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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen
Autoren: Richard Schwartz
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ich ihn und wies auf das Spiel. »Habt Ihr es nicht ge­se­hen?«
    »Nein«, sag­te er. »Ich war an an­de­rem Or­te  … ab­ge­lenkt. Sagt mir, was ge­sche­hen ist.«
    »Er schuf Ris­se in die­ser Welt, die der Dun­kel­heit den Weg zu uns eb­ne­ten. Ase­la kam ge­ra­de so mit dem Le­ben da­von.«
    Er nick­te lang­sam. »Ase­la. Ihr nicht?«
    »Nicht ganz«, ant­wor­te­te ich mit ei­nem schie­fen Lä­cheln. »Ich muss­te mich neu zu­sam­men­bau­en, es er­gab, was Ihr hier seht.«
    »Was Euch mehr ent­spricht als die­ser Jüng­ling, den ich im Tem­pel auf ei­ner Bah­re lie­gend sah«, nick­te er und mus­ter­te mich prü­fend. »Habt Ihr mehr zu­rück­be­kom­men, als Ihr ver­lo­ren habt?«
    »So hat es den An­schein«, lä­chel­te ich. »Mir geht es gut.«
    »Ich bin er­freut, dies zu hö­ren«, sag­te er. »Was ist mit dem Grab des dunklen Got­tes?«
    »Ge­öff­net und ge­schlos­sen, Ko­laron wird sich nicht mehr dar­um be­mü­hen.«
    Er mus­ter­te mei­nen al­ten le­der­nen Um­hang. »Habt Ihr dort et­was ge­fun­den, das die Mü­he lohn­te?«
    »Als ob Ihr es nicht wüss­tet«, mein­te ich und zog einen Ring von mei­nem Fin­ger. »Ihr wart es doch, der die Tür zu die­sem Grab so ver­sie­gelt hat.«
    »Ich weiß nicht, was Ihr meint«, ent­geg­ne­te er mit ei­nem fei­nen Lä­cheln und be­trach­te­te den Ring. »Was soll ich da­mit?«
    »Ich ge­be ihn Euch zu­rück«, sag­te ich und warf ihm den Ring zu, er fing ihn auf und wog ihn in der Hand.
    »Was ist, wenn Ihr ihn noch braucht?«
    »Ich glau­be nicht, dass das ge­schieht.«
    »Hhm«, mein­te er. »Warum jetzt? Was ist ge­sche­hen?«
    »Ich er­kann­te, dass der Ring mich in die Ir­re führ­te. Ich bin kein Lan­zen­ge­ne­ral, gebt ihm je­man­den, der ihn ver­dient.«
    Er nahm den Ring und hielt ihn hoch, be­sah ihn sich, die­ses Wun­der­werk der Ma­gie, das nur er hat­te er­schaf­fen kön­nen. »Wen schlagt Ihr da­für vor?«
    »Se­ra­fi­ne.«
    »Schwer­to­bris­tin He­lis?«, frag­te er er­staunt.
    Ich schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Se­ra­fi­ne. Fin­det Ihr nicht auch, dass die Zeit ge­kom­men ist? Sie braucht ei­ne Auf­ga­be, die ih­rer wür­dig ist. Wie Ihr auch. Es passt nicht zu Euch, hier nur zu sit­zen und an­de­ren beim Spiel zu­zu­schau­en. Es gibt sol­che, die Euch brau­chen. Se­ra­fi­ne, oder auch Ase­la, sie fast noch mehr als Se­ra­fi­ne. Selbst El­si­ne  … sie such­te Euch ver­zwei­felt, und da sie Euch nicht fand, läuft sie Ge­fahr, sich zu ver­ir­ren.«
    »Desi­na  …«, be­gann er, doch ich schüt­tel­te den Kopf.
    »Ihr wart im­mer für sie da. Was gut und rich­tig war und ist, aber sie hat ih­ren Weg ge­fun­den und wird ihn ge­hen. Es sind die an­de­ren, die Euch am Her­zen lie­gen, um die Ihr Euch nun küm­mern soll­tet.«
    »Sie ha­ben Euch.«
    Ich schüt­tel­te den Kopf, al­lei­ne es zu­zu­ge­ben, tat schon weh. »Ich ha­be sie ver­lo­ren und sie mich. Ich hof­fe, dass wir uns wie­der­fin­den, doch der Weg, den ich nun ge­hen muss, ist ein Weg, auf dem sie mich nicht be­glei­ten kann. Küm­mert Euch um sie. Und El­si­ne und Ase­la.«
    Er schüt­tel­te leicht den Kopf. »Sie kom­men oh­ne mich zu­recht.«
    »Ja«, ge­stand ich ihm zu. »Das mag sein. Das ver­su­che auch ich mir ein­zu­re­den. Doch fin­det Ihr nicht, dass sie ein An­recht dar­auf ha­ben, die Wahr­heit zu er­fah­ren? Sie brau­chen Eu­ren Rat und Eu­re Weis­heit.«
    »Wenn die Zeit ge­kom­men ist«, sag­te er ru­hig. »Erst dann.«
    »Sie ist ge­kom­men«, teil­te ich ihm mit. »Ko­laron und ich sind heu­te Mor­gen das ers­te Mal auf­ein­an­der­ge­trof­fen.« Ich er­laub­te mir ein leich­tes Lä­cheln. »Ich glau­be, ich ha­be ihn er­schreckt. Er wird jetzt al­les dar­an­set­zen, Eu­er Reich zu Fall zu brin­gen. Sie brau­chen Eu­ren Schutz. Wenn Ihr aus dem Schat­ten tre­tet, muss er dar­auf rea­gie­ren, macht Euch dies zu­nut­ze.«
    »Ich bin mir des­sen nicht so si­cher«, mein­te er zwei­felnd.
    »Dann tut es für Se­ra­fi­ne«, bat ich ihn. »Ihr müsst ihr zei­gen, wer sie ist. Und El­si­ne  … Göt­ter, wisst Ihr, wie sie lei­det?«
    »Ich weiß, wie sie litt«, sag­te er rau. »Ich ließ sie in sei­nen Hän­den, wie soll sie das ver­zei­hen kön­nen? Nie­mand ist da­zu
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