehen habe. Und ich bin so gut wie sicher, dass ich dein Gesicht in dem Trailer für Rob Zombies nächsten Film gesehen habe. Aber vielleicht irre ich mich ja und du hast eine Filmstar-Doppelgängerin.«
    Natasha lächelte erneut. »Ich spiele in Filmen mit. Aber ich bin kein Filmstar. Jedenfalls noch nicht.«
    Mark erhob sein Glas. »Dann kommt das auf jeden Fall noch. Auf deine bevorstehende Berühmtheit.«
    Sie stießen an.
    »Ich hab in Entertainment Weekly etwas über dich gelesen. Den Artikel, in dem du als ›Amerikas nächste populäre Scream-Queen‹ bezeichnet wirst. Darin wird ein Kind erwähnt.«
    Natashas Lächeln verblasste leicht. »Stimmt.«
    »Wer ist der Vater?«
    »Ist doch egal.«
    »Ist der Kleine hier bei dir?«
    »Er lebt in Los Angeles. Meine Tante passt auf ihn auf, wenn ich nicht da bin.«
    »Wie heißt er?«
    Natasha seufzte und stellte ihren Drink ab. »Ich will wirklich nicht über meinen Sohn reden. Der geht dich nichts an.«
    Mark runzelte die Stirn. »Hm. Es ist nur so, dass in dem Artikel stand, er sei fünf Jahre alt. Und ...«
    Natashas Gesichtszüge verhärteten sich. »Wenn du mit dem Thema nicht sofort aufhörst, geh ich.«
    Der Ausdruck in Marks Gesicht ließ deutlich erkennen, dass er darüber keineswegs glücklich war, aber ebenso wenig wollte er, dass sie ging. Seine Schultern sackten ein wenig nach unten, und da wusste sie, dass er sich entschieden hatte, nicht weiter nachzubohren. Vorerst. Das genügte ihr.
    Sie wollte ihm nichts von den unheimlichen, verstohlenen Blicken erzählen, mit denen der kleine Justin sie manchmal bedachte, wenn er glaubte, dass sie es nicht bemerkte. Blicke, die sie mehr als nur ein bisschen daran erinnerten, wie Andras sie früher angesehen hatte. Natürlich war das lächerlich. Einer der Jungs hatte sie vor langer Zeit in jener Nacht im Keller geschwängert. Unabhängig davon, was der Dämon zu ihr gesagt hatte, hielt sie es für biologisch schlichtweg unmöglich, dass er dieses Leben in sie gepflanzt hatte. Das besagte die Stimme der Vernunft. Der Rationalität.
    In Wahrheit hatte sie Angst.
    Sie sah Mark an, musterte ihn, wog ihn ab. Sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig finster, aber besorgt. Vielleicht würde sie sich ihm anvertrauen, ehe sie nach Hollywood zurückflog. Er konnte ihr helfen, darüber nachzudenken, was sie tun sollte. Oder auch nicht.
    Vorerst wollte sie nur den Moment genießen.
    »Was ist aus Kevin geworden? Ich habe gehört, dass er mit euch hier runtergefahren ist.«
    Marks Lächeln wurde etwas schwermütig. »Ach, du weißt ja, wie es meistens kommt. Kurz nachdem wir hier eingetroffen sind, lernte er ein Mädchen kennen und schob ihr einen Braten in die Röhre. Kein halbes Jahr später haben sich er und das Mädchen nach Tennessee davongemacht. Hin und wieder meldet er sich.«
    »Per E-Mail?«
    Mark lachte. »Nein. Er ruft an. Ich halte nichts vom Internet.«
    »Du bist überhaupt nicht online?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Gelegentlich surfe ich ein wenig mit Jareds Laptop, aber ich habe keine Facebook-Seite oder so. Nicht mal ’ne E-Mail-Adresse.«
    »Wow.«
    »Ich weiß. Was soll ich dazu sagen? Ich bin immer noch ein verfickter Rebell.«
    Sie lächelte. »Gut.«
    »Und wie lange bleibst du?«
    Nun zuckte sie mit den Schultern. »Ein paar Wochen. Ich hab eine kleine Lücke zwischen zwei Projekten.«
    »Ach ja? Cool. Wo wohnst du?«
    »Bei dir.«
    Mark lachte erneut. »Was, wenn ich schon mit einer anderen Frau zusammenwohne?«
    »Tust du’s?«
    »Nein.«
    »Na also.«
    Mark grinste. »Es gefällt mir, wie dieser Tag anfängt. ›Das deucht mir, verheißungsvoll zu sein‹, wie Clay vielleicht sagen würde.«
    Natasha kicherte. Sie fühlte sich bereits ein bisschen beschwipst. »Fürwahr, fürwahr.«
    Während einer der wenigen Pausen in ihrer Unterhaltung richtete sich Marks Aufmerksamkeit auf

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