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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus
Autoren: Mathias Rückert
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Ich hatte ihn immer in den Bereich der Mystik oder Esoterik geschoben. So wie die Artus Sage, oder die Nibelungen so zu sagen.
    Sie können sich vorstellen wie verdutzt ich war, als ich plötzlich echte Schriften von ihm in die Hände bekam. Kopien zwar, aber immerhin. Zwei Seiten, von deren Echtheit zumindest das Museum überzeugt war, und sich in guter Qualität befanden.
    Mein Programm sollte erwartungsgemäß auf keine allzu großen Schwierigkeiten stoßen. Zunächst sah es auch danach aus. Die Positive Seite, also das eigentliche Dokument, wurde fehlerfrei rekonstruiert. Die Negativseite, so bezeichne ich den Abdruck des nicht mehr vorhandenen Dokuments, brachte jedoch eine Rekonstruktion hervor, die keinen Sinn machte. Lauter seltsame Zeichen. Ich dachte zunächst, mein Programm hätte einen Fehler. Gegenproben mit anderen Dokumenten waren jedoch zufrieden stellend. Ebenso negativ verlief die Bearbeitung der zweiten Seite. Ich stand vor einem Rätsel.
    „Möchten Sie ein Stück, Baxley?“ Kirsten tat der Mann leid. Agent Baxley hatte seinen Augen nach zu urteilen wirklich Hunger. Dankend nahm er unter Darrs giftigen Blicken das angebotene Stück an.
    „Um nicht weiter auszuschweifen will ich es kurz machen. Ich kam dann eines Tages auf die Lösung des Problems und, nachdem ich das Programm entsprechend modifiziert hatte an den Schlüssel der Nostradamus Texte. Diese Version des Programms funktioniert ausschließlich bei den Texten des Sehers. Ich taufte es sinnigerweise auf den Namen Notredamme. Sie müssen wissen, Nostradamus hieß in Wirklichkeit Michel de Notredamme. Am Ende der Geschichte musste ich nur noch eine Freundin von mir bitten, den Text aus dem Französischen zu übersetzen. Diese Sprache habe ich leider nicht drauf. Das ist alles meine Herren“, schloss Kirsten ihre Ausführung.
    Ein längeres Schweigen setzte ein. Die drei Männer gingen ihren Gedanken nach und schätzten das Gesagte nach eigenem Ermessen ab.
    „Und in einem dieser Texte stand also geschrieben, das ein Wirbelsturm die Ostküste der USA verwüsten wird?“, fragte Sheldon nach einer Weile und öffnete den oberen Knopf seines Hemdes. Es war jetzt gegen Mittag, und die Sonne brannte heute besonders stark.
    Kirsten nickte. Was mochte in den Köpfen dieser Männer jetzt vorgehen. Seit sie im Dienste ihrer Regierung standen, wurde ihnen eingebläut, rationell zu denken, Fakten zusammenzutragen, und logische Entscheidungen zu treffen. Und nun müssen sie sich mit einen Propheten aus dem fünfzehnten Jahrhundert auseinandersetzen.
    „Und das mit dem Staudamm …“, bohrte Sheldon weiter.
    „Das mit dem Staudamm, und das mit dem Tsunami!“ Sheldon zündete sich eine Zigarette an lehnte sich nachdenklich zurück. Tiefe Sorgenfalten zeichneten sich auf seiner Stirn ab.
    „Sie haben also noch fast zwei Tage Zeit, Botschafter“, sagte Kirsten eindringlich. Wie bereits am Telefon besprochen… nach meiner Auffassung müsste es ein Staudamm im Colorado River sein, der eine maßgebende Rolle in der Stromversorgung wichtiger Einrichtungen spielt. Der Text deutet so etwas an.“
    „Sir, ich bitte Sie mich einen Augenblick zu entschuldigen“, meinte Darr und stand eilig auf.
    Nervös griff er nach seinem Handy, und ging auf die Straße. Augenblicke später folgte ihm Baxley, der ebenfalls sein Handy zur Hand nahm.
    Sheldon dachte laut.
    „Zur Stromversorgung dienen alle Staudämme im Colorado. Dazu sind sie ja schließlich errichtet worden. Aber den Hoover Staudamm können wir mit Sicherheit ausschließen. Der würde sogar einen Atomangriff aushalten“, übertrieb er.
    Kommt also nur noch der Glen Canyon Staudamm in Frage. Ich kann zwar nicht mit Bestimmtheit sagen, welche besonderen Einrichtungen er mit Strom versorgt, aber von seinen Ausfall würden schätzungsweise an die Sechzehnmillionen Haushalte betroffen werden.
    Der Glen Canyon Staudamm ist sozusagen die Batterie von Utah, Arizona und Kalifornien, Ms. Moreno. Von der Flutwelle die den Canyon herab rollen würde mal ganz zu schweigen. Schon ein lohnendes Objekt für Terroristen, finden Sie nicht auch?“
    Darr kam nach einer Weile wieder herein, setzte sich stöhnend und wischte sich die verschwitzte Stirn mit einem Taschentuch ab.
    „Wollen Sie nicht Ihre Jacke ausziehen, Agent Darr?“ Kirsten schüttelte den Kopf über die Unvernunft des hageren Mannes. Selbst Baxley hatte sich inzwischen sein Jackett über die Schulter geworfen.
    Darr ging nicht darauf ein und bedachte
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